Microsoft hat so eben seine Quartalszahlen für das 3. Geschäftsquartal 2015 bekannt gegeben, das am 31. März endete. Dabei meldete der Software Konzern einen Nettogewinn von 4,99 Milliarden Dollar, oder 61 Cent pro Aktie, bei einem Umsatz von 21,7 Milliarden Dollar.
Der Gewinn sank damit um rund 12% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, lag aber deutlich über den Analystenschätzungen, die im Schnitt einen Gewinneinbruch auf 53 Cent pro Aktie prognostiziert hatten. Grund war vor allem das starke Cloud Geschäft, mit dem Satya Nadella den Softwareriesen in die Zukunft führen will. Bei den kommerziellen Cloud Diensten wie Azure oder Office 365 stieg der Umsatz um beeindruckende 106% auf 6,3 Milliarden. Das ist geradezu das Spiegelbild des „alten“ OEM Geschäftes mit Windows Lizenzen, bei dem die Einnahmen im Vorfeld des Windows 10 Releases um 22% einbrachen.
Microsoft erwähnt, dass im Abschluss auch 190 Millionen Dollar Restrukturierungskosten von der Übernahme der Nokia Gerätesparte enthalten sind, bei denen es sich größtenteils um Abfindungenfür entlassene Mitarbeiter handeln dürfte. Die Redmonder hatten erst kürzlich den im Vorjahr angekündigten Abbau von 18.000 Stellen abgeschlossen.
Surface und Lumia Verkäufe legen zu
Während der Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahr zurückging, legten die Verkaufszahlen der Lumia und Surface Reihe deutlich zu. Der Einnahmen aus Surface Verkäufen lagen bei 713 Millionen Dollar und damit stolze 44% höher als im Vergleichsquartal 2014. Im vergangenen Quartal – mit dem starken Weihnachtsgeschäft – hatten die Redmonder mit ihrer Surface Reihe allerdings erstmals über 1 Milliarden Dollar Umsatz erzielt. Microsoft veröffentlicht nach wie vor keine genauen Verkaufszahlen für seine Surface, man kann aber davon ausgehen, dass die Umsätze fast gänzlich auf das Konto der Surface Pro 3 gehen dürften.
Das Ergebnis der Lumia Reihe ergibt ein zwiespältiges Bild. Einerseits konnte Microsoft 8,6 Millionen Lumia Geräte verkaufen und damit stolze 18% mehr als im Vorjahr. Zugleich riss Microsoft’s low-end Strategie aber ein Loch in die Bilanz. Der Umsatz der Smartphone Sparte sank nämlich trotz gestiegener Verkaufszahlen um 16% auf nunmehr 1,4 Milliarden Dollar. Microsoft hatte zuletzt eine ganze Reihe günstiger Einsteigergeräte auf den Markt gebracht. Neue Oberklasse Smartphones sollen erst wieder mit Windows 10 auf den Markt kommen.
Insgesamt zeigt Microsoft’s Bilanz ein unerwartet starkes Quartal, mit positiven Entwicklungen bei den Hardware Verkäufen und insbesondere beim zukunftsträchtigen Cloud Geschäft, das geradezu explodiert. Der alles in allem deutliche Gewinneinbruch zeigt aber auch, dass nicht alles rosig ist und der Software-Riese aus Redmond immernoch vor großen Herausforderungen steht.
Gehe ich richtig in der Annahme, dass ein Geschäftsquartal bei Microsoft anders gerechnet wird, als ein „normales“ Quartal. Denn in einem normalen Quartal wären dies die Zahlen für die Monate Juli – September
Ja, bei Microsoft beginnt das Geschäftsjahr am 01. Juli. Weiß auch nicht genau, warum… 🙂
das Geschäftsjahr kann jedes Unternehmen wie es will festlegen, auch hier in Deutschland. Das wird nur aufgrund der unflexiblen behördlichen Bürokratie meist auf den 01.01 gelegt.
Ich denke MS ist auf einem sehr guten strategischen Weg, die Folgeeinnahmen werden in allen Bereichen kommen. Bei der Verkaufspräsenz (Shops, SalesPoints in Läden) müssten sie nachlegen. Dann werden auch mehr Endgeräte an „Normalkunden“ verkauft.