Windows Mixed Reality

Lenovo Explorer Mixed Reality [Test] – Hilfe, ich will wieder rein!

Hallo liebe Unities und willkommen in der wunderbaren Welt der Windows Mixed Reality. Die Lenovo Explorer “VR”-Brille sich zum Redaktions-Test bei uns eingefunden. Wir haben sie aufgesetzt und wollen euch unsere ersten Eindrücke nicht vorenthalten.

Mixed Reality vs. Virtual Reality vs. Augmented Reality

Kommen wir zunächst zu den Grundlagen: Was ist Mixed Reality überhaupt und worin unterscheidet sich die Lenovo Explorer beispielsweise von Augmented Reality Hardware oder Virtual-Reality-Brillen wie der HTC Vice oder Oculus Rift?

Auf den ersten Blick scheint die Lenovo Explorer eine ganz gewöhnliche VR-Brille zu sein. Anders als bei der HoloLens, taucht der Nutzer völlig in eine andere Realität ein. Microsoft nennt diese Brillen trotzdem Mixed- statt Virtual Reality und zwar liegt das an den verbauten Sensoren.

Die Lenovo Explorer nutzt eingebaute Kameras, um den Raum zu scannen, so wie auch die Microsoft HoloLens. Im Gegensatz zu reinen VR-Brille wie HTC Vive und Oculus Rift, müssen bei Windows Mixed Reality-Hardware, keinerlei Sensoren im Raum aufgestellt werden, um die Position des Trägers zu ermitteln – ein enormer Vorteil.

In Zukunft will Microsoft das volle Spektrum von Virtual- und Augmented Reality ausschöpfen und so den Brillen einen nahtloses Übergang zwischen den beiden Polen ermöglichen. Die Redmonder haben den Namen der Plattform bewusst universal gehalten, da Windows Mixed Reality sowohl die Anreicherung von Objekten in der Realität, als auch den völligen Ersatz von Realität durch einen virtuellen Raum, beherrscht.

Lenovo Explorer – Feeling und technische Daten

Gerätespezifikationen

  • Zwei hochauflösende Flüssigkristall-Displays auf 1440 x 1440
  • 2,89″ Display-Diagonale (x2)
  • Aufklappbares Frontdisplay, damit Sie das Headset während der Arbeit hochklappen können
  • Bis zu 105 Grad horizontales Sichtfeld
  • Display-Aktualisierungsrate bis zu 90 Hz (systemeigen)
  • Integrierter Audio-Ausgang und Mikrofonunterstützung über 3,5-mm-Buchse
  • Einzelkabel mit HDMI 2.0 (Display) und USB 3.0 (Daten) für die Konnektivität
  • Inside-Out-Tracking
  • 4m-Kabel
  • Gewicht: 380 Gramm

Die Lenovo Explorer besitzt keine eigene Rechen- oder Grafikeinheit. Sie dient lediglich als Ausgabemedium für die Windows Mixed Reality Oberfläche – die gesamte Power kommt vom PC, der durch ein Kabel mit der Mixed Reality-Brille verbunden ist.

Dadurch wird die Lenovo Explorer den Verbraucherbedürfnissen sehr viel mehr gerecht als beispielsweise die Microsoft HoloLens (die, das muss man erwähnen, nicht für den Consumermarkt gedacht ist). Mit 380 Gramm ist sie relativ leicht und sehr gut gepolstert. Während meines einstündigen Tests, habe ich sie kein Mal abegelegt und trotzdem hat mein Gesicht oder Nasenrücken nicht geschmerzt. Praktisch ist, dass man die Brille hochklappen kann – man muss sie also nicht ganz abnehmen, wenn man mal schnell wieder in die Realität möchte.

Das HDMI-Kabel, welches vorne verzweigt ist und in auch in einem USB-Kabel mündet, ist 6 Meter lang und bietet dadurch auch sehr viel Freiraum (vorausgesetzt, euer Raum ist so groß). Über das Kabel bin ich jedenfalls nicht gestolpert, theoretisch kann das aber natürlich passieren und stellt einen Nachteil gegenüber einer kabellosen Lösung wie HTCs Vive Wireless Pack dar.

Die Einrichtung will ich in einem separaten Beitrag genau beschreiben, ihr habt aber die Möglichkeit die Lenovo Explorer auch für einen “Sitzmodus” einzurichten. Hier geht das System davon aus, dass ihr auf einem Stuhl vor eurem Computer sitzt. Alternativ könnt ihr volles Positionstracking aktivieren und euch frei im Raum bewegen.

Windows Mixed Reality – Welche PC-Hardware benötige ich?

Wir haben bereits in vergangenen Beiträgen über die Mindestvoraussetzung für Windows Mixed Reality. Ihr könnt euch hier ansehen, welche Hardware notwendig ist. Alternativ dazu, könnt ihr mittels eines kleinen Tools euren PC auf Kompatibilität prüfen. HIER gibt es das Tool.

Auch wenn ihr die Mindestvoraussetzungen erfüllt, kann es sein, dass nicht alle Features für Windows Mixed Reality funktionieren oder die Framerate stellenweise einbricht.

Ich habe einen ASUS Laptop mit Core i7-Prozessor, 8 GB RAM und einer Nvidia Geforce GTX 960M benutzt. Zwar wurde mir bei der Grafikkarte ein Ausrufezeichen angezeigt (also, einige Features könnten nicht funktionieren), doch bislang habe ich Windows Mixed Reality problemlos benutzen können.

Wie sieht Mixed Reality aus und was kann ich damit tun?

Der Desktop im virtuellen Raum

Kommen wir zum interessanten Teil: Wie sieht das ganze eigentlich aus, wenn ich in der virtuellen Welt von Windows Mixed Reality eintauche?

Die Simulation nutzt als Ausgangspunkt das sogenannte “Cliff House”. Und genau das ist es auch – ein Haus an einer Klippe. Meeresrauschen, Felsen, Natur, blauer und klarer Himmel begrüßen euch, wenn ihr die Simulation startet.

Mit den beiden kabellosen Motion-Controllern könnt ihr euch nun im Haus frei bewegen (zur Einrichtung werde ich, wie gesagt, einen separaten Beitrag machen). An den Wänden hängen, wie Kunst, verschiede Windows-Fenster. Diese lassen sich beliebig positionieren, vergrößern, verkleinern und auch ganz entfernen. Bei den Fenstern handelt es sich um UWP-Applikationen. Ihr werdet den Edge Browser sehen, die Fotos-App und diverse Anwendungen, die speziell für Mixed Reality programmiert wurden.

 

Diese speziellen Anwendungen ziehen euch sozusagen nochmal in eine virtuelle Realität in der virtuellen Realität. Startet ihr beispielsweise ein speziellen Halo-Spiel, verschwindet die “Cliff House”-Umgebung und ihr befindet euch in einem Trainings-Laboratorium und schießt mit zwei Maschinengewehre auf diverse Ziele. Das Ganze ist sehr eindrücklich und es ist schon ein kleiner Schick, wenn man die Windows-Taste auf einem Motion-Controller betätigt und auf einmal wieder im “Cliff House” steht, samt Meeresrauschen und Vogelgezwitscher.

Unigram (Telegram) im virtuellen Raum

Die virtuelle Umgebung der Lenovo Explorer ist sehr viel überzeugender als die angereichterte Realität von HoloLens. Grundsätzlich läuft auf beiden Geräten die gleiche Software (und auch das schwebende Windows Menü ist gleich). Durch das begrenzte Sichtfeld der HoloLens kommt es aber bei weitem nicht zu der Immersion, die man bei der Lenovo Explorer hat.

Tacheles: Wie ist es?

Ich muss sagen, dass mich der kurze Trip mit der Lenovo Explorer beeindruckt hat – sehr viel mehr als meine Ausflüge mit der HoloLens. Microsoft hat mit Windows und UWP ein überzeugendes virtuelles Betriebssystem erschaffen. Die Motion-Controller bieten zudem eine so viel bessere Navigation gegenüber HoloLens, dass man recht direkt mit der virtuellen Welt interagieren kann.

Einen Film auf einer 6 Meter Leinwand in meinem virtuellen Kinosaal zu gucken (yep, gibt es im “Cliff House”) hat mich so gefesselt, dass ich mich einfach im Schneidersitz hingesetzt und eine Stunde geguckt habe.

Ich sehe nun das Potential, dass von solchen Geräten ausgeht und denke durchaus, dass sie Alltagstauglich sein können. Allerdings müssen nun Inhalte folgen. SteamVR muss sehr schnell unterstützt werden und Microsoft sollte zeitnah an der weiteren Individualisierung des “Cliff House” arbeiten und auch eine Start-Locations zulassen. Je mehr der Nutzer seine Umgebung individualisieren kann, desto besser.

An der Hardware muss sich natürlich auch noch ein bisschen etwas tun. Die Linsen sind an den Rändern teils noch etwas unscharf, allerdings ist mir weder schwindelig noch übel geworden. Die Brillen müssen noch kleiner und leichter werden und mittelfristig müssen die Kabel weg. Meiner Meinung nach hat Microsoft mit dem Kauf von AltVR (einer VR-Community – ähnlich wie “Second Life” aber im virtuellen Raum) einen schlauen Zug gemacht. Ich denke, dass es mit dem richtigen Potential durchaus Chanen für eine Mainstream-Adaption gibt.

Ich hoffe dieser Eindruck hat euch gefallen. Falls ihr Fragen habt, stellt sie in den Kommentaren.

Die Lenovo Explorer, könnt ihr hier bestellen

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veröffentlicht von
Leonard Klint

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