Wir berichteten bereits einige Male über die bevorstehende Fusion vom drittgrößten US-Mobilfunknetzbetreiber T-Mobile US und dem viertgrößten Netzbetreiber Sprint. Lange Zeit stand es offen, ob die zuständigen US-Behörden die Fusion durchwinken würden, doch anscheinend haben die Mutterkonzerne Deutsche Telekom und Softbank genügend Zugeständnisse gemacht. In den nächsten Tagen soll daher die Genehmigung und der Vollzug der Fusion verkündet werden.
Update: Mittlerweile hat das Department of Justice, das US-amerikanische Justizministerium grünes Licht für die Übernahme von Sprint durch T-Mobile gegeben.
Insgesamt erinnert das Verfahren mitsamt den Zugeständnissen sehr an die Fusion von Telefónica (O2) und E-Plus auf dem Deutschen Markt. Nach der Genehmigung werden T-Mobile Nutzer und Sprint-Abonnenten im jeweils anderen Netz via National Roaming roamen können, sollte das eigene Netz nicht so gut verfügbar sein. Der Satellitenfernsehanbieter Dish wird die Prepaid-Sparte Boost Mobile von Sprint für etwa 5 Milliarden US-Dollar übernehmen und zusätzlich ein 7 jähriges Roamingabkommen mit T-Mobile schließen. Zusätzlich dazu wird das fusionierte Unternehmen ein paar Frequenzen an Dish abtreten müssen, damit Dish im Umkehrschluss in der Lage ist, ein eigenes nationales Netz aufzubauen.
Damit entsteht auf dem auf drei Netzbetreiber konsolidierten Mobilfunkmarkt ein starker Konkurrent, welcher als vierter Netzbetreiber die Preise drücken wird. Das fusionierte T-Mobile wird etwa 130 Millionen Kunden vorweisen können und damit eng auf AT&T und Verizon mit jeweils 150 Millionen Kunden aufschließen können. Die Fusion wird insgesamt ein Volumen von 26 Milliarden US-Dollar haben und die Deutsche Telekom wird mit 43 Prozent der Anteile die Kontrolle am fusionierten Unternehmen behalten.
Es wird bereits gemunkelt, dass der bisher beliebte CEO John Legere nach der Fusion vom CEO Posten zurücktreten wird und lediglich im Aufsichtsrat tätig sein wird. Sein Nachfolger soll Gerüchten zufolge der bisherige COO Mike Sievert werden.
T-Mobile ist aktuell die lukrativste Landestochter der Deutsche Telekom und ist im positiven Sinne stark an den Unternehmensgewinnen und Umsätzen beteiligt. Dank der Uncarrier-Kampagne war es John Legere möglich, in nur wenigen Jahren vom Übernahmekandidaten zum aufstrebenden Sternchen zu werden. Um weiter wachsen zu können fehlen T-Mobile allerdings wichtige Frequenzen im Bereich über 1 GHz, welche mehr Kapazität bieten als die Frequenzen imunter 1 GHz. Sprint besitzt eine Menge Frequenzen im Bereich über 1 GHz, sodass hier sowohl Kunden, als auch Frequenzen übernommen wurden.
Quelle: Fierce Wireless
Wayne, hm? Interessiert hier offenbar keinen. Ist aber auch nicht so wichtig. Wer sich in bundesdeutschen Funklöcher auskennt, freut sich bestimmt wie Bolle über das Telekom-Auslandsabendteuer in U, S and A. Immerhin ist die DTAG noch zu einem Drittel in Staatsbesitz… 🚾 Bemerkenswert finde ich ja: Was die Telekom im Inland seitens ausländischer Unternehmen verteufelt und Runderheraus ablehnt (Übernahme E+ durch Telefonica, Netzkapa für Drillisch, Aufstieg von 1&1 Drillisch zum 4. Netzbetreiber, die Übernahmen von KD und Unitymedia durch Vodafone) ist im Ausland für sie selbst kein Problem. Man kauft in Österreich UPC oder kauft sich in den USA in… Weiterlesen »