Die KI-Forschung hat einen weiteren Meilenstein zu verbuchen. An der Universität Cambridge ist es einem Team aus Forschern der Universität und von Microsoft gelungen einer künstlichen Intelligenz das Programmieren beizubringen. Die KI wurde passenderweise DeepCoder getauft.
Dabei erschafft DeepCoder selbstverständlich kein Programm aus dem Nichts. Sie vergleicht vielmehr das gestellte Problem mit bereits existierenden Problemlösungen zu ähnlichen Aufgaben. Anschließend werden die entsprechenden Programmzeilen einfach übernommen. Die meisten Menschen gehen da auch nicht anders vor. Sie vergleichen auch bestehende Lösungen und übernehmen passende Wege. Das ganze Vorgehen wird auch Programmsynthese genannt.
Im Gegensatz zum Menschen kann DeepCoder besser und weiter gefächert nach einer Lösung suchen. Dadurch kommen mitunter auch Lösungen heraus, auf die ein Mensch nie gekommen wäre. Außerdem greift hier wieder das Thema maschinelles Lernen, die KI sortiert die Quellcode-Datenbank nach ihrem möglichen Nutzen und entfernt dementsprechend auch möglichen Ballast.
Infolgedessen verbessert sich die Performance von DeepCoder mit jedem neuen Problem. So ist die KI jetzt schon erheblich schneller als ihre Vorgänger, bisherige Bestzeiten wurden deutlich unterboten. Ebenso braucht DeepCoder deutlich weniger Versuche um ein Programm zu erstellen.
Den Nutzen in einer solchen KI sieht Armando Solar-Lezama vom Massachusetts Institute of Technology, er war nicht am Projekt beteiligt, darin, dass selbst Profis mit einer solchen Hilfe noch produktiver werden können. Marc Brockschmidt, einer der Erschaffer von DeepCoder, geht sogar noch einen Schritt weiter und sagt, dass so auch Laien ein Programm schreiben könnten. Sie müssten einfach ihre Anforderungen an die KI weitergeben und den Rest erledigt DeepCoder. Auch die Einsatzmöglichkeiten sind breit gefächert. Eine ähnliche KI vom MIT schaffte es bereits 2015 selbstständig Bugs aus Software zu beheben, indem die fehlerhaften Zeilen durch funktionierende Zeilen aus anderen Programmen ersetzt wurden. Brockschmidt sieht die Zukunft seiner Schöpfung darin, dass nachfolgende Versionen vor allem Routinen erstellen könnten, um Websites nach Informationen durchzusuchen. Auch Facebook könnte davon profitieren indem Fotos ohne das Zutun eines Mitarbeiters oder Programmierers kategorisiert werden.
Die Entwickler unter euch müssen sich aber noch keine Sorgen um ihre Jobs machen. Vielmehr sollen DeepCoder und Kollegen mit der Programmsynthese eure Arbeit erleichtern und lästige Aufgaben übernehmen, sodass ihr euch den anspruchsvollen Problemen zuwenden könnt.
Zudem kann DeepCoder momentan nur wenige Zeilen umfassende Programme schreiben. Diese wenige Zeilen können in der richtigen Sprache allerdings ausreichen. Solar-Lazema fügt außerdem hinzu, dass selbst die größten Programme auch erschaffen wurden, indem kleine Teile des Quellcodes zusammengefügt wurden. Auch werde es schwer bleiben so ein großes, umfangreiches Programm in einem Schritt zu erstellen.
Mit der parallel dazu fortschreitenden Forschung an Quantencomputern und deren kommende Marktreife werden dann KIs wie Cortanas Zwilling aus Halo oder schlimmstenfalls wie Skynet aus Terminator immer realistischer, da Quanten-CPUs ein Vielfaches an Rechenleistung mitbringen.
Wo seht ihr Einsatzmöglichkeiten einer solchen KI? Wo sind der Selbstständigkeit Grenzen gesetzt?
Quelle New Scientist
„Hey Cortana, ich benötige ein neues Spiel mit folgender Story (bitte einfügen) und Grafik (bitte einfügen)“
Finde ich echt gut aber ich bin sicher den Mensch wird so schnell keine KI in diesem Gebiet komplett ersetzen ^^
Von ersetzen stand nichts in dem Artikel. Laien werden mit DeepCoder programmieren können und Profis werden von DeepCoder unterstützt. 😉
Man muss nicht einmal soweit gehen.
Selbst konventionelle Software wie sie z.B. die NASA vor ein paar Tagen freigegeben hat
https://software.nasa.gov/
dürften die meisten sog. „Entwickler“(besonders hier in DE) überfodern, weil sie längst jeden
Anschluss an halbwegs zeitgemäße Softwareentwicklung verloren haben. Von modernen
Entwicklungen wie Cloud, KI, ML ganz zu schweigen.
Jeder hat sein Aufgabengebiet, jeder verdient sein Geld anders. Das ist innerhalb Deutschland auch nicht anders.
Klar, muss man aufpassen dass man den Anschluß nicht verliert, aber dazu muss man auch Geld erwirtschaften um das zu Fördern zu können.
Die Arbeit in Projekten ist eine Bindung an die vorliegenden Gegebenheiten auf Zeit in der man natürlich den Anschluss verlieren kann. Den verlorenen Anschluss nicht aufholen zu können wäre das größere Problem. Für einen Softwareentwickler sollte das Erlernen neuer Sprachen kein Problem darstellen. In der Branche muss man sich auf lebenslanges Lernen einstellen. Anders verhält es sich mit Spezialisierungen. Diese Entscheidung trifft man idR schon mit dem Studium. Informatik, Juristische Informatik, Wirtschaftsinformatik, Medizinische Informatik, Technische Informatik, etc pp. Wer sich spezialisiert lässt andere Felder liegen. Das sehe ich nicht als Problem. Entscheidend ist der Anwendungsfall. Ein speziell deutsches Problem gibt… Weiterlesen »
Das mag ja eine Zeitlang gehen, aber verschlackt nach ein paar Jahren das System, wer findet dann noch die Sicherheitslücken, wer findet die bremsende oder fehlerhaften Bauklötzchen?
Das ist letztlich eine Frage der Dokumentation. Ein Programm ohne Codedokumentation ist wertlos, da kann es noch so toll funktionieren.
Skynet incoming…
Solange die menschliche Kreativität nicht in etwa per KI nachgestellt werden kann, solange ist der Mensch unersetzbar. Das ist auch der größte Unterschied zwischen westlichen und asiatischen Gesellschaften. Die asiatischen haben aufgrund verschiedener Faktoren in der Ausbildung und Schule wenige gute Abgänger mit hoher Kreativität. U.a. muss viel mehr auswendig gelernt und einfach repliziert werden, Transferleistungen, neue Wege sind weniger erfolgreich im Notenspiegel. Asiatische Industrien sind dadurch sehr gut im Kopieren, echte Innovationen sind eher selten, Verbesserungen dagegen üblich.
ja die Idee ist ja echt super finde auch Cortana gut!!