Eine der beliebtesten iOS und MacOS Funktionen ist zweifellos AirDrop. Dateien können so blitzschnell zwischen einzelnen Geräten getauscht werden. Nachteil, wenn man so will, ist die Tatsache dass AirDrop eben nur innerhalb des Apple Ökosystems funktioniert.
Nun plant Google schon seit geraumer Zeit einen Gegenentwurf einzuführen, dieser tauchte 2019 das erste Mal unter dem Namen Fast Share auf. Nun hat man den Namen und wohl auch die Ausrichtung geändert. Nearby Sharing könnte plattformübergreifend funktionieren, falls die Anwendung nicht wie so einige andere Google Entwicklungen sang- und klanglos im Datennirwana verschwindet.
Nearby Share im Hands On Video
Kieron Quinn von XDA Developers hat es geschafft Nearby Share, welches sich aktuell in den Google Diensten verbirgt, zum Leben zu erwecken und zeigt in einem Video die Funktionen des Sharing Dienstes. Als Erstes springt die optische Ähnlichkeit zu Apples AirDrop ins Auge und auch von der Bedienungsweise hat sich Google hier sehr stark von AirDrop „inspirieren“ lassen.
Aktiviert wird die Funktion in den Schnelleinstellungen. Danach muss lediglich der bekannte Teilen-Dialog geöffnet werden und Bilder, Musik, Links, etc. können zwischen Geräten die sich in unmittelbarer Nähe zueinander befinden getauscht werden. Sobald Nearby Share offiziell ausgerollt ist, dürfte wohl in den Schnelleinstellungen ein dedizierter Button für diese Funktion zu finden sein.
Ist man bereit ein File zu senden, drückt man den Teilen Button und das Programm sucht nach Geräten in der Nähe, hat es eines gefunden popt dort eine Meldung auf, ob man sein Gerät sichtbar machen möchte. Dies würde bedeuten, dass man erst einmal gar nicht sieht, mit wem man seine Datei teilen kann. Erst wenn die Gegenstelle ihr OK gibt, kann man das Gerät sehen und auch auswählen. Ein nettes Sicherheitsfeature wie ich finde und vermutlich wird man in weiterer Folge gewisse Geräte auch als Favoriten oder ähnliches speichern können, damit diese immer sichtbar sind, wenn geteilt werden soll.
Für die Datenübertragung wird eine dedizierte WLAN-Verbindung verwendet. Als Fallback kann das Programm auf eine Bluetoothverbindung zugreifen. Aktuell soll die max. Entfernung zwischen zwei Geräten 30 Zentimeter betragen, hier sollte Google noch nachbessern. Für eine 3.5GB große Datei wurden im Test ca. 2 Minuten benötigt, damit ist Nearby Share deutlich schneller als das inzwischen eingestellte Android Beam.
An update on Google's Nearby Sharing:
Just transferred a 3.5GB .img file from a Pixel 4 to a Pixel 2 XL in 2m4s. So yes, it's definitely way faster than Android Beam. pic.twitter.com/zdFhOi2TWc
— Mishaal Rahman (@MishaalRahman) January 24, 2020
Austausch auch Plattform übergreifend möglich?
Einen Vorteil den AirDrop seinen Benutzern bietet, ist die Möglichkeit Dateien auch zwischen iOS und Mac zu tauschen. Nearby Sharing war, zumindest bisher, auf Android beschränkt.
Dies könnte sich nun ändern, Twitter User @_dinsan hat einen Screenshot veröffentlicht der eine Chromebook Einstellung zeigt, in welcher Nearby Share und ein Pixel 2 zu sehen ist.
Nearby Sharing shows up in #chromebook settings pic.twitter.com/Z2V5UrgPT4
— Dinsan (@_dinsan) June 19, 2020
Dies könnte darauf hindeuten, dass Google den Austausch zumindest zwischen Android und ChromeOS ermöglicht. Im Sommer letzten Jahres machten Screenshots einer Demo Version die Runde, welche neben einem Chromebook auch ein iPhone zeigten. Wenn dies zutreffend wäre, dann könnte Google mit Nearby Share AirDrop tatsächlich ins Schwitzen bringen.
Nearby Sharing auch unter Windows 10
Aber nicht nur Google arbeitet an einer AirDrop Funktion auch Microsoft hat Nearby Share als Umgebungsfreigabe in Windows 10 integriert. Mittels dieser kann man aktuell Dateien zwischen Windows Rechnern austauschen. Da Microsoft und Google in der letzten Zeit an einigen gemeinsamen Projekten Arbeiten, zum Beispiel der Unterstützung von Dual Screen Geräten wie dem Surface Duo, könnte ich mir gut vorstellen, dass die Schnittstellen beider Systeme geöffnet werden, um so einen Austausch zwischen Android, Windows und Chrome zu ermöglichen.
Also ich habe „umgebungsfreigabe“ in Windows 10 schon des öfteren probiert – mit verschiedenen Geräten. Aber funktioniert hat es noch nie. 🤷♂️