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Google hat kein Interesse am Infocenter unter Windows 10

Google und Microsoft – ungefähr so wie Hund und Katz. Mit Windows 10 wurde das “Action Center” (wird oft auch Infocenter genannt) in das System integriert und ist nun auf PC, Notebook, Tablet etc. verfügbar. Ziel dieses Action Centers ist es, dass Benachrichtigungen zu den einzelnen Apps und Programmen (damit meine ich Desktop-Programme) eben dort von einer zentralen Stelle aus zusammengefasst angezeigt werden können.

Auf einen entsprechenden Wunsch der User im “Chromium Support”-Forum (wohl sowas wie Uservoice unter Microsoft) mit dem (übersetzten) Titel “Zeigt Chrome-Benachrichtigungen im Action Center unter Windows 10 an” antwortete ein Moderator des Chrome Support-Teams mit dem Namen “ho” folgendes (ebenfalls übersetzt):

“Danke für Eure Inputs und Ideen. Wir haben diesen Vorschlag ein wenig diskutiert und uns entschieden, diese Funktion zurzeit nicht in Chrome zu integrieren. Es wäre ein seltsamer Zustand wenn sich Chrome hinsichtlich Windows 10 anders verhalten würde als gegenüber Windows 7/8 und 8.1 (klar, dort gibt’s ja kein Action Center). Somit wüssten Entwickler der Erweiterungen nicht wirklich wofür sie eigentlich entwickeln.”

Mit anderen Worten versucht uns Google hier zu erklären, dass die armen Entwickler dann ein Problem bekommen würden und man aus “Rücksicht” auf die Entwickler auf die Integration der Funktion (vorerst) verzichten möchte. Weiter erläuterte “ho”, dass ein Einsatz des nativen Benachrichtigungssystems zur Folge hätte, dass je nach Nutzereinstellung die Meldungen kurz oder auch gar nicht auftauchen. Nett ausgedrückt, aber in meinen Augen eher eine Ausrede nach dem Motto “Nö, keinen Bock”.

Bei dieser Entscheidung will man es auch noch eine längere Zeit belassen. Man denkt vielleicht “in einigen Jahren” nochmals darüber nach, wenn die meisten User Windows 10 nutzen. Offenbar sieht Google Windows 10 nach wie vor als ein System mit geringer Verbreitung. Dass das System aber bereits nach (noch nicht einmal) einem Monat auf über 75 Millionen Rechnern installiert ist, lässt man aussen vor. Achja, noch so nebenbei…In meinem privaten Umfeld installiere ich zurzeit bei so ziemlich allen das Update auf Windows 10 inkl. Datensicherung und anschliessendem Clean-Install. Klar, ist keine Referenz, aber ich denke, da werden noch viele Leute das Gratis-Upgradeangebot von Microsoft in Anspruch nehmen, auch wenn Google nicht daran glaubt.

Ich persönlich glaube, dass Google einfach keinen Bock darauf hat, weil man in Chrome seit der Version 42 ein eigenes Benachrichtigungssystem integriert hat (Zufall?). Gut, ich nutze Chrome ohnehin nicht (mehr). Wie man diese Benachrichtigungen einschaltet, haben Euch die Kollegen von PCtipp hier zusammengefasst. Bevor hier einige nun aber wieder schreiben “ja, du bist eh Microsoft-Fanboy und hast was gegen Google”: Ich habe Google-Dienste lange Zeit genutzt und auch diverse Google Produkte getestet und habe mir meine Meinung aufgrund von Informationen und persönlichen Erfahrungen gebildet.

Die Meinung des Autors spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung von WindowsUnited oder anderen Mitarbeiter wieder.


Via neowin

 

 

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  • Google wer? :D

    Ich seh's schon kommen... Eines Tages, wenn auch Android das Zeitliche segnet, wird Google mit seiner Einstellung in arge Probleme geraten.

    • Ich glaube gelesen zu haben, dass Google mit Android einiges an Marktanteilen an Apple abtreten musste und ebenfalls schon einige Prozent an Microsoft verloren hat.

      Die offene Strategie von Microsoft scheint (zumindest bisher) voll aufzugehen und könnte auch von Google irgendwann übernommen werden. Ich kenn einige, die gerne bei Google geblieben wären, jedoch aufgrund der Streitigkeiten mit Microsoft zu eben diesen Diensten gewechselt haben.

      Okay, ich kenne auch einige, denen ich genau das erzählt habe und die ich damit zum Wechsel bewegen konnte.

  • Google hat ja sein ganz eigenes Benachrichtigungszentrum sowohl unter Windows als auch unter Linux und Chrome OS. Auch der eigene Launcher ist vorhanden. Auf Chrome OS rollt inzwischen Google Now in den überabeiteten Launcher aus. Ich kann mir gut vorstellen, dass Google einen ganz eigenen Weg gehen will und verstärkt dort entwickelt.
    "Nö, kein Bock" ist da aber einfacher zu denken.

    • Würde ich auch drauf tippen. Google Chrome ist und bleibt nunmal ein extrem wichtiges Projekt für Google und wer die Entwicklungen der letzten Jahre verfolgt hat, dem sollte auch klar sein, dass Google bei Chrome immer seine ganz eigenen Ideen verfolgt hat. Braucht man nur mal Pepper Flash bzw. die PPAPI-Schnittstelle in den Raum werfen, ich denke, das ist ein ganz gutes Beispiel.

      Auf der anderen Seite kann ich die Leute schon verstehen, die davon enttäuscht sind. Die müssen aber auch mehr oder weniger darauf hoffen, dass nach dem Oktober-Update für Microsoft Edge relativ schnell die Zahl der verfügbaren Erweiterungen wächst, besonders wenn man gar nicht Chrome und dafür Firefox nutzt. Bei Firefox steht uns da noch ein heißer Herbst und Winter bevor, weil gleich 3x gezittert werden muss, ob die Addons weiterhin funktionieren werden (wegen der Signierung ab Firefox 42, wegen Electrolysis ab Firefox 43 und kurz danach wegen der neuen WebExtensions API, wo viele Entwickler schon angekündigt haben, ihre Addons nicht mehr zu pflegen). Ob man Chromium als Plattform da unter den Gesichtspunkten vollends links liegen lassen sollte, das würde ich zumindest lieber (noch) nicht machen.

      • Ich denke, genau hier könnte Microsoft die Chance nutzen. Firefox befördert sich u.U. selber ins Aus und die User suchen eine Alternative. Wenn Microsoft mit Edge dann soweit ist, dass Add-Ons nahtlos funktionieren, ist die Chance gegeben. Viele User, die Windows 10 benutzen, wollen eigentlich ja auch die eigenen Apps von Microsoft nutzen und weichen hauptsächlich deshalb auf Alternativen aus, weil die eigenen Apps die nötigen Funktionen nicht bringen. Bleibt auf jeden Fall spannend.

        • Ich glaube aber nicht, dass besagte Alternative dann Edge heißen wird. Den Zwist kriege ich ja hautnah mit und bezüglich Firefox haben sich eher die Forks Pale Moon und Cyberfox durchgesetzt bei den Skeptikern. Was ganz Ähnliches macht ja auch Opera durch und da verschwenden die Ex-Nutzer auch keinen Gedanken an Edge, sondern da ruht alle Hoffnung auf Vivaldi. Das Problem für Firefox an sich wird aber werden, dass bestimmt mindestens 30 % der Addons nicht mehr nutzbar sein werden, sobald auf die neue API vollständig umgestellt wurde. Das betrifft in erster Linie Erweiterungen, die sowieso nicht mehr gepflegt werden, aber auch welche, die wegen der Änderungen eingestellt werden. Etliche Entwickler arbeiten aber schon mit Mozilla daran, die API so zu erweitern, dass ihre Addons weiterhin laufen.
          Hart treffen dürfte es aber einige Communityprojekte. Firefox pendelt ja immer noch zwischen 300 und 400 Millionen Nutzern. Thunderbird hat aber nur um die 18 Millionen Nutzer (die überwiegende Masse davon aus Deutschland), bei SeaMonkey und Instantbird (das ist ein Multimessenger) sinds noch deutlich weniger. Der Kollateralschaden könnte sein, dass die Entwickler zwar noch für Firefox Addons bereitstellen, aber nicht mehr für die anderen Projekte. Und nachdem das vor anderthalb (?) Jahren schonmal diskutiert wurde, dass die Addon Repositories für Thunderbird und SeaMonkey dichtgemacht werden, wäre das für die weitere Arbeit an diesen Projekten nicht wirklich gut verkraftbar.

          Das ist für mich auch keine angenehme Situation. Bei mir sind/waren bisher Firefox, Thunderbird und Instantbird im Einsatz. Von Thunderbird bin ich aus verschiedenen Gründen weg gegangen und nutze vorerst Mail for Windows 10, vielleicht rückt Mailbird als richtiger Nachfolger nach, aber das ist noch offen. Von Instantbird könnte ich mir auch einen Wechsel vorstellen (der auch angebracht wäre, das letzte Update stammt vom Dezember 2013 und die neue Version ist noch etliche Monate entfernt...), aber hier fehlen die Alternativen, weil bei mir hierüber noch ICQ und AIM sowie Twitter laufen. Klar können Trillian und Miranda (NG) das auch, aber nicht so sauber und komfortabel wie Instantbird. Da muss ich nochmal schauen.
          Aber von Firefox kriegt mich da nichts weg. Da gibt es schlichtweg keinen Browser, der so gut in meinen Arbeitsablauf passt wie er, und Edge fehlen momentan noch sehr viele Funktionen, die ich brauche. :)

    • "Nö, kein Bock" passt aber dennoch. Man versucht lieber den eigenen Dienst auf dem fremden System zu etablieren, als sich der Allgemeinheit anzuschliessen, was für den User einfacher wäre.

      • Persönlich fühle ich mich sehr wohl mit Googles Benachrichtigungssystem, zumal ich dort schon jetzt die wichtigen Google Now Karten habe, mein Kalander eingebunden ist, Notizen mit Erinnerungen, E-Mail Benachrichtigungen, App- und Erweiterungsupdates, Sportergebnisse, Geburtstagserinnerungen meiner Kontakte, Wetternews u.v.m. auflaufen.

        • Wenn man sämtliche Google-Dienste nutzt, dann macht das durchaus Sinn - wirst du unter Windows 10 aber eher weniger bei den Usern antreffen, da Google ja netterweise keine Apps für die Plattform mit den (nach einem Monat) nur mageren 75 Millionen Usern anbieten will.

        • Du gehst immer von dir aus, was für dich am besten funktioniert. Dass ist auch gut, aber du schreibst auch einer der versierten User zu sein die wissen wie und was sie nutzen um das beste für dich rauszuholen.
          Aber die meisten User da draussen haben weder die Kenntnisse noch die Lust (oder Notwendigkeit) sich tiefer mit dem ganzen zu befassen. Und Google zwingt sie das eigene infocenter zu nutzen, obwohl es für sie bequemer und übersichtlicher wäre alles im nativen vorzufinden. kannst du diesen Aspekt verstehen? das ist wahres "über den Tellerrand gucken", nicht nur die eigene Interessen zu berücksichtigen sondern die der Masse.

  • »Ich persönlich glaube, dass Google einfach keinen Bock darauf hat, weil man in Chrome seit der Version 42 ein eigenes Benachrichtigungssystem integriert hat (Zufall?).«
    Moment was? Das System hat Chrome seit Jahren. Das hatte es sogar schon, als ich vor 1½ Jahren zum IE11 gewechselt bin. Und da war es bereits mächtiger, als das System, was jetzt unter Windows 10 integriert ist (wenn man von den Erinnerungen absieht).

    Ich mag Google genauso wenig wie die meisten hier und nutze Chrome nur für die Arbeit ab und an, wenn ich Websites testen muss, aber ein bisschen objektiver darf man schon sein. Wir sind keine Android-Nutzer, wir müssen nicht alles willkürlich in den Boden stampfen und schlecht machen. Ich kenne Windows-Nutzer normalerweise eher als objektiv.

    • Objektivität setzt aber auch den Willen dazu voraus. Und den hab ich mittlerweile abgelegt. Eine persönliche Meinung in Form eines Kommentars kann nicht objektiv geäussert werden. Ich werde es aber das nächste Mal deutlicher als Mix aus Infos und persönlicher Meinung kennzeichnen.

      • Es spricht nichts dagegen, dass du Chrome und Google nicht magst und es deutlicher zeigst, als es vielleicht(!) angebracht wäre. Aber »Chrome seit der Version 42 ein eigenes Benachrichtigungssystem integriert hat (Zufall?).« ist nicht nur falsch, sondern zusätzlich hetzerisch. Das finde ich eben schade. Google hat dieses Benachrichtigungszeug schon seit sehr langer Zeit in Chrome und nicht erst wegen Windows 10.

        Anyway, würde mir wünschen, dass Edge endlich Benachrichtigungen unterstützt, aber das wurde ja erst kürzlich abgesagt :\

  • Es gibt Neuigkeiten: Chrome wird ab Version 47 die Benachrichtigungen unter Windows, Mac und Linux einstellen und das eigene Benachrichtigungszentrum nicht weiter anbieten. Bei Chromium.org heißt es, dass Feature wurde am Desktop zu wenig genutzt und wird durch Desktop-Einblendungen bei Benachrichtigungen ersetzt. Das meint, denke ich, die Funktion dass Websites, so https genutzt wird, Benachrichtigungen an den Nutzer pushen können, wenn der Nutzer diese einmal zugelassen hat. Das sogar, wenn die entsprechende Seite nicht geöffnet ist. Klappt jetzt bereits bestens, nur werden diese Benachrichtigungen danach im Benachrichtigungszentrum abgelegt, was zukünftig entfallen wird.
    Einzig unter Chrome OS bleibt das Benachrichtigungszentrum bestehen.
    Für alle (:ich weiß es gibt ja keine:) die Google Dienste nutzen und vor allem Google Now am Desktop empfangen haben ist also ab Version 47 Schluss.

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veröffentlicht von
Tom

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