Oukitel ist kein Unbekannter, wenn es um Smartphones mit einer hohen Akkuleistung geht. Uns so verwundert es auch nicht das man mit dem K10 wieder einmal nach der Krone in dieser Disziplin greift. Ob es Oukitel mit dem K10 gelungen ist, diese für sich in Anspruch zu nehmen zeigt unser Panda-Tech Alltagstest. Bevor wir nun dem eigentlichen Test widmen schauen wir zuerst einmal was Oukitel alles dem K10 mit auf den Weg gegeben hat.
Lieferumfang
- Flash Charger (5V/5A)
- USB Typ-C Kabel – Achtung Stecker hat Überlänge.
- USB Typ-C auf 3,5mm Adapter
- USB Typ-C OTG Kabel
- 2x Schutzfolie
- 1x Bumper – dieser befindet sich ab Werk am Smartphone
- SIM Nadel
- Garantiekarte
- Anleitung
Design
Das Okitel K10 ist anders, das merkt man sobald man es auch der schlichten schwarzen Verpackung mit dem silbernen K10 Aufdruck nimmt. Als ich das K10 in die Hand genommen habe war der erste Gedanke „Verdammt ist das schwer“. Stolze 287 Gramm bringt der Akku Bolide bei einer dicke von 14,7 Millimetern auf die Waage. Sucht man einen leichten und handlichen Begleiter muss die Antwort „Bitte weitergehen“ lauten. Generell nimmt das K 10 mit seinen 167,4 x 78,5 x 14,7 mm ordentlich viel Platz in der Hosentasche ein.
Das K10 versucht erst gar nicht seine üppigen Maße zu kaschieren, vielmehr stellt es diese fast schon Stolz zur Schau. Das Kunststoff Gehäuse ist solide verarbeitet und stabil, nirgends knarzt oder knackt es. Oukitel hat sich entschieden dem K10 den look eines Rugged Phones zu geben und das passt wirklich gut. Die Seiten sind von Metallplatten eingefasst, welche mit silbernen Schrauben befestigt sind. Ob dies nun wirklich der Festigkeit dient oder nur der Optik wegen gemacht wurde kann ich nicht beurteilen, es sieht aber gut aus. Die Rückseite des Handheld ist mit (Kunst?)Leder bezogen, die Dual Kamera und der Fingerprint Sensor von einer Art Schildplatte eingefasst. All das wirkt ein wenig Marzialisch und das soll es wohl auch, dem K10 steht es aber gut zu Gesicht. Die Tasten, ebenfalls aus Metall, reagieren zügig und haben einen angenehmen Druckpunkt. Auf den Homebutton muss man leider auch beim K10 verzichten, ich denke diesen werden wir kaum noch bei Smartphones der neueren Generationen zu sehen bekommen.
„Optisch macht das Oukitel K10 seinem großen Akku alle Ehre, das Gerät ist Top verarbeitet und fühlt sich, auch wenn es schwer ist, gut in der Hand an. Gute gemacht Oukitel, volle Punktzahl“.
Launcher/OS
Minimale Anpassungen hat Oukitel im allseits beliebten Launcher 3 vorgenommen, so präsentiert sich der Startbildschirm mit Metallisch wirkenden Icons. Diese kann man mögen, muss man aber nicht. Ansonsten ist das System unverbastelt also fast pure Android 7.1.1. Was auch mein einziger Kritikpunkt hier ist. Warum wird heute noch bei einem neuen Gerät ein OS verwendet das inzwischen schon fast 2 Genreaktionen alt ist? Der Sicherheitspatch ist von Dezember 2017. Auch wenn Oukitel wie sehr viele China OEM’s mit Updates nicht gerade um sich wirft, beschicken sie ihre Geräte aber doch mit Updates, dies dauert in der Regel nur ein wenig länger. Ein Updae auf Android 8.1 Oreo ist angekündigt.
Display
- 6 Zoll 18:9 In-Cell LCD Display
- Auflösung 1080×2160 Pixels
- Softwaredichte 480 dpi (xxhdpi)
- Erneuerungsrate 61,44 Hz
- 10 Punkt Touch Display
- Gehärtetes Glas (keine Angabe zum Hersteller)
- Anti-Fingerabdruck Beschichtung
Das Display des K10 ist ein echter Hingucker, die Farben sind natürlich und in der Wiedergabe Farbgetreu. Die Farbtemperatur lässt ich dank Miravison den persönlichen Vorlieben anpassen. Anders als in der Produktbeschreibung verfügt das Display nicht über 5 sonder 10 Berührungspunkte. Diese sind wirklich punktgenau und auch ein schnelles Tippen oder swipen auf der Tastatur bringt das Display nicht in Verlegenheit. Zwar gibt Oukitel nicht an welcher Hersteller für das gehärtete Displayglas verantwortlich zeichnet, dieses hat aber im gesamten Testzeitraum (auch ohne Schutzfolie) keine Kratzer abbekommen. Die Helligkeit ist mehr als ausreichend und auch im freien ist das Display immer gut abzulesen. Die Blickwinkelstabilität ist vorbildlich. Die Beschichtung des Displays sorgt dafür das man nicht permanent mit dem Putztuch zu werke gehen muss und verleiht dem Display darüber hinaus ein angenehmen „Tippgefühl“
„Wie schon bei seinen anderen Geräten hat Oukitel auch hier ein wirklich tolles FH+ Display verbaut. Da kann man nicht meckern und gibt die volle Punktzahl.“
Leistung
Eckdaten
- MeidaTek Helio P23 MT6763V/V Acht Kern Prozessor
- Taktungsgeschwindigkeit 1508 MHz-2002 MHz
- Mali-G71 GPU, OpenGL ES 3.2
- Taktungsgeschwindigkeit 530 MHz-700 MHz
- 6GB LPDDR4X RAM
- 64GB Speicher
Oukitel hat seine Hausaufgaben gemacht und den Helio P23 Prozessor optimal auf sein System abgestimmt. Das freut den Benutzer, denn er bekommt ein durchwegs flottes Gerät in die Hand. Ja, anspruchsvolle Games kann man auf dem K10 eher nicht spielen, aber der Alltagszocker wird davon kaum etwas mitbekommen. Dank 6GB RAM stellen fast keine Aufgaben das Ouktiel K10 vor ernsthafte Probleme. Auch wenn man mehrere Apps offen hat, geht das wechseln zwischen den Anwendungen zügig vonstatten. Sollten die an Bord befindlichen 64GB Speicher nicht reichen dann kann man diesen mittels microSD Karte noch ein wenig Aufpeppen. Sollte man sich für eine microSD Karte entscheiden so muss man allerdings auf eine eventuelle zweite SIM verzichten, da Oukitel im K10 einen Hybrid Slot verbaut hat. Besonders angenehm ist die Tatsache das während des gesamten Tests das K10 zu nie wirklich übermäßig warm geworden ist. Auch hier hat Oukitel gute Arbeit geleistet.
„Kann es wirklich so weitergehen? Auch in dieser Rubrik schneidet das K10 positiv ab. Bisher leistet sich Oukitel keine groben Schnitzer.“
Konnektivität & Sensoren
- Bluetooth 4.0, NFC
- GPS, A-GPS, GLONASS, BDS
- WLAN 802.11a/b/g/n
- GSM: 850 / 900 / 1800 / 1900MHz
- WCDMA: 900 / 2000MHz
- FDD-LTE: B1 / B3 / B7 / B8 / B20
- USB Typ-C
- Status LED
- Beschleunigungs Senor, Magnetometer, Gyroscope, Helligkeits Sensor
- Nächerungs Sensor, Schritt Zähler, Rotation Sensor
Oukitel hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und dem K10 so ziemlich alles an Sensoren mitgegeben was Rang und Namen hat. Sogar NFC ist diesmal mit an Bord. Der LTE Empfang ist vorbildlich, wie ich schon öfter erwähnt habe bin ich in einer ländlichen Region zu Hause mit nicht gerade einer Flächendeckenden LTE Versorgung. Das K10 hatte hier keinerlei Probleme eine ständige uns stabile Verbindung aufzubauen und diese auch zu halten. Natürlich unterstützt das K10 alle wichtigen Bänder,
Nicht anders verhielt es sich mit dem WLAN Empfang, quer durch das ganze Haus ist die Verbindung nicht einmal abgerissen, selbst im Garten war das K10 immer noch mit dem Router im ersten Stock verbunden.
Die Sprachqualität ist gut, könnte aber besser sein, der Ton ist ein wenig dumpf was aber nicht wirklich ein großes Minus rechtfertigen würde. Die Qualität des Lautsprechers ist, na ja sagen wir mal er ist laut. Ein echter Hörgenuss ist dann doch etwas anderes. Sollte es einen K10 Nachfolger geben wäre Oukitel gut beraten hier nachzubessern.
Beim GPS Empfang kann das K10 dann wieder glänzen, auch der Kompass funktioniert nach einer kurzen Kalibrierung bestens und 360° Videos stellen kein Hindernis dar. Auch die Navigation bringt einen zuverlässig ans gewünschte Ziel.
Der Rückseitig verbaute Fingerprint Sensor entsperrt das Gerät zuverlässig und holt es auch aus dem Standby. Auch die Gesichtserkennung verrichtet ihre Dienste, wie gewünscht aber auch diese kann, wie bei fast allen Modellen aus diesem Preissegment, sehr leicht mit einem Foto ausgetrickst werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte daher auf diese Art der Geräteentsperrung verzichten.
Leider hält sich Oukitel beim USB-Typ C Anschluss nicht an Gängige Normen und verpasst diesem eine Überlänge Man kann aber dennoch alle gängigen USB-Typ C Tools verwenden allerdings muss man aufpassen da die Stecker nicht 100% fest sitzen.
„Alles in allem macht Oukitel hier nicht zu viel falsch, der Lautsprecher und die Sprachqualität sind nicht Ideal, und der lange USB-Typ C Stecker verhindern zwar die volle Punktzahl, aber die Abzüge sind im vertretbaren Rahmen.“
Akku
- 10000 mAh Akku
- 5V/5A Fast Charging
Kommen wir nun zur Königsdisziplin des K10 dem Akku. Dieser wird mit 11000mAh angegeben, alle Tests sprechen aber eher von einem 10000mAh gossen Akku. Warum man sich also bei der Angabe der Leistung „vertan“ hat, nun das kann wohl nur Oukitel beantworten. Auch wenn es vielleicht etwas unschön ist, einen Abzug in der Gesamtwertung gibt es dafür nicht. Der Akku hält was Oukitel verspricht. Nach 3 Tagen normaler Nutzung, Social Media, ein paar YouTube Videos Messenger und kurzer Navigation war der Akku immer noch bei knapp 20%. Das ist eine stolze Leistung. Im intensiven Gebrauch kommt man immer noch gut und gerne 2 Tage über die Runden bevor das Handheld an den Strom muss. Das Aufladen geht dank 5V/5A fast Charging sehr schnell. Von 20% auf 70% benötigt das K10 gerade einmal 1 Stunde ohne das es dabei heiß wird. Von 20% auf 100% vergehen ca. 2 Stunden, und von 0% auf 100% rund 2,5 Stunden.
„11000 oder doch nur 10000mAh? Das macht in diesem Fall keinen großen Unterschied. Das Oukitel K10 hat sich mit der Akkuleistung einen Platz ganz weit vorne in der Riege der Monsterakku Smartphones verdient.“
Kamera
- Hauptkamera mit 16.0MP Hauptsensor von Samsung mit f/2.8 Blende
VGA Glaxy Core GC0310 Sekundärsensor - Frontkamera mit 8.0MP mit Hynix HI846 Sensor und f/2.8 Blende
- Dual LED Blitz
Und täglich grüßt das Murmeltier…. Wäre ich faul würde ich nun einfach auf den Kameratest des Ulefone Power 3 verweisen oder diesen mittels Copy/Paste hier einfügen. Leider ist auch das K10 mit einer „Fake“ Dual Kamera ausgestattet. Nicht das der Galaxy Core Sensor nicht echt wäre, das ist er schon, er bringt nur einfach nichts. Auch der Bokeh Effekt ist nichts weiter als ein Filter der einen runden Bereich des Fotos unscharf zeichnet, mit Tiefenunschärfe hat das so viel zu tun wie eine Chili mit einem Pfefferminz Bonbon. Die Blende mit f/2.8 ist für den verbauten Sensor zu gering und das merkt man den Bildern leider auch an.
Warum lässt man diesen Müll nicht bleiben. Eine gute ehrliche Single Kamera ist hundertmal besser als jede getürkte Dual Kamera.
„Leider versaut sich Oukitel mit der Kamera das sonst fast makellose Gesamtbild, hier muss sich dringend etwas ändern.“
Fazit
„To buy oder not to buy“, das ist hier die Frage. Wer ein zuverlässiges Arbeitstier sucht und auf lange Akkulaufzeit wert, der kann bedenkenlos zugreifen. Wer aber auch gerne auf Fotosafari geht sollte zumindest für die Bilder auf ein anderes Gerät zurückgreifen. Dennoch möchte ich aufgrund des Akkus und der ansonsten tadellosen Verarbeitung des Gerätes eine Kaufempfehlung aussprechen solange die Kamera nicht wichtig ist.