Gute Gaming PCs müssen vor allem leistungsstark sein. Doch müssen sie deswegen Unsummen kosten? Keineswegs! Gute und leistungsstarke Rechner fürs Gaming müssen nicht unbedingt teuer sein. Für Einsteiger gibt es bereits Modelle für wenige hundert Euro, die für die Mehrzahl der aktuellen Spiele vollkommen ausreichen. Entscheidend ist natürlich immer, welche Spiele mit der Hardware genutzt werden sollen.
Fertiger Gaming-PC oder individuelle Konfiguration: Was ist die bessere Wahl?
Für viele Gamer steht zunächst die Frage im Raum, ob ein vorkonfigurierter Gaming PC einer der „Marke Eingenbau“ vorzuziehen ist. Auf dem Markt gibt es eine ganze Reihe fertiger Gaming PCs in verschiedenen Preisklassen. Bei den Hauptkomponenten wie Grafikkarte und Prozessor setzen sie in aller Regel auf namenhafte Hersteller wie Intel, AMD, oder Nvidia und versprechen Spielspaß auf hohem Niveau. Je nach Anbieter werden sie einzeln oder auch im Bundle mit dem passenden Monitor offeriert.
Gerade für Einsteiger, die sich nicht über sämtliche Hardwarekomponenten den Kopf zerbrechen möchten, sind die fertigen Gaming-Rechner eine komfortable Lösung. Die PCs sind sofort verfügbar und ebenso unverzüglich einsatzbereit. Auch gebrauchte Geräte können für Einsteiger erst einmal ausreichend sein.
Erfahrene Gamer und PC-Bastler, die konkrete Vorstellungen von ihrer Wunschausstattung haben, sind mit einem fertigen Rechner weniger gut bedient. Für sie bedeutet ein vorkonfiguriertet PC vor allem Kompromisse. Und wenn man als ambitionierter Gamer noch die letzten fps (Bilder pro Sekunde) aus anspruchsvollen Spielen rauskitzeln will, stoßen Komplett-Rechner schnell an ihre Grenzen. Eine individuelle Konfiguration ist in diesem Fall die bessere Lösung.
Gaming-PC Konfigurationen in allen Preisklassen möglich
Selbstgebaute Gaming-PCs bringen zwei entscheidende Vorteile. Zum einen lassen sie sich von Anfang an auf die eigenen technischen Anforderungen abstimmen. Zum anderen gehen sie in der Regel auch mit einem deutlich günstigeren Preis-Leistungsverhältnis einher. Doch gerade die Auswahl der einzelnen technischen Komponenten ist aufgrund der Vielfalt des Marktes nicht leicht. Schon bei Grafikkarte und Prozessor kann man schnell den Überblick verlieren. Wenn man auch noch die weniger „prominenten“ Teile vom Motherboard über den Arbeitsspeicher bis hin zu Lüfter aussuchen und aufeinander abstimmen will, ist man als Einsteiger schnell überfordert.
Die Webseite pcpartpicker ist sehr hilfreich, um ein passendes System zusammenzustellen und vor eventuellen Kompatibilitätsproblemen zu warnen. Allerdings ist die Seite auf Englisch. Auf YouTube findet man zudem viele gute Tutorials zum Thema PC-Bau. Falls man sich das nicht alleine zutraut, sollte man im Zweifel aber doch lieber auf einen Profi oder eben einen fertigen Gaming-Rechner zurückgeifen.
Was gehört zu einem guten Gaming-PC-Set?
Ein guter PC ist nicht alles. Zur einer kompletten Gaming-Ausstattung gehören zumindest noch Monitor, Tastatur und Maus. Ein guter Gaming Monitor sollte natürlich nicht zu klein sein. Zudem nützt die beste Grafikkarte nichts, wenn der Bildschirm nicht die entsprechende Auflösung (etwa UHD oder 4k) und Bildwiederholfrequenz hat.
Für Online-Games braucht man noch ein ordentliches Headset, damit im Teamplay einwandfrei kommuniziert werden kann. Zum Offline zocken reichen gute Lautsprecher oder Kopfhörer.
Soll zusätzlich mit dem PC gestreamt werden, wird außerdem ein passendes Stream Deck benötigt. Wichtig ist, dass alle Komponenten ohne Störungen miteinander arbeiten. Auch hier sollte also unbedingt auf die Kompatibilität der einzelnen Komponenten geachtet werden.
Preisklassen von Budget bis High-End
Egal ob fertiger PC oder selbst zusammengestellt: mit den Ansprüchen wachsen natürlich auch die Preise. Die Unterteilung in Preisklassen ist immer ein Stück weit willkürlich. Grob gesagt liegen Einsteiger-Geräte so bei 500 bis 1000 Euro. Wer die neuste und leistungsstärksten Komponenten will, landet schnell bei 2000 Euro und mehr.
Gerade bei High-End-PCs setzen die Händler, um den Verkauf zu steigern, verstärkt auf alternative Finanzierungen. So sind beispielsweise Ratenkäufe möglich. Nachteil dieser Angebote sind die oft hohen Zinssätze, wodurch sich die High-End-PCs zusätzlich verteuern. Selbst 0-Prozent-Finanzierungen haben Tücken.
Eine Alternative können auch überschaubare Kredite sein, die online nach individuellen Kriterien verglichen und auch beantragt werden können. Sie ermöglichen ebenso die Abzahlung in kleinen monatlichen Raten. Wichtig ist, sich für ein seriöses Unternehmen als Partner zu entscheiden, damit die Zinsen und Daten transparent sowie fair sind. Die meisten Kreditgeber zeigen sich flexibel, sodass die in Anspruch genommene Darlehenssumme frei verwendbar ist.
Die richtige Hardware
Neben einer guten Grafikkarte braucht ein Gaming-PC einen leistungsstarken Prozessor, kurz CPU. Neben den bisher unangefochtenen Intel-Prozessoren erfreut sich mittlerweile auch die Ryzen-Reihe von AMD großer Beliebtheit und kann in Sachen Leistung mehr als mithalten.
Beim Prozessor muss der Fokus aber nicht unbedingt auf den neuesten, stärksten und somit auch teuersten Chips liegen. Für die allermeisten Gaming-Ansprüche tun es auch die Modelle aus dem Vorjahr. Wenn das Budget begrenzt ist, würde ich im Zweifel eher in die Grafikkarte investieren.
Ein weiteres wichtiges (und oft vernachlässigtes) Kriterium eines guten Gaming-PCs ist das Netzteil. Es muss genügend Performance im Gepäck haben, um tatsächlich alle technischen Komponenten mit der nötigen Leistung zu versorgen. Schon Einsteigermodelle sind hier auf wenigstens 450 Watt angewiesen.
Sparpotenzial ergibt sich bei den Festplatten. Die schnelleren SSD-Festplatten sorgen zwar für ein flotteres Laden der Spiele, machen sich In-Game aber kaum bemerkbar. Ein möglicher Kompromis ist, eine „kleine“ SSD (etwa 265GB) für das Betriebssystem mit einer günstigeren HD-Festplatte für die Daten und Spiele zu kombinieren.
Bei Gaming-PCs, die sich der 1000-Euro-Marke nähern, sollten schon mindestens 16GB Arbeitsspeicher verbaut sein. Für Top-Performance kommt es neben der Kapazität auch auf die Taktfrequenz an. DDR4-RAM mit 2666MHz sind heutzutage Standard.
Insbesondere bei den Oberklassemodellen legen viele Hersteller und Gamer großen Wert auf ein optisch ansprechendes Gehäuse und Kühlkomponenten. Auch ein gutes Kabelmanagment ist für die Optik wichtig. Bevor man sich zu sehr in coole LED-Beleuchtung verliert, sollte aber auch hier der Fokus zunächst auf den technischen Aspekten liegen: eine effektive Kühlung bei möglichst geringer Geräuschentwicklung.
Sobald die Technik steht, kann man sich in Sachen Style und Design natürlich austoben. Von transparenten Gehäusen über diverse Beleuchtungselemente, von futuristischen Gaming-Chairs bis zum komplett eingerichteten Gaming-Zimmer. Hier sind der Kreativität und somit auch den möglichen Kosten nach oben keinerlei Grenzen gesetzt.
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Sehr informativer Artikel. Ergänzend möchte ich hinzu fügen, das man doch einen Freund oder Bekannten beauftragen soll, der einem einen PC zusammen baut. Fertige Komplett PCs die erworben werden können, kosten bis zu 40% mehr, als wenn die Teile einzeln gekauft und nachher zusammen gebaut werden.
Schöner Beitrag für Einsteiger, gut gemacht. Allerdings wären einige Angaben zur passenden Grafikkarte, ein nicht unwesentliches Kriterium für einen Gaming-PC, sehr passend gewesen.