Lenovo hat einen Windows Laptop mit faltbarem Display vorgestellt, der im Laufe des Jahres 2020 als Teil der ThinkPad X1 Reihe auf den Markt kommen soll.
Das Gerät hat ein faltbares 13.3 Zoll 2k OLED Display im Format 4:3, LTE für mobiles Internet und einen Stylus-Stift von Wacom. Im Inneren wird ein noch nicht näher benannter Intel Prozessor zum Einsatz kommen.
Das faltbare Thinkpad wird definitiv ein „Gerät auf Windows Basis“, wobei sich Lenovo bei der genauen Bezeichnung der Windows Version auffallend zurückhält. Sehr wahrscheinlich wird es sich um das heißersehnte Windows Lite handeln, das hoffentlich im Laufe des nächsten Jahres marktreif ist und eine für Dual-Screen Geräte optimierte Benutzeroberfläche mitbringt.
Lenovo selbst sieht das faltbare Thinkpad als ein Hauptarbeitsgerät, das einen Laptop ersetzen kann und bezeichnet es als ideal für „Road Warriors“, Tech-Enthusiasten und Geschäftsleute, die auf maximale Mobilität setzen.
Erste Tester sind begeistert
Nachdem Galaxy Fold Debakel, der dem Hype um faltbare Smartphones einen ordentlichen Dämpfer verpasste, sollte man mit Vorschusslorbeeren vorsichtig sein. Aber der erste Eindruck von Lenovos foldable Device lässt erahnen, dass wir hier möglicherweise die Zukunft des Personal Computings sehen.
Entsprechend euphorisch fallen die Reaktionen der glücklichen Kollegen von WindowsCentral aus, die bereits einen funktionierenden Prototypen des faltbaren PCs testen durften:
Die Verwendung des faltbaren PCs war bemerkenswert. Geschlossen, sieht es aus und fühlt sich an wie ein Hardcover-Buch oder eine Molescine, besonders mit der Kunstleder-Cover Der Stift lässt sich gut an der Außenseite befestigen und die Gesamtgröße im geschlossenen Zustand ist halb so groß wie bei einem Ultrabook-Laptop. Das Gewicht war ideal – überhaupt nicht schwer.
Das Ausklappen des Displays zeigt einen umwerfenden, wunderschönen Bildschirm. Selbst wenn dieser PC nicht zusammenklappen würde, würde sein 2K OLED-Display allein auffallen. Es gibt keinen spürbaren Luftspalt, die Farben sind leuchtend, und das Schreiben war, dank Wacom AES, eine der besten Erfahrungen, die ich je gemacht habe. Das Zusammenklappen des Displays bis zur Hälfte und die Umwandlung in einen Clamshell-PC hat Spaß gemacht. Die Hälfte des Bildschirms verwandelt sich dabei in eine virtuelle Tastatur, so dass das Gerät einen kleinen Laptop imitiert (denkt etwa an die Größe eines Surface Go).
Etwas zurückhaltender sind die Kollegen von TheVerge, die zwar auch das große Potential des Formfaktors sehen, aber zu bedenken geben, dass erst wenige technische Details bekannt sind und die faltbare Displays noch in den Kinderschuhen stecken. Alles richtig und vernünftig, aber vom ersten Eindruck her finde ich das Gerät einfach nur geil.
Über den Preis des ersten faltbaren PCs ist übrigens noch nichts bekannt. Aber nicht allein die Einordnung in die Thinkpad X1 Premium-Reihe lässt erahnen, dass es kein Schnäppchen werden wird.
Was haltet ihr vom faltbaren PC? Seid ihr noch skeptisch, oder schon überzeugt? Diskutiert mit in den Kommentaren.
Es wird sogar aus zufälligen Quellen bestätigt, dass MS an einem Gerät mit Telefoniefunktion arbeitet!
„aus zufälligen Quellen“ 🤣👍
Also ich glaube eher, dass darauf Windows Andromeda laufen wird. Windows Lite sollte ein Chromebook Konkurrent werden und aktuell gibt es keine faltbaren Tablets mit Chrome OS. Außerdem sollte Windows Lite möglichst Lite sein. Doch um faltbare Geräte zu unterstützen, müsste man die Andromeda SDK integrieren, was schon mal etwas von dem Lite kosten würde. Meiner Meinung nach würde Windows Andromeda besser zu den Gerät passen, da die Andromeda SDK speziell für faltbare Windows Geräte entwickelt wurde. Zusätzlich würde Windows Andromeda (wenn es vollständig fertig ist) die CShell enthalten und Modular sein. Somit wäre das dann ein Vollwertiges Windows Gerät,… Weiterlesen »
Pegasus oder Centaurus, mit Santorini Shell und WCOS Kernel. Andromeda Shell ist tot!
Danke 👍
Dem Nutzer ist das dann zum Glück egal. Hauptsache es funktioniert.
Die Andromeda SDK ist nicht tot. Es gab doch schon mal ein paar Screenshots, auf dem zu sehen war, dass in Windows 10 einige Andromeda SDKs integriert sind. Und im Endeffekt sind das fast alles Codenamen, welche eine SDK zu faltbaren Geräten, CShell und/oder OneCore enthalten. Zuzusagen ist Andromeda weder tot noch lebendig. Zumal Centaurus eh viele SDKs von Andromeda enthält. Beide sind für faltbare Geräte. Nur die verwendete Bildschirmgröße ist anders. Dennoch basiert Centaurus in einigen Teilen auf Andromeda.
Laut aktueller Gerüchte-/Informationslage wurde Andromeda gestoppt und soll in die Projekte Centaurus und Pegasus mit eingeflossen sein. Andromeda selbst soll aktuell auf Eis liegen.
Faltgeräte werden sich in dieser Form nicht durchsetzen. Das ist nun mal Physik. Der „Brick“-Formfaktor hat sich nicht aus Marketinggründen als so erfolgreich erwiesen, sondern weil er eben einen Kompromiss zwischen Usability und Haltbarkeit darstellt. Faltgeräte mit (bombenfestem) Scharnier sind da eine andere Sache, aber die haben dann eben zwei Bildschirme, ergo einen anderen Software-Ansatz (virtuelle Tastatur, dynamische Toolbars, 2 Apps Side-by-side etc)
Der war gut. Der „Brick“-Formfaktor hat sich durchgesetzt, weil es technologisch keine wirklichen Alternativen gab und weil es am wenigstens Probleme bei der Massenproduktion dadurch gab. Und zudem hat sich dieser Formfaktor bei Smart-Devices, aber nicht bei Laptops oder mobilen PCs etabliert.
Dennoch, und da gebe ich dir recht, ist so ein Display definitiv eine Schwachstelle, was die Haltbarkeit betrifft.
@mamagotchi Kleine Anmerkung: unter „Kompromiss zwischen Usability und Haltbarkeit“ war gemeint, dass es (trotz ständig hochfahrender Tastatur) gerade noch nutzerfreundlich ist (Usability) aber eben auch langlebig, was im Sinne des Herstellers ist, der bemüht ist, die Zahl der Garantiefälle gering zu halten (Haltbarkeit).
@mamagotchi „aver nicht bei Laptops oder mobilen PCs etabliert“ Klar, auf Laptops und mobilen PCs wird tendenziell mehr getippt.
Mhh zu dem Gerät gibt es eine sehr flache Bluetooth Tastatur die so aussieht als würde sie perfekt auf die untere Hälfte im Laptop Mode passen. Vielleicht ist genau das ja das was Windows Central nicht verraten durfte. Das würde das größte Manko optional eliminieren: Die fehlende physische Tastatur.
Letztendlich muss das Teil sich gegen ein klassisches Ultrabook durchsetzen. Ob das größere Display bzw. der kleinere Footprint die Fehlende Tastatur und das fehlende Touchpad ausgleichen kann wird sich im Alttag zeigen müssen. Alleine vom Gewicht und Volumen könnte ich mir sogar vorstellen das solch ein Faltgerät im Nachteil ist.
Der Preis ist für solch ein Pilotprojekt ja erstmal egal. Solange ein solches Produkt nachweislich einen Mehrwert bringt wird man auch versuchen den Preis dafür zu drücken.