Zu alter Größe wird es Yahoo wohl nicht mehr bringen, aber zumindest in den USA ist der Internet-Konzern noch immer ein großer Player. Ein Zeichen des Abstiegs des Online-Portals, das einst als Webverzeichnis/Suchmaschine begann und zu Zeiten der dotcom-Blase zum Börsenstar wurde, sieht man aber jedes Mal, wenn man die Yahoo-Suche aufruft: powered by Bing steht unten auf der Seite. Seit nunmehr 5 Jahren setzt Yahoo auf Suchtechnologie aus Redmond.
Der entsprechende Vertrag zwischen Yahoo und Microsoft geht über insgesamt 10 Jahre, sieht aber eine Exit-Option zur Halbzeit vor. Nach 5 Jahren sollte die Kooperation evaluiert werden und falls gewisse (nicht öffentlich bekannte) Zielvorgaben verfehlt werden, hat Yahoo die Möglichkeit auszusteigen.
Nun, der Halbzeitpfiff ertönte am 23. Februar – ohne dass eine Entscheidung über die weitere Zusammenarbeit getroffen wurde. Stattdessen einigten sich Yahoo und Microsoft darauf, die Deadline zwecks weiterer Verhandlungen zu verschieben. Zunächst einmal um 30 Tage – und jetzt erneut um 30 Tage bis zum 24. April, wie Yahoo in einer Börsenmitteilung bekannt gab.
Berichten zu Folge ist Yahoo unglücklich über die Vertragsbedinungen und hat unter CEO Marissa Mayer begonnen, die eigene Suchtechnologien in Bereichen auszubauen, die nicht von der Vereinbarung mit Microsoft abgedeckt sind, etwa bei der mobilen Websuche. Ob die beiden Tech-Riesen unter diesen Bedingungen nochmal zusammenkommen ist fraglich, aber immerhin reden sie noch.
Sowohl Microsoft als auch Yahoo haben Kommentare zum Stand der Verhandlungen abgelehnt.
Quelle: The Wall Street Journal