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Facebook fragte Nutzer nach ihrem privaten E-Mail Passwort

1844 veröffentlichte Heinrich Heine im Zyklus Zeitgedichte den berühmten Eingangsvers „Denk ich an Deutschland in der Nacht / Dann bin ich um den Schlaf gebracht“. Würde Meister Heine heute Leben, dann könnte es gut sein, dass dieses Zitat Facebook zum Thema hätte.

Nun sollte man meinen, dass Menlo Park aus dem Datenschutzproblemen der vergangenen Monate gelernt hat. Aber wie es scheint, ist Facebook wirklich sehr lernresistent.

Nach Passwortgate nun Emailgate?

Nachdem Facebook erst kürzlich zugeben musste, Millionen Benutzerpasswörter in unverschlüsselten Dokumenten gespeichert zu haben, sollte man annehmen, dass man es mit dem Datenschutz nun endlich etwas ernster meint.

Aber wie es aussieht, hat Facebook einen weiteren dieser berühmten Facepalm-Momente hingelegt.

Wie einige Nutzer berichten, ist auf dem sozialen Netzwerk plötzlich ein Pop Up mit einem Hinweis aufgetaucht: Wenn sie Facebook weiter nutzen wollten, müssten sie ihre E-Mail Adresse verifizieren.

Soweit kein Problem, vielleicht ein wenig nervig, aber doch eher eine zu begrüßende Vorsichtsmaßnahme. Die Art und Weise wie dies geschehen sollte, ist dann aber doch mehr als fragwürdig.

Um die E-Mail Adresse des Facebook Kontos zu verifizieren, sollte man sein E-Mail Passwort eingeben – nein, nicht das Facebook Passwort, sondern das Passwort seines E-Mail Kontos. 

Man muss nun kein IT Sicherheitsspezialist sein, damit hier sämtliche Alarmglocken zu läuten beginnen. Das hat schon eher was von einer Phishing Attacke.

Irgendwer in Menlo Park muss dann doch gemerkt haben, dass es vielleicht nicht die beste Idee war, auf diese Art das die Kontos der User zu “schützen”. Die Meldung scheint jetzt jedenfalls nicht mehr aufzutauchen.

Zwar kam von Facebook auch umgehend die Information, dass man diese Art der Verifizierung umgehen kann, indem man sich zum Beispiel einen Code auf sein Smartphone oder an seine E-Mail Adresse schicken lässt.

Dennoch wird man von Facebooks Dreistigkeit immer wieder überrascht.

Ist doch alles wieder gut, warum darüber schreiben?

Weil eben nicht alles wieder gut ist. Ja, Facebook hat diese zweifelhafte Art der Verifizierung erstmal zurückgezogen, doch zeigt der Vorfall, dass der Social Media Riese keine Hemmungen kennt, wenn es um Daten seiner Nutzer geht.

Auch wenn zumindest gefühlt viele User Facebook in letzter Zeit den Rücken gekehrt haben, so ist das nicht für jeden einfach zu machen. Ich bin selbst Mitglied in einigen Facebook Gruppen mit zum Teil 10.000+ Mitgliedern. Und auch für WindowsUnited ist Facebook ein wichtiges Tool, um seine Leserschaft zu erreichen. Ein Wechsel auf eine andere Plattform ist oft nur schwer möglich, hat Facebook doch ein Quasi-Monopol.

Halten wir also die Augen offen und bleiben wir skeptisch vor allem dann, wenn es um unsere Daten geht.

MeWe eine Alternative zu Facebook?

Das Soziale Netzwerk MeWe versucht sich seit dem aus von Google+ immer stärker als Alternative zu präsentieren. Tatsächlich bietet es einige sehr nützliche Features und finanziert sich, anders als Facebook, nicht über Werbung.

Anschauen könnte sich lohnen.

Entwickler: MeWe
Preis: Kostenlos

Quelle: The Daily Beast

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  • Ich weiß schon, warum ich nicht bei Facebook bin... Anstatt also mein Adressbuch hochzuladen gebe ich Facebook also direkt Zugriff auf meinen gesamten GMX (oder anderen Mail-) Account. Das ist doch nur noch peinlich. Vor allem da Zuckerberg so große Töne zum Thema Datenschutz und Co. geschmissen hat...

  • Das war doch bestimmt nur "einfach" gedacht, dass die Seniore Kundschaft sich kein zusätzliches Passwort merken muss. Hat schon jemand probiert, was passiert wenn es nicht das Postfachpasswort wäre?

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veröffentlicht von
arminSt

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