Mit Windows on ARM sollten die Vorzüge der mobilen Geräte auch zu Laptops und PCs kommen. Instant-On, lange Akkulaufzeiten und standardmäßige LTE-Verbindung. Mit dem Surface Pro X steigt Microsoft nun selbst in den Ring und möchte die Kunden von der neuen Plattform überzeugen. Doch dabei gehen sie mal wieder mehr als schlampig vor.
Siehe auch: [Kommentar] Das Surface Pro X hat Windows on ARM nicht verstanden
Windows on ARM – Mit gutem Beispiel vorangehen
Im Grunde ist es ein Problem, welches man bei Microsoft häufiger sieht. Aber erst einmal der Reihe nach. Das Surface Pro X ist Microsofts erstes ARM-Gerät und spielt preislich ganz oben mit. Man verspricht dem Kunden ein wahres „Pro“-Erlebnis in puncto Performance und Akkulaufzeit. Dazu ein schickes Design und die generellen Vorzüge eines Surface-Gerätes. Was kann denn schon schiefgehen? Nun, so einiges.
Siehe dazu: Surface Pro X Tests: Gemischte Gefühle
Erste Reviews zum Surface Pro X sind eher ernüchternd. Weder die Akkulaufzeit noch die Performance können überzeugen. Dies liegt vor allem an der Emulation von klassischen Win32-Anwendungen, welche nicht für ARM kompiliert wurden. Diese macht sich sowohl bei der Performance, als auch der Akkulaufzeit bemerkbar. Native Anwendungen laufen ersten Berichten hingegen sogar relativ performant. Doch leider haben viele Entwickler ihre Anwendungen bisher nicht angepasst. Schlimmer jedoch ist die Tatsache, dass auch Microsoft zu diesen Entwicklern gehört.
Anstatt die eigenen Plattform zu pushen und alle eigenen Anwendungen zum Start des neuen Surface Pro X auch als ARM-Variante anbieten zu können, senden die Redmonder ein fatales Signal an die Entwickler. Offensichtlich ist selbst Microsoft Windows on ARM nicht so superwichtig, um schnellstmöglich die eigenen Anwendungen anzupassen. Das fängt beim neuen Edge Browser auf Chromium-Basis an, welcher nur inoffiziell für ARM zu bekommen ist und geht bei Microsoft Teams weiter. Auch diese Software steht noch nicht als ARM-Variante zur Verfügung. Und dabei handelt es sich nicht gerade um ein unwichtiges Programm im Software-Angebot der Redmonder.
Dieses Verhalten von Microsoft ist jedoch leider allzubekannt. Schon bei der Einführung der UWP-Apps bot sich das gleiche Bild. Anstatt konsequent alle eigenen Dienste mit einer guten UWP-App auszustatten, gab es oftmals eher halbherzige Umsetzungen. Dienste wie zum Beispiel Mixer haben bis heute keine eigene App für Windows 10. Warum sollte ich mir als Entwickler die Mühe machen und Microsofts Aufruf folgen, wenn diese selbst nicht mit gutem Beispiel vorangehen?
Dieses Problem betrifft nicht nur Windows on ARM. Gerade mit Blick auf Windows 10 X und Surface Neo wird diese Frage von zentraler Bedeutung sein. Dieser neue Formfaktor ist fundamental abhängig von der verwendeten Software und der Unterstützung der Entwickler. Aus diesem Grund spricht Microsoft auch bereits ein Jahr vor Veröffentlichung darüber und möchte Entwickler motivieren. Doch die Redmonder müssen beweisen, dass es ihnen dieses Mal ernst ist mit der neuen Plattform. Eine Situation wie mit den UWP-Apps oder Windows on ARM können sie sich bei diesem speziellen Gerät und den damit verknüpften Erwartungen nicht erlauben.
Dies ist ein Meinungsbeitrag und spiegelt nicht zwingend die Meinung der gesamten Redaktion von WindowsUnited wider.
Wie seht ihr das? Gehe ich zu hart mit Microsoft ins Gericht oder sabotiert Microsoft mit diesem Verhalten tatsächlich die eigene Plattform? Ich freue mich über eure Meinung!
hört sich fast so an wie die Geschichte mit Windows Mobile, ne wenn die aus Fehlern nicht lernen, kann man gar nicht hart genug sein, ich hoffe die kriegen dieses mal die Kurve.
Sieht stark nach hochgradig personeller Ressourcenknappheit bei der Software-Entwicklung aus. Da will man offenbar sparen und der Markt an guten Programmierern a la Rudy Huyn ist ohnehin leergesaugt.
Software ist etwas, dass Microsoft verlernt hat.
ARM hin oder her, so macht das alles keinen Sinn.
Und sie können es eben einfach nicht. Wie schon mehrfach ausgeführt – der Laden besteht nur noch aus Schöngeistern – Cloudclowns, Künstler und Designer. Da muss man sich über das schlechte Handwerk nicht wundern. Oder dass keiner mehr weiß, worauf es WIRKLICH ankommt.
Microsoft hat und ist verloren.
Da braucht man nicht zaudern mit dem Urteil. Stimmt schon.
Richtig, das ganze fing damals mit den Surface richtig an. Plötzlich hieß es überall, ist ms das neue Apple? Oder hey Apple schaut mal, so geht Innovation.
Dass aber genau so etwas nie der Erfolgsgarant Apples war, hat man nie verstanden. Zuerst kommt die Software, dann die Hardware. Dein Nutzer muss ein gutes Gefühl haben und er muss wissen, hey hier sind meine Daten sicher. Dass man dank neuer Update Politik seitens ms nicht einmal das mehr richtig weiß tut sein übriges.
👌🏼
Und ja, die Updatepolitik ist verheerend. Vor allem die Kaltschnäuzigkeit, mit welcher Fehler in der Software einfach auf die Massen losgelassen werden.