Farbenfroh war gestern:
Seit dem Erscheinen der neuen Flaggschiffe Lumia 950 und Lumia 950 XL hat Microsoft das Geschäft mit den wechselbaren Back Covern komplett an den finnischen Zubehör-Spezialisten Mozo abgegeben, fortan erscheinen sämtliche Geräte ab Werk nur noch in schwarzer und weißer Ausführung.
Nun könnte man als eingeschworener Lumia-Fan vorwerfen, dass man der langjährigen Lumia-Historie damit ihre Seele geraubt hätte, doch ganz so dramatisch ist es dann doch eben nicht.
Denn während beim Lumia 950 (XL) pompöse Leder Cover die Blicke auf sich ziehen und einigermaßen versöhnlich stimmen, der findet zumindest für das Low-End-Gerät Lumia 550 im Rahmen des „Design for Microsoft Lumia“-Programms den nötigen farblichen Anstrich in Form eines blauen, eines grünen und eines roten Covers (hier unser Test).
Nicht mehr ganz so schrill und knallig wie einst bei Nokia (und kurze Zeit auch bei Microsoft), aber immer noch bunt genug um ein wenig Abwechslung in die triste Smartphone-Welt zu bringen.
Doch beim Lumia 650 ist das ein wenig anders:
Schrille Farbvarianten sucht man für das als Business-Smartphone vermarktete Lumia 650 (Test) nämlich auch bei Mozo vergebens.
Stattdessen hat Mozo insgesamt sechs verschiedene Cover aus drei verschiedenen Kategorien für das Lumia 650 im Programm:
Back Cover (Akku-Abdeckungen)
- Black Wood (NFC) für 24,90 €
- Light Wood (NFC) für 24,90 €
Flip Cover (Etui mit Klappdeckel)
- Black Golf (NFC) für 28,90 €
- Cognac (NFC) für 28,90 €
Glam Case (Durchsichtige Schutzhüllen)
- Gold Rim für 18,90 €
- Silver Rim für 18,90 €
Die Preise beziehen sich auf den hauseigenen Mozo Store.
Wir haben uns für diesen Beitrag das schwarze Flip Cover mal ganz genau angesehen.
Zur Verfügung gestellt wurde uns das hochwertige Accessoire freundlicherweise vom bestens ausgestatteten Zubehör-Anbieter MobileFun.de, wo die Cover wesentlich günstiger erhältlich sind. So kostet das hier vorgestellte Modell bei MobileFun.de knapp 3 Euro weniger und somit nur 25,99 €, auch die Versandkosten fallen niedriger aus.
Das Flip Cover zeichnet sich laut Verpackungstext durch die folgenden Merkmale aus:
- Ersetzt komplett das Original Back Cover des Microsoft Lumia 650
- Integrierte NFC Komponenten
- Extrem dünnes PU-Design
- Magnetverschluss
- Zwei integrierte Kreditkarten-Fächer
Anders als zunächst spekuliert, ist keines der angebotenen Cover in der Lage, das Lumia 650 nachträglich für Qi Wireless Charging fit zu machen. Stattdessen sind vier der sechs erhältlichen Wechselschalen mit NFC Komponenten ausgestattet, so auch unser vorliegendes Testmuster.
Anders als beim Lumia 950 (XL) wurde kein echtes Kuhleder verarbeitet. Gefertigt wurde das Flip Cover aus sogenanntem PU-Leder, wobei die Bezeichnung Leder hier eigentlich keine Verwendung finden darf (wahrscheinlich ist deshalb auf der Rückseite auch von PU-Design die Rede).
Ich bin zwar kein Experte auf diesem Gebiet, aber unter PU-Leder versteht man anscheinend ein folienbeschichtetes Spaltleder oder mit anderen Worten: Es handelt sich um Kunstleder.
Das Flip Cover ersetzt genau wie die einfachen Back Cover das komplette Original Back Cover, der aus Aluminium gefertigte Rahmen des Lumia 650 bleibt dabei erhalten. Und ganz genau wie das Original Back Cover ist das Flip Cover mit wenigen Klicks passgenau auf der Rückseite angebracht, da knarzt und wackelt wirklich nichts.
Bedenken sollte man jedoch, dass die 6,9 mm des dünnsten aller Lumias mit einem Flip Cover der Vergangenheit angehören: Selbst wenn man den Deckel unberücksichtigt lässt, trägt das Flip Cover nämlich ein wenig dicker auf als das einfache Back Cover.
Der Magnetverschluss erweist sich als eine feine Sache. Denn während der Klappdeckel des Flip Covers für das Lumia 640 nur lose aufliegt (hier unser Test), ist er dank des zuverlässigen Magnetverschlusses beim Lumia 650 jederzeit fixiert und läuft so auch nicht Gefahr, aus Versehen geöffnet zu werden.
Doch genau wie beim Flip Cover für das Lumia 640 erweißt sich trotz des praktischen Verschlusses auch hier die Handhabung als gelegentlich eher suboptimal. Gerade Vielschreiber und Dauer-Display-Drücker könnten sich von dem Deckel, auf dessen Innenseite sich zwei Kreditkarteneinschübe befinden, eher gestört fühlen.
Und möchte man den Deckel umfunktionieren und für ein anderes Anwendungsgebiet gebrauchen, nämlich als eine Art potentiell praktische Halterung, um das Smartphone beispielsweise zu einem Tischwecker umzufunktionieren, muss man leider feststellen, dass dies nicht möglich ist, denn der Deckel federt immer wieder zurück.
Ich bin bereits in diesem Beitrag ausführlich darauf eingegangen: Das fehlende Microsoft-Logo bei den Mozo Accessoires macht sich auch beim vorliegenden Flip Cover eher negativ bemerkbar. Stattdessen finden wir auch hier das Mozo Logo, diesmal keinesfalls dezent wie noch beim Lumia 550 oder auch bei den Leder Covern des Lumia 950 (XL), sondern recht auffällig auf dem Deckel des Covers platziert, wo es je nach Lichteinfall mal mehr mal weniger vor sich hinglänzt.
Der praktische Nutzen eines Flip Covers will sich mir nur bedingt erschließen. Optisch macht das Lumia 650 auch im Kleid eines Flip Covers ganz schön was her, keine Frage: Der Aluminiumrahmen bleibt bis auf die linke Seite überwiegend gut sichtbar und trotz leichter Abnahme der schlanken Bauweise und leichter Zunahme des Gewichts, wirkt das Flip Cover nicht billig.
Ob es allerdings auch preiswert ist, das muss jeder letztendlich für sich selbst entscheiden, im Business-Alltag macht das Flip Cover aber durchaus eine gute Figur.
Hier geht es direkt zu MobileFun.de
Bildquelle: Eigenarchiv
Sehr schöner Test! Ich selber war früher ein absoluter iPhoner, habe aber die Kurve gekriegt und bin seid zwei Jahren glücklich mit meinem Windows Board.
Gibt nichts schlimmeres als Flipcover
Ich will nichts anderes mehr haben, als (Book-)Flip-Cover. Das Thema Displayschutzfolie ist damit endlich passé. Die Hersteller könnten sich aber ruhig etwas mehr Gedanken machen, wie man ein Flip-Cover nutzen möchte. Z.B. könnte ja eine Öffnung für die Kamera ausgespart bleiben, wenn das Cover umgeschlagen ist. Oder Teile des Displays könnten aus klarem Material sein. Dann dürfte aber auch der Sensor für den Glance-Screen nicht verdeckt sein. Den wil man dann ja sehen können. Die Wichtigste Funktion wäre nach meinem Dafürhalten aber eine Vorrichtung zum Aufstellen des Smartphones – mindestens quer. Und für einen Schussel, wie mich muss ein Bumper… Weiterlesen »
Ich benutze meine Phones (Lumia 830 & Lumia 950) im „Urzustand“
Keine Displayfolien oder Covers. Zumindest das Lumia 830 ist für mich eine Schönheit – das weil ich gar nicht verdecken.
Daher vertraue ich einfach bei beiden auf das verbaute Gorilla Glas. Bisher hat sich das auch sehr gut bewährt.
Sollte das Backcover mal einen Kratzer haben, kann man es ja tauschen.
Flip-Cover oder „Taschen“ fürs Handy ist für mich gleichzustellen wie Tennissocken auf Sandalen! #nogo
Bin gespannt auf das wooden Cover für mein 650, melde mich dann erneut…
Frage: Stört der Magnet eigentlich die Kompass-Funktion?
Danke für eine Antwort.
Jürgen
Das Lumia 650 verfügt nicht über ein Magnetometer.