Am Montag fand die Keynote zu Apples diesjähriger Entwicklerkonferenz WWDC statt. Und wie jedes Unternehmen setzte auch Apple auf eine online Präsentation. Bevor ich nun auf das eigentliche Thema des Artikels zu sprechen komme, möchte ich gerne ein kurzes Statement zu der Videopräsentation abgeben.
Keynote in Doku Qualität
Ich habe in diesem Corona Jahr schon einige online Präsentationen sehen dürfen. Die Qualitätsspanne dabei reichte von „hoffentlich ist das bald vorbei“ bis „wow“. Apples Präsentation gehört ganz klar in die letzte Kategorie. Tatsächlich ist es auch die einzige in dieser. Vielleicht hat man sich mit Apple TV+ zusammen getan, um die Keynote zu produzieren. Tatsache ist, dass es die qualitativ Beste war, die ich bisher gesehen habe. Auch wenn euch Apple vielleicht nicht interessiert, werft einen Blick auf das Video, es lohnt sich wirklich. Hier könnt ihr euch die gesamte Keynote nochmals ansehen. So nun aber zum eigentlichen Thema.
Auf Intel folgt ARM
Es ist nicht das erste Mal das Apple einen Prozessorwechsel vollzieht. Vor 15 Jahren verabschiedete man sich von PowerPC und wechselte zu Intel. Nun steht also der nächste Wechsel ins Haus und bereits zum Ende dieses Jahres wird der erste ARM Mac im Handel zu haben sein. Sollte man sich gerade einen neuen Mac gekauft haben (so wie ich) keine Sorge. Apple wird auch die Intel Geräte noch eine Weile mit Updates versorgen. Und es wird 2020 auch noch mindestens zwei Intel Mac’s geben.
Ab 2021 aber werden die meisten neuen Mac’s nicht mehr mit Intels x86, sondern einem hauseigenen Chip auf ARM Basis ausgestattet sein.
Ein historischer Tag für den Mac
So und nicht anders leitete Apple CEO Tim Cook die Präsentation des Apple ARM Chips bei der WWDC Keynote ein. MacOS wird in Zukunft in der Lage sein, native iOS Anwendungen und macOS Anwendungen nebeneinander auf kommender Hardware zu unterstützen. „Die meisten Anwendungen“, so Cook, „werden einfach funktionieren“.
Ende dieses Jahres wir die Transitionsphase beginnen und laut Apples Zeitplan soll diese zwei Jahre in Anspruch nehmen. Für ein Projekt dieser Größe ein recht straffer Zeitplan.
Ein weiterer Vorteil gegenüber den Intel Chips soll sein, dass mit den eigenen Silicon ARM Chips ein höheres Leistungsniveau bei gleichzeitig geringerem Stromverbrauch möglich sein soll. Dies würde die Lebensdauer der MacBooks deutlich erhöhen.
macOS 11 Big Sur schon ARM ready
Mit Big Sur verabschiedet sich Apple endgültig von der macOS Version 10 Catalina. Big Sur ist bereits für den Einsatz auf ARM Mac’s vorbereitet, auch die eigenen Programme welche mit macOS geliefert werden bekommen zeitgerecht ein Update, um unter ARM lauffähig zu bleiben. Craig Federighi hat im Zuge der Keynote bereits einige Anwendungen auf einem ARM Mac gezeigt und diese liefen alle flüssig.
Aber nicht nur die hauseigenen Anwendungen sollen schnellstmöglich ARM fit gemacht werden, auch große Partner wie Microsoft und Adobe passen ihre Anwendungen bereits an die neue Prozessorumgebung an. Während der Demonstration wurde ein 5GB große Photoshop PSD Datei mit Animationen ausgeführt.
Rosetta soll für reibungslosen Übergang sorgen
Rosetta wurde ursprünglich für den Wechsel von PowerPC zu Intel entwickelt. Für den Umstieg auf ARM steht nun Rosetta 2 bereit. Anwendungen sollen mit Rosetta 2 während der Installation automatisch übersetzt werden. Auch soll es so möglich sein das Anwendungen, die von den Entwicklern noch nicht vollständig angepasst wurden funktionieren. Um Linux Apps auf den neuen Mac’s ausführen zu können setzt Apple auf eine Virtualisierungslösung.
Für Entwickler steht ab sofort ein Schnellstart Programm zur Verfügung. Dieses Beinhaltet neben diversen Dokumentationen und Beispielcodes auch Zugang zu Labors auf der ganzen Welt. Auch können Entwickler ein Developer Transition Kit erwerben, dieses besteht aus einem MacMini mit A12Z SoC, 16GB RAM, 512GB SSD der macOS Big Sur Developer Beta und Xcode.
Und Microsoft?
ARM ist ja auch für Microsoft nichts Neues. Oft schon wurde von Windows on ARM und ähnlichem berichtet aber so wirklich in die Gänge ist man in Redmond nicht wirklich gekommen, schade eigentlich. Eventuell bekommt das Ganze durch Apples Wechseln nun neuen Schwung.
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Ich freue mich gewaltig auf die ersten MacBooks mit ARM Chips. Die A12 Reihe hat bereits in dem iPadPro gezeigt was sie können und erste Einblicke in die A14X Reihe sind schlicht genial. Akkulaufzeiten, Leistung und ein geschlossenes System mit perfekt angepassten Apps Geräteübergreifend, danke, einfach danke.
Amen 😂😂😂😂😂😂😂😂😂🤦♂️Apple gelobt seist Du 🤣😂
Hey lass mir meine Freude, ich hab mir erst vor einer Woche eine schicke Robe samt Rollieinschnitt schneidern lassen 😉
Finde es auch schön was Apple da leistet. Zwar kommt ein Mac aufgrund des Preisleistungsverhältnisses (von den Dingen her, die ich brauche wie z.B. Gaming) für mich nicht infrage, dennoch sollte sich Ms hier mal ne Große Scheibe von abschneiden.
Solche „Scheiben“ hätten sie sich nicht erst jetzt, sondern spätestens ab 2007, also seit 13! Jahren abschneiden sollen!
Da hast du schon recht, gerade fürs Gaming kommt ein Mac alleine wegen der Cursor Beschleunigung nicht infrage. Habe hier selbst rein zum zocken einen MSI rumstehen.
Mac sind allgemein für Nischen hilfreich und da oft konkurrenzlos, jedoch in einem Großteil der Berufe kaum von Mehrwert.
WU sollte sich da endlich einmal für einen möglichen, gleichermaßen informativen wie auch potentiell unterhaltsamen Foto-Upload stark machen! 😉
Besser nicht, es gibt Dinge, welche man nicht in hoher Auflösung sehen will 😉
Ich bin ja selbst Microsoft User durch und durch, aber die Kontosperrungs Geschichte die so im Umlauf ist hat mir wieder mal gezeigt, dass man genau wie mit Google auch nicht auf Microsoft langfristig planen kann. Da ist immer dieses sich nicht sicher fühlen. Zack und morgen ist alles weg support pennt und dein digitales Leben, Fotos der Kinder, Tagebuch in OneNote, Passwörter und OneDrive Daten sind weg obschon man bezahlt für MS365. Nach der Apple Keynote habe ich Apple Music installiert, weil ich Spotify nicht ausstehen kann und MS ihren tollen Groove Service gekillt haben. Stellt euch vor. ALLE… Weiterlesen »
Die schon relativ Wenigen, welche da noch unbedingt einen Desktop-Computer zum echten (und nicht gerade IT-nahen) Arbeiten brauchen oder einfach nur wollen, sind doch da schon längst mit Apple-Produkten weitaus besser und nachhaltiger bedient. Der viele Jahre völlig unvorstellbare Wechsel an der Spitze der hochgradigen Computerwelt vollzieht sich da gerade auf schleichendem Weg! Alle freuen sich über die Anwesenheit Nadellas und sein (Nicht-)Wirken und wollen jetzt diese unerwartete Chance natürlich für sich möglichst nutzen und daraus noch schnellstens Vorteile ziehen, bevor sich dieses für sie günstige Zeitfenster wieder schließen wird… Google hat da seine Chancen schon sehr weitgehend genutzt, Apple… Weiterlesen »
„MacOS wird in Zukunft in der Lage sein, native iOS Anwendungen und macOS Anwendungen nebeneinander auf kommender Hardware zu unterstützen. „Die meisten Anwendungen“, so Cook, „werden einfach funktionieren“.“ – warum glaube ich, dass es auch so sein wird 🤔… Just Apple 😉. Im Grunde ist es genau das selbe, was Microsoft schon einmal mit Windows 10 und Windows 10 Mobile versucht hat. Und genau das wollte ich auch haben… Damals von Microsoft. Es war so schön, eine App gekauft und auf dem PC, Tablet und Smartphone installiert. Leider hat Microsoft aufgegeben, das wird Apple wohl nicht machen, sondern es durchziehen.… Weiterlesen »
Universal gibts doch heute schon. Je nachdem der Entwickler es vorsieht, kann man im Optimalfall für tvOS, watchOS, iOS und iPadOS nur einmal bezahlen und loslegen. Jetzt kommt „nur“ noch der Mac hinzu.
Und auch das gibt es bereits auf dem Mac. Gutes Beispiel Fantastical (welches ich übrigens jedem Empfehlen kann, der viele Termine geordnet unter einen Hut bekommen möchte). Kostet 5,99 im Monat und ist Systemübergreifend auf dem Mac, iPhone, iPad und der AppleWatch einsatzbereit.
Der Wechsel auf Arm muss wohl bei der System-Architektur von MacOS technisch leichter zu bewerkstelligen sein! Die haben dann ein OS mit Programmen UND Apps, was für Entwickler beider Sparten wohl ein Anreiz sein wird, da aufzuspringen und sogar noch vermehrt auf Apple zu setzen!… Sodass dann vielleicht auch bald all die restlichen derzeit nur auf Windows laufenden Programme auch für Macs bereitgestellt werden… Ich könnte mir da sogar gut vorstellen, dass da bei Apple derlei Aktivitäten intern sogar in erster Linie auf den zukünftigen und für sie schon viel gefährlicher gewordenen und aggressiveren Hauptgegner Google ausgerichtet sind, weil man… Weiterlesen »
Man muss ohne Neid anerkennen, dass es Apple sehr kleinschrittig bisher vorgegangen ist und beide Welten behutsam aufeinander zugeführt hat. Ansonsten bietet auch Apple eine Bridge an und auch Apple lässt die Anwendung zur Not emulieren. Sie haben im Vorfeld aber dafür gesorgt, dass durch iPadOS Apps auf größere Bildschirmdiagonalen optimiert werden, wodurch das Abspielen von Apps von iOS und iPadOS natürlich mehr Sinn ergibt. Sie ziehen ihre Stärke also aus dem Mobile-Segment und übertragen diese auf Mac. Microsoft hat defakto kein Mobile-Segments mehr (inkl. Apps) und musste daher notgedrungen einen anderen Weg gehen.