Diese Entscheidung sorgt zunächst für Stirnrunzeln: Microsoft erhöht die Gebühren für App-Verkäufe im Windows Store. Aktuell zahlen App-Entwickler für die ersten 25.000 Dollar Umsatz 30% Provision an Microsoft, danach fällt die Rate auf 20%. Ab dem 01. Januar 2015 betragen die Gebühren aber durchgehend 30% des Netto-Umsatzes. Der Rabatt auf Umsätze über 25.000 Dollar fällt somit weg.
Konkret heißt es in der Vereinbarung für App-Entwickler zum Thema Store Gebühren:
- i. Für den Windows Store. Die Store-Gebühr für Apps, die im Windows Store verfügbar gemacht werden, beträgt 30 Prozent der Nettoeinnahmen. Übersteigen die Gesamtnettoeinnahmen Ihrer App 25.000 USD, gilt für diese App und ab diesem Zeitpunkt ein Prozentsatz von 20 Prozent. Die Store-Gebühr in Höhe von 20 Prozent gilt bis zum 31. Dezember 2014. Ab dem 1. Januar 2015 beträgt die Store-Gebühr für alle Apps, die im Windows Store verfügbar gemacht werden, 30 Prozent der Nettoeinnahmen.
- ii. Für den Windows Phone Store. Die Store-Gebühr für Apps, die im Windows Phone Store verfügbar gemacht werden, beträgt 30 Prozent der Nettoeinnahmen. Ausgenommen hiervon sind Transaktionen, die der Preisanpassung für die Handelserweiterung unterliegen: Für diese Transaktionen beträgt die Store-Gebühr 43,9 Prozent der Nettoeinnahmen.
Tatsächlich ist diese Entscheidung nicht neu. Der entsprechende Absatz findet sich schon in der Developer-Vereinbarung vom 10.April 2014 (V 6.0). Damals wurde bereits die Staffelung der Gebühren für den Windows Phone Store abgeschafft. Nun hat aber die Webseite neowin auf die bevorstehende Gebührenerhöhung aufmerksam gemacht und die berechtigte Frage aufgeworfen, warum Microsoft angesichts des noch immer beträchtlichen App-Rückstande seine Plattform für Entwickler unattraktiver macht.
Die Gebühren-Angleichung zwischen Windows Store und Windows Phone Store geschieht vermutlich auch im Hinblick auf Windows 10, mit dessen Release die beiden App-Stores ohnehin zu einem verschmelzen. Natürlich hätte Microsoft hier auch den umgekehrten Weg gehen und die Vergünstigung für beide Plattformen (wieder) einführen können. Ich denke aber, dass die Redmonder bereits genügen Erfahrung mit ihrem Gebührenmodell sammeln konnten und die Erhöhung jetzt nicht leichtfertig vollziehen. Vielleicht hat sich die Vergünstigung für Publisher, die ohnehon schon hohe Umsätze erzielen, in der Vergangenheit einfach nicht als effektiv erwiesen. Vielleicht darf man den Schritt aber auch als Zeichen des Selbstbewusstseins intepretieren, dass die Windows Plattform mit Windows 10 und Universal Apps auch ohne Rabbatte für Developer attraktiv sein wird.
Wir halten euch auf dem Laufenden, falls sich Microft zur Gebührenerhöhung äußert.
Was haltet ihr von der Entscheidung? Macht Microsoft einen Fehler? Diskutiert mit in den Comments!
Ohne mich mit der Materie auszukennen, würde ich behaupten, dass die Entscheidung _momentan_ falsch ist. Windows 10 konnte noch nicht überzeugen (wie denn auch?- ist bislang nicht erschienen), wichtige Apps fehlen (ist da momentan nicht ein Aufreger bezüglich SnapChat?) und das hat in meinen Augen schon eine Signalwirkung. „Wir können , liebe Entwickler, leider keine niedrige Provision bei hohen App-Einnahmen gewähren, denn unser Store hält sich mal so gerade eben über Wasser.“ Oder aber auch: „Die 25.000 Dollar Umsatz macht ihr bei uns eh nicht, also streichen wir den Passus halt komplett Doppelpunkt-D!:“