Die ersten Tests des Surface Pro X, Microsofts Surface auf ARM-Basis, sind online und haben nur wenig Gutes über den Neuling zu sagen. Der allgemeine Tenor: Zu wenig Leistung, kurze Akkudauer, schlechte Kompatibilität zu klassischen Programmen und ein viel zu hoher Preis.
Nicht jede Kritik ist neu. Fast alle genannten Punkte lassen sich auf bisherige Windows on ARM Geräte übertragen. Doch jetzt handelt es sich um ein Surface und die mediale Aufmerksamkeit und die Erwartungen der Rezensenten ist entsprechend hoch.
Microsoft hat mit dem Surface Pro X essentielle Vorzüge von Windows on ARM über Bord geworfen und völlig falsche Prioritäten gesetzt.
Windows on ARM steht für Freiheit und Mobilität
Ich hatte bisher lediglich eine halbe Stunde Zeit, um mir das Surface Pro X etwas genauer anzusehen (behaltet dies bei den folgenden Zeilen im Hinterkopf). Positiv fällt das Design mit den schmalen Rändern, das kluge Stiftfach und die hervorragende Verarbeitung auf.
Auf der Softwareseite läuft gewöhnliches Windows 10 Home, das von einem Snapdragon SQ1-SoC angetrieben wird. Dieser ist, wie schon der Snapdragon 835 auf meinem Asus NovaGo, schnell genug um sämtliche native ARM64-Software reibungsfrei abzuspielen.
Die Probleme fangen an, wenn man ressourcenhungrige Anwendungen wie Photoshop und dergleichen nutzen möchte. Da diese nicht nativ als ARM64-Version verfügbar sind, müssen sie vom Surface Pro X emuliert werden. Und, darin sind sich die US-Kollegen einig, das klappt nicht gut. Bereits beim einfachen Zoomen eines Fotos, ruckelt Photoshop. Gaming steht weiterhin völlig ausser Frage.
Kleinere Programme wie TinyPic, Gimp, etc. laufen hingegen. Das tun sie allerdings schon auf meinem relativ schwachbrüstigen Asus NovaGo mit Snapdragon 835 und 4GB RAM.
Für die Power des SQ1 hat Microsoft ein essentielles Feature geopfert: Die lange Akkulaufzeit. Während mein Asus NovaGo in der Regel 14-17 Stunden durchhält (sogar mehr, wenn ich viel Netflix binge und sonst nichts rechtenintensives mache), hält das Pro X unter Realbedingungen nicht einmal 8 Stunden.
Die gewonnene Leistung erlaubt auf der anderen Seite aber nicht viel mehr Spielraum. Das Pro X weist im Grunde die gleichen Softwarelimitationen auf, die schon Windows Snapdragon Laptops der 1.Generation vorhanden waren und hat dafür das absolute Verkaufsargument von WoA aufgegeben.
Surface Pro X: Slim Pen und Tastatur im WindowsUnited Hands-On
Windows on ARM: Surface Pro X unterminiert Daseinsberechtigung
Von den US-Kollegen wird unisono das Surface Pro 7 gelobt und empfohlen. Es leidet nicht unter den Softwareproblemen des Pro X und liefert eine ähnliche Akkulaufzeit. Mit „Instant On“ besitzen die Intel Prozessoren der 10. Generation nun ein bisheriges Exklusivfeature der ARM-Laptops.
Instant On und weitere Eindrücke in unserem Surface Pro 7 Hands-On Video:
Das Surface Pro 7 ist zudem günstiger als das Pro X. Unter dem Strich bleibt dem Pro X lediglich standardmäßiges LTE – reicht das?
Vielleicht spekuliert Microsoft darauf, dass in Zukunft sehr viel mehr Programme nativ in ARM64 kommen werden – Adobe hat dies beispielsweise schon angekündigt. Ich stehe solchen Zukunftsversprechen allerdings skeptisch gegenüber. Microsoft möchte schließlich von mir über 1000 Euro sofort überwiesen haben und nicht erst, wenn die Bedingungen besser geworden sind.
Es könnte auch sein, dass Microsoft mit Windows on Snapdragon nur Druck auf Intel ausüben wollte. Die Prozessoren der 10.Generation kommen sehr gut an. In diesem Fall hätten die Redmonder mit der Strategie Erfolg gehabt. Was würde dies aber für die Zukunft des Pro X und ähnlicher Geräte bedeuten?
Aus meiner Sicht hat(te) Windows on ARM bisher eine Daseinsberechtigung: Eine mobile Schreib-, Surf- und Medienmaschine, mit der man überall online sein kann, ohne sich Gedanken um die Akkulaufzeit zu machen. Diesen Zweck erfüllt das Surface Pro X nicht.
Übrig bleibt in tolles Design, das in Zukunft hoffentlich auf die Surface Pro-Reihe überspringt.
Ich hatte nach der Präsentation sehr viel Bock auf das Surface Pro X, weil ich schon so zufrieden mit dem Asus NovaGo bin. Die niedrige Akkulaufzeit ist für mich aber ein Dealbreaker. Kein Problem – Nachaltigkeit ist ja in.
Sehe ich ähnlich. Gäbe es ein günstiges WoH Gerät mit FHD Display, LTE und guter Akkulaufzeit würde ich es sofort kaufen, einfach nur um unterwegs Filme zu schauen oder PDFs zu lesen. Die Leistung oder irgendwelche Innovationen wäre mir dabei ziemlich egal.
Aber mein Surface Pro würde ich nie durch das Surface Pro X ersetzen…
Die eigentliche Neuerung kommt erst mit dem Surface Neo.
Stichwort: Tremont-Architektur
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https://winfuture.de/news,112023.html
Wird genauso ein halbfertiger Rohrkrepierer. Microsoft hat seit dem Windows10Mobile-Desaster nix dazugelernt. Und jetzt schrotten sie noch den Ruf ihrer Surface-Marke.
Ich hole mir ein iPad oder MacBook und wechsele komplett das Lager. Nach über 20 Jahren Microsoftie.
🤷…
Design ist eben nicht alles.
Da das Laptop 3 auch Hardware-Probleme hat, sehe ich beide Geräte als Dead-On-Arrival an.
Eine ARM-CPU gehört in ein Surface Go-Geräteformat und ganz gewiss nicht auf ein Gerät mit „Pro“-Attribut. Aber mal ehrlich – was hattet ihr von den Merkbefreiten und Schmerzresistenten aus Redmond erwartet? Ein kluges, durchdachtes Konzept? 🤣 Die Leute, die sowas können und produzieren sitzen etwas weiter Weg in Cupertino. Ich freue mich schon auf Deo und Nuo nächstes Jahr und die langen Gesichter.
Also bisherige Test haben intensiv Emulationen verwendet. In mehreren Reviews hab ich aber schon Akkulaufzeiten von 12h+ gehört. Und vermutlich kann man mit den richtigen Einstellungen noch einiges an Akkulaufzeit rausholen. Ich würde das Surface Pro X nicht so schnell aufgeben. Das Powerhorse wird es aber solange nicht sein, bis genügend ARM64-Apps vorhanden sein werden (also wahrscheinlich nie).
ich hab´s schon mal geschrieben, wer von nem arm gerät auf ausschließlich emulationen setzt hat arm nicht kapiert (wie der autor der überschrift). sobald native arm64 apps eingesetzt werden (wie auch the verge bemerkt hat, nur der autor vergessen hat zu erwähnen) steigt die performance und steht einem pro in nichts nach. auch die akku laufzeit steigt dann. vor allem, und jetzt mal ganz ehrlich, nach nem 30 min hands on test, nach wie es aussieht den text von the verge nicht zu vestehen (sieht man ja an deren übersetzungen, wenn sie was aus dem englischem bringen), ist so ein… Weiterlesen »
Schade, dass der Artikel sich dir offenbar nicht erschlossen hat. Es geht gerade darum, dass ein Arm gar nicht die Power braucht, die der sq1 mitbringt, da die vorhandenen Applikationen auch bei schwächerer Hardware gut laufen. Und die Emulation bekommt er dennoch nicht gut hin, ruiniert dabei aber die AkkuLaufzeit.
Arm64 Programme sind noch Zukunftsmusik…Das ist schlechte Planung. Es gibt zum Launch nicht mal den neuen Edge als natives Programm – lächerlich.
das die software abteilung bei MS hinterherhinkt, ist bekannt…. das the verge einen neuen (nicht offiziellen) edge für arm64 benutzt hat, sollte allerdings dir auch bekannt sein… oder warum nutzt man nicht direkt den FF, den es ja schon gibt. das sind die test´s die ich sehen will und nicht power emulationen, die nichts für arm sind, sondern nur ein zubrot, nach dem motto, wenn´s sein muss, geht das auch.
aber stimmt schon, schreibt lieber über android oder ios, scheinbar bekommt eure ehemalige partnerseite panda immer mehr gewicht hier…lächerlich