Xiaomi ist ein chinesischer Smartphone-Hersteller, der noch bis vor ein paar Jahren als Geheimtipp galt. Der Konzern bietet garantiert für jeden Geschmack ein Smartphone an, denn gefühlt werden alle zwei Wochen neue Geräte vorgestellt. Da wird beispielsweise ein kleines Detail geändert und das Gerät unter einem neuen Namen nochmals veröffentlicht. Was bei Samsung vor einigen Jahren nicht funktionierte, scheint bei Xiaomi nun aber zu greifen – immerhin tun sie das nun schon seit ein paar Jahren. Doch nun kommen alte Geräte nochmals neu aufgelegt auf den Markt.
Kommen wir doch direkt zur Sache: Das Redmi Note 8 war ein Smartphone, welches noch vor Corona released wurde. Genauer gesagt im Oktober 2019. Ein Smartphone, welches sicherlich ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis bot und für die allermeisten Nutzer wohl von den verbauten Specs her auch heute noch mehr als ausreichen würde. Und genau dieses Smartphone wird nun als Redmi Note 8 (2021) erneut released, wie Xiaomi schreibt:
Coming soon with a 48MP quad camera and a 6.3" dot drop display, the #RedmiNote8 2021 is #ThePerformanceAllStar that more than meets all of your everyday needs. pic.twitter.com/8hfXGmaI1t
— Xiaomi (@Xiaomi) May 22, 2021
Optisch unterscheidet sich das neu aufgelegte Redmi Note 8 nicht gross von seinem älteren Pendant, die Waterdrop-Notch in der Mitte des oberen Displayrands bleibt. Einzig im Inneren dürfte sich nun aber ein MediaTek Helio G85-SoC statt des Snapdragon 665 von Qualcomm befinden.
Wieso tut Xiaomi das überhaupt? Macht es Sinn, ein 2 Jahre altes Gerät „wiederzubeleben“, wenn doch die aktuelle Redmi Note 10-Serie gerade erst am Anlaufen ist und alles bietet, was sich der User schlussendlich wünscht? Nun, man könnte sagen „ja“. Das Redmi Note 8 lief seinerzeit sehr gut und bot doch alles, was man sich wünschen konnte für die Preisklasse – Speichererweiterung, NFC, guten Prozessor und 5G war noch gar kein Thema:
CPU | Snapdragon 665 – 4 x 2,0GHz+ 4 x 1,8Ghz |
RAM | 3 GB RAM, 4 GB RAM |
Speicher | 32 GB, 64 GB, 128 GB |
Display | 2340x 1080, 6,3 Zoll 60Hz (IPS) |
Betriebssystem | MIUI 12 |
Akkukapazität | 4000 mAh |
Speicher erweiterbar | Ja |
Hauptkamera | 48 MP + 8MP (dual) + 2MP (triple) |
Frontkamera | 13 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Ja |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
LTE | Ja -1, 2,3.4, 5,7. 8, 20 |
NFC | Ja |
SIM | Dual – nano |
Gewicht | 190 g |
Masse | 158,3 x75,3 x 8,35 mm |
Benachrichtigungs- LED | Ja |
Dass das Gerät auch heute in einigen Online-Shops angeboten wird und die Nachfrage offenbar noch immer gross ist, zeigt, dass die Leute eben keine Akkumonster mit 108 Megapixeln, AMOLED-Screen etc. suchen. Mit 6.3 Zoll war das Display, im Verhältnis zu heutigen Smartphones, schon beinahe „klein“. Und offenbar ist es genau das, was die Leute suchen. Ein einigermassen kompaktes Smartphone mit genügend Leistung.
Nicht die Ersten, die recyceln
Doch, ist Xiaomi der einzige Hersteller, der seine alten Smartphones neu auflegt? Ein Blick zur Konkurrenz zeigt, dass sie das nicht sind. Huawei hat es vorgelebt. Nachdem die Sanktionen der US-Regierung in Kraft traten, durfte Huawei nur die aktuelle Produktlinie weiterhin mit Google-Diensten und in Zusammenarbeit mit Google pflegen. Neue Geräte mit neuen Namensbezeichnungen mussten fortan ohne Google-Dienste auskommen. Und so wurde beispielsweise auch das Huawei P30 Pro New Edition geboren. Ein älteres Smartphone mit einigen neuen Specs, welches aber unter altem Namen läuft.
Doch auch beim einzigen brauchbaren Alternativbetriebssystemhersteller wurde schon kopiert. Das iPhone 8 gehört mitunter zu den beliebtesten Smartphones von Apple. Und so überrascht es nicht, dass das iPhone 8 auch einige Jahre nach dem Release noch im Portfolio der Cupertinorianer geblieben ist und als iPhone SE 2020 dann unter neuem Namen nochmals recycelt wurde.
Der Vorteil an solchen Geräten: Die Kosten für die Hersteller sind sehr gering. Die Geräte sind bereits entwickelt, einzig ein paar Komponenten werden getauscht und müssen in der Firmware der Geräte entsprechend angepasst werden. Der Aufwand hält sich aber in Grenzen. Und durch das neue Aufleben der alten Geräte können ältere Komponenten verwendet werden, welche natürlich auch günstiger auf dem Markt erhältlich sind. Für die Endkonsumenten zeigt sich das nicht nur im Preis als Vorteil, sondern auch bezüglich Updates. Während z.B. das originale Redmi Note 8 bald aus dem Support fallen dürfte, erhält das Redmi Note 8 2021 die volle Update-Unterstützung, welche erst mit dem Release beginnt.
Macht es daher Sinn, alte Geräte neu aufzulegen?
Meiner Meinung nach durchaus. Realistisch betrachtet brauchen die meisten Smartphone-User heutzutage keine Hardware-Monster im Flaggschiff-Bereich. Ihnen reicht in aller Regel ein Gerät der Mittelklasse. Die Hardware von solchen Geräten ist in den vergangenen Jahren auch deutlich besser geworden, sodass ein 2-3 Jahre altes Gerät heutzutage noch immer mit aktuellen Geräten mithalten kann – zumindest, was die Bedürfnisse der Nutzer betrifft. Mehr ist nice to have, aber mit der bestehenden Ausstattung kommt man gut durch den Alltag.
Ich persönlich zähle mich nicht gerade zu den Nutzern, welche ihre Geräte mehrere Jahre brauchen, bevor sie es austauschen. So nutze ich privat ein Redmi Note 10 Pro von Xiaomi, welches erst vor wenigen Wochen erschienen ist. Die „Vorgänger“ werden aber nicht einfach weggeworfen, sondern finden durch den Verkauf einen neuen Besitzer, der meist dann noch einige Jahre seine Freude am Gerät hat.
Wie lange nutzt Ihr Euer Smartphone? Was macht Ihr danach damit? Schreibt es uns in die Kommentare.
Habe noch zwei 950XL von 2015 zuhause , welche defekt sind (Mobile data geht nicht mehr nur in Wifi Mode), ein Doogee S55 und seit Freitag ein Doogee S88 Pro
Mein Lumia 930 reicht mir.
Ich nutze momentan ein S4 Mini… Allerdings mehr schlecht als recht. Mein 950 nutze ich tatsächlich ganz selten noch explizit für Fotos. Meine DSLR ist nicht immer von Nöten. Ohne die momentane Lage hätte ich aber auch ein aktuelleres Smartphone. Ein paar andere Geräte liegen bei mir in der Schublade.
Seit gut einem Jahr jetzt ein Nokia 7.2 einfach als Alltagsgerät