HTTP/2 war ein sehr willkommenes Upgrade zum ursprünglichen HTTP-Standard, welcher bereits seit 1991 existiert. HTTP/2 wurde federführend durch Google entwickelt und geht auf den SPDY-Standard des Unternehmens zurück. 2015 ging HTTP/2 dann an den Start. Nun, 4 Jahre später, steht auch schon die nächste Inkarnation des Hypertext Transport Protocols in den Startlöchern: HTTP/3.
Die bisherigen HTTP-Versionen arbeiten alle auf dem bekannten TCP Protokollstapel. Besonderheit bei TCP (Transmission Control Protocol) ist, dass für jedes empfangene Paket eine Empfangsbestätigung an den Absender geschickt wird. Dadurch wird sichergestellt, dass auch jedes Paket seinen Weg zum Empfänger findet; auf dem Weg abhanden gekommene Pakete werden einfach neu verschickt und vom Empfänger wieder zusammengebaut.
Im Gegensatz zu TCP verfolgt UDP (User Datagram Protocol) einen anderen Ansatz. Bei UDP wird auf die Empfangsbestätigungen verzichtet, was die Übertragung beschleunigen soll. Dadurch fällt aber auch nicht auf, wenn auf dem Weg Pakete abhanden gekommen sind, sodass hier eine stärkere Fehlerkorrektur zum Einsatz kommen muss. UDP wird gerne bei Audio- und Videostreaming genutzt, da hier nicht großartig auffällt wenn einige Pakete fehlerhaft sind.
HTTP/3 basiert nun auf Googles HTTP over QUIC Standard. QUIC steht für Quick UDP Internet Connections und setzt, wie der Name schon sagt, auf UDP statt TCP. Mit HTTP/3 werden viele Neuerungen von HTTP/2 auf UDP umgemünzt, beispielsweise das Aufrechterhalten von parallelen Datenverbindungen. QUIC ermöglicht es außerdem, die Latenzen zu verringern und Bandbreite zu sparen, um Datenstau zu vermeiden.
Internet-CDN-Riese Cloudflare beginnt nun, HTTP/3 für seine Kunden auszurollen. In Genuss kommen dabei Nutzer von Google Chrome und Mozilla Firefox, da HTTP/3 hier bereits implementiert ist. Cloudflare hat hierfür mit den Entwicklerteams von Google Chrome und Firefox zusammengearbeitet.
Wer die aktuelle Canary-Version des Chromebrowsers einsetzt, kann das Protokoll über die Kommandozeilenoption –enable-quic –quic-version=h3-23 aktivieren. Nutzer der aktuellen Nightly-Version von Firefox sowie des Download-Tools CURL kommen ebenfalls in den Genuss.
Via: Golem.de
Würde mich für den Firefox Browser von Mozilla entscheiden. Nicht kommerziell. Eine Community dahinter, die sich für ein freies Web engagiert. 👍
Die Entscheidung habe ich schon vor Jahren getroffen.
Hm, da Frage ich mich, wie es dann beim Umstieg von TCP auf UDP mit dem Paket Loose bei Online Games aussieht. Wenn da nicht mehr „nachgeliefert“ wird, kam das echt“interessanter“ werden.
Ich kenne nur „packet loss“, aber gut… man lernt bei den Profis hier nie aus. 😆