Xiaomi bietet mittlerweile fast alles an. Vom Wasserkocher, über Saugroboter, bis hin zu Tablets und Smartphones findet man doch schon fast alles, was man im Alltag brauchen kann. Und das in der Regel in top Verarbeitungsqualität zum Knallerpreis. Etwas fehlte im Repertoire der Chinesen bislang aber noch: Eine Art Bluetooth-Kopfhörer à la Apple AirPods.
Ganz Xiaomi-like haben die Chinesen vor einigen Wochen dann ihre Variante der AirPods vorgestellt – und sie AirDots genannt. Eine namentliche Verwechslung ist so natürlich ausgeschlossen (ein Schelm, wer böses denkt). Vor ca. sechs Wochen wurden die AirDots dann offiziell für den Verkauf freigegeben – und seit einem Monat besitze nun auch ich sie bereits. Doch, können die AirDots mit dem Original von Apple mithalten? Immerhin kosten sie mit ca. 30 Euro rund 1/6 des Preises, den Apple für seine Kopfhörer ohne Kabel verlangt. Aktuell zahlt man für die AirDots übrigens 10-20 Euro mehr, da das Einführungsangebot vorbei ist. Ich würde daher noch 2-4 Wochen warten. Einige Händler bei AliExpress haben mir versichert, dass der Preis nach den Festtagen fallen soll.
Nun zum Test:
Lieferumfang
Geliefert werden folgende Dinge:
- AirDots-Ladeschale
- Micro-USB-Kabel
- AirDots (separat in der Schachtel)
- Kopfhöreraufsätze (verschiedene Grössen)
- Bedienungsanleitung (auf Chinesisch)
Also eigentlich genau das, was man erwarten kann und sollte. Dass die Bedienungsanleitung in chinesischer Sprache daherkommt, habe ich erwartet, denn das Produkt wird zwar über GearBest, AliExpress und Co. Vertrieben, dabei handelt es sich aber immer um die chinesische Version. Eine Globale wurde bislang nicht angekündigt. Doch wirklich lesen muss man die Anleitung ohnehin nicht – denn sie kommt mit zahlreichen selbsterklärenden Bildern daher. Ich erkläre im weiteren Test noch die Funktionen der Touch-Knöpfe.
Design
Das Design ist schlicht und elegant gehalten – ganz so, wie man es auch von Apple Xiaomi gewohnt ist. In der Schachtel befindet sich eine kleine Ladeschale, die kaum grösser ist als ein rohes Ei. Sie ist rund gehalten und kann via Micro-USB-Stecker geladen werden. Im Inneren der Schachtel ist Platz für die beiden Kopfhörer von Xiaomi. Diese müssen zum Laden nicht einmal gesteckt werden, sie werden magnetisch angeschlossen und geladen. Ein ähnliches Konzept hat Xiaomi bereits beim Fitnesstracker Amazfit Cor Midong verwendet. Designtechnisch richten sich die Ohrstöpsel gefühlt nach dem Xiaomi Mi Band 2 und 3 – alle kommen im Kapseldesign daher.
Verarbeitung / Spezifikationen
Verarbeitungstechnisch fällt mir nicht viel ein, was ich hier wirklich anmerken kann. Wer bereits andere Produkte von Xiaomi kennt, der weiss, worauf er sich einlässt. Alles ist einwandfrei verarbeitet – keine Spaltmasse, keine minderwertigen Materialien. Mit 4.2 Gramm pro In-Ear-Stecker und Abmessungen von 2.30 x 1.45 x 1.30 cm sind die AirDots zudem angenehm klein und leicht. Fürs Tragen im Ohr sicherlich ideal – fürs Verlieren leider auch. Doch dazu später mehr. Sind die AirDots am Pairen oder in der Ladeschale, leuchtet ein kleines, rotes LED auf.
Viel mehr sieht man nicht – man hört es. Denn die AirDots sprechen, wenn sie verbunden werden, getrennt werden oder geben einen Summton ab, wenn man z.B. die Musikwiedergabe stoppt. Zum Einsatz kommt übrigens der neue Bluetooth-Standard 5.0 – dieser ist, selbstverständlich, abwärtskompatibel. Andernfalls hätte ich die AirDots gar nicht testen können, denn es gibt aktuell noch wenig Smartphones, die diesen Standard unterstützen.
Die neue Bluetooth-Variante soll es Low-Energy-Geräten erlauben, den Datendurchsatz zugunsten von höherer Reichweite zu „opfern“. Ganz konkret kommt Bluetooth 5 in etwa auf die vierfache Reichweite von Bluetooth 4.2 LE und stellt maximal circa 250 Meter zur Verfügung. Davon merkt man bei den AirDots leider nicht sehr viel. Ich schaffte ca. 15 Metern, danach war der Sound entweder weg oder abgehackt. Für die Nähe zum Smartphone stellt die Reichweite aber definitiv kein Problem dar.
Alltagstest
Während mehr als vier Wochen trage ich die AirDots nun bei mir und mit mir herum. Meine Samsung In-Ear-Kopfhörer habe ich in den Ruhestand geschickt, resp. Ein Paar jeweils in meinem Etui mit Reiseadapter etc. dabei. Und ich kann an dieser Stelle bereits sagen: Ja, ich nutze sie auch weiterhin und bin, alles in allem, zufrieden, wenngleich ich mir für einen Nachfolger ein paar Verbesserungen wünsche. Nachdem der erste Funktionstest an Tag eins ein voller Erfolg war, kam der herbe Dämpfer an Tag zwei, der meine Zweifel ungewöhnlich stark wachsen liess. Plötzlich tauchten, wie oben beschrieben, beide Ohrstecker einzeln in den Bluetooth-Einstellungen auf. Ein Koppeln scheint unmöglich, resp. Ich wusste nicht wie. Was, wenn ich dieses russische Aufklärungsvideo nach drei Stunden nicht im Internet gefunden hätte?
Ich glaube, die AirDots wären in der Elektroschrott-Sammelstelle gelandet. Xiaomi bietet leider auch heute noch keine Hilfeseite für die Dinger an und selbst die chinesische Bedienungsanleitung hilft an dieser Stelle überhaupt nicht weiter.
Doch glücklicherweise schaffte ich es, die beiden wieder zu koppeln und sie fortan wieder als eine Einheit zu nutzen. Während meines Tests ist es aber immer wieder (gefühlt 6 Mal in einem Monat) vorgekommen, dass ich die beiden wiedervereinen musste. Sobald sie wieder gekoppelt waren, funktionierten sie wieder einwandfrei. Die Bedienung ist rudimentär gehalten und aufs Minimum beschränkt. So können Lieder pausiert und wieder gestartet werden und mit einem Doppeltippen auf die Touchoberfläche (egal ob links oder rechts) der Google Assistant gestartet werden. Die Ansagen in den In-Ears sind jeweils auf chinesisch, mit der Zeit weiss man aber trotzdem, was welche Aussage bedeutet.
Was mir während der Nutzung der AirDots auffällt (und auffiel): der Linke hat öfters mal «Schluckauf». Diesen Begriff finde ich ziemlich passend, denn zwischendurch (oft durch das Stoppen und wieder Starten eines Musikstücks via AirDot) kommt links kein Sound mehr. Jeweils für weniger als eine Sekunde, bevor dann wieder ganz kurz Musik zu hören ist. Das Ganze wiederholt sich dann so 4-6x und danach ist wieder gut. Weshalb das so ist, konnte ich nicht ausfindig machen. Der «Schluckauf» ist aber eher die Ausnahme und kam in vier Wochen nur ein paar Mal vor.
Mindestens genauso störend empfand ich das Pairen der Kopfhörer, obwohl sie bereits verbunden sind und Musik abspielen. Beispiel: Ich sitze im Flugzeug, schaue meine Serien auf dem Phone mit den AirDots im Ohr. Plötzlich kommt auf beiden das Signal, dass sie nun miteinander verbunden sind – obwohl sie es schon längst sind. In einigen Reviews ist zu lesen, dass die AirDots das Pairen sofort beenden, sobald sie sich gefunden haben – ich denke jedoch, dass dies so nicht stimmt.
Anrufe
Tatsächlich können mit den AirDots auch Gespräche (z.B. Anrufe, WhatsApp oder Skype) geführt werden. Ich habe im Zeitraum alle drei Optionen ausprobiert – mit mässigem Ergebnis. Beim klassischen Anruf im Auto gab es am wenigsten Probleme. Mein Gegenüber verstand mich, laut seinen Aussagen, relativ klar und verständlich, wenngleich es aber auch kurze Abschnitte gab, in welchen ich «abgehackt» klang – also einzelne Gesprächsfetzen nicht übermittelt wurden.
Bei Skype-Gesprächen war es teils so mühsam, dass ich am Ende sogar wieder die klassischen, kabelgebundenen In-Ear-Kopfhörer verwenden musste, damit mich meine Freundin auch verstehen konnte. WhatsApp-Gespräche waren ähnlich wie die Skype-Gespräche – eher ein schlechtes Resultat. Alles in allem kann man sagen, dass Gespräche über diese Ohrstöpsel realisiert werden können – ich dies aber nur im absoluten Ausnahmefall machen werde. Übrigens: Ich verstand den Gesprächspartner in jedem Fall klar und deutlich. Das Problem liegt vermutlich doch eher beim Mikrofon.
Latenzzeit
Im Vergleich zu den AirPods von Apple, haben die AirDots von Xiaomi ein grosses Problem: Die Latenzzeit der Bluetooth-Verbindung. Teilweise 0.5 Sekunden sind Bild und Ton (z.B. in einem Video) nicht synchron. Das kann sehr nerven – gerade wenn man z.B. einen Film schauen möchte. Glücklicherweise verwende ich den VLC Mediaplayer – dieser lässt sich genau in dem Punkt justieren und die Einstellung speichern. So kann ich die Videos dann trotzdem synchron schauen. In dem Punkt muss Xiaomi definitiv und massiv nachbessern. Im Jahr 2018 (fast schon 2019) sollten solche Lags definitiv nicht mehr zu finden sein!
Akkukapazität Xiaomi AirDots
Die kleinen AirDots weisen eine Akkukapazität von 40mAh auf – pro Stück. Das ist für solch kleine Ohrhörer eigentlich recht viel. Zum Vergleich: Ein Xiaomi Mi Band 3 besitzt eine Kapazität von 110mAh, das Mi Band 2 hingegen nur 70mAh. Xiaomi spricht hier von bis zu vier Stunden Musikgenuss. Ob das stimmt lest Ihr weiter unten. Xiaomi verbraucht also im Schnitt 10mAh pro Stunde, die man mit dem Hören von Musik verbringt. Eigentlich ein ganz ordentlicher Wert.
Akkukapazität Xiaomi AirDots-Ladeschale
Die Ladeschale von Xiaomis AirDots weist eine Kapazität von rund 300mAh auf und verspricht, die AirDots damit mindestens drei Mal voll aufzuladen. Dieses Versprechen wird auch erfüllt. Wie hoch die aktuelle „Restkapazität“ der Ladeschale ist, bleibt jeweils unklar. Diese wird nicht via Bluetooth gekoppelt und zeigt auch an der Schale selber nicht an, ob noch Akku zum Laden der AirDots vorhanden ist, oder nicht. Der einzige Hinweis darauf findet sich bei den AirDots selber. Denn sie leuchten rot, wenn man sie in die Ladeschale legt und sie geladen werden. Ist dies nicht der Fall, könnten der Akku der Schale leer sein oder aber auch die magnetischen Pins fürs Laden der AirDots schmutzig sein, sodass der Kontakt unterbrochen wird . Könnte man sicherlich für eine zweite Generation besser lösen.
So sieht es übrigens aus, wenn die AirDots in der Ladeschale geladen werden. Bei beiden Steckern leuchtet eine rote LED:
Akkulaufzeit
Dass eine grosse Akkukapazität nicht zwangsläufig mit einer langen Akkulaufzeit einhergehen muss, ist uns allen seit Android klar. Während iPhones immer mit einem massiv kleineren Akku eine verhältnismässig lange Laufzeit erreichen, kackte Android hier bei schlechter Abstimmung zwischen Hard- und Software oftmals ab (ist heute bei den etablierten Herstellern nicht mehr der Fall). Doch wie sieht es bei den AirDots (im Vergleich zu den AirPods) aus?
Apples AirPods schaffen, gemäss meinem Kollegen, 2.5 bis 3 Stunden Laufzeit mit einer (Vollladung) – sofern man die Musik natürlich nicht auf Maximallautstärke stellt. Und die AirDots? Genau das wollte ich testen – und so habe ich auf dem Heimflug von Berlin Schönefeld nach Basel und von dort mit dem Zug bis zu mir nach Hause Musik gehört. In Berlin war ich um 18:40 Uhr am Flughafen im Wartebereich und habe die Musik angestellt. Wohlgemerkt: Ich höre eher laut Musik. Zuhause war ich um 22:35 Uhr. Das sind rund drei Stunden und 55 Minuten, in denen ich Musik hörte.
Gegen Ende piepsten die AirDots zwar gefühlt alle zwei, drei Minuten und vermeldeten, dass der Akku praktisch leer ist – dennoch glaube ich, dass ich die Vier-Stunden-Marke noch geknackt hätte. Wer seine Musik eher leise hört, der kommt locker auf 4 Stunden, wenn nicht sogar 4.5. In diesem Punkt bin ich mit den AirDots mehr als zufrieden.
Soundqualität
Wie klingen die AirDots von Xiaomi? Gut? Für den Preis angemessen? Vergleichbar mit den 150 Euro teuren AirPods von Apple? Sowohl, als auch. Apple ist bekannt dafür, überrissene Preise für ein Produkt zu verlangen. So auch hier. 150 Euro für AirPods ausgeben? Würde mir nicht in den Sinn kommen. Aber wo Premium drauf steht, muss auch Premium drin sein, oder? Ja, aber…
Mein Kollege bei der Arbeit nutzt seine AirPods seit sie draussen sind. Ich habe ihm meine AirDots nun in die Hand gedrückt und er hat den direkten Vergleich gemacht. Links einen AirPod, rechts einen AirDot im Ohr. Beide spielten zur gleichen Zeit die gleichen Videos (via YouTube) ab. Danach wechselten wir. Links AirDot, rechts AirPod. Dauer des Tests: ca. 35 Minuten. In dieser Zeit habe auch ich den Test gemacht. Und da er ein Apple-Verfechter ist und ich ein Xiaomi-Verfechter, haben wir noch einen dritten Kollegen als «unabhängige Kontrollinstanz» zum Test gebeten. Alle drei sind sich einig. Apples Airpods klingen bei den Tiefen etwas besser, ansonsten merkt man aber kaum einen messbaren Unterschied, der den Aufpreis für Apples AirPods rechtfertigen würde.
Die AirDots bringen, wie auch die AirPods, eine Noise Cancelling-Funtkion, sollen also Umgebungsgeräusche unterdrücken. Das funktioniert bei beiden recht gut – aufgrund der In-Ear-Form der AirDots bei Xiaomi sogar etwas besser. Sprach mein Kollege, hörte man es bei mittelmässiger Lautstärke nicht mehr, während bei Apples AirPods noch Nebengeräusche wahrnehmbar waren. Wer jetzt nicht gerade Musik mit überrissenen Höhen und Tiefen in den Songs hört, der dürfte mit den 30 Euro-AirDots mehr als zufrieden sein. Der Sound klingt in allen Fällen sehr klar.
Tragekomfort
Wie lässt es sich während der maximalen Laufzeit einer Akkuladung mit den AirDots herumlaufen? Nun, ganz gut. Die Kopfhörer sind ja je Stück nur 4.2 Gramm schwer und damit eigentlich ziemlich leicht. Sie stören nicht und tun mir persönlich im Ohr auch nicht weh. Je nachdem, was für ein Ohr die Dinger trägt, sollte man aber Aufsatz für die Kopfhörer wechseln – drei verschiedene Grössen bietet Xiaomi hierzu an. Man kann aber auch die Aufsätze von anderen, klassischen In-Ear-Kopfhörern verwenden. Meine Samsung-Aufsätze passen perfekt und ohne Probleme. Die Kopfhörer gehen gut in die Ohrmuschel hinein und passen sich gut an. Hört man Musik und legt sich dazu auf ein Ohr, kann der Ohrstöpsel mit der Zeit etwas weh tun – dies ist aber bei klassischen In-Ear-Kopfhörern generell der Fall – von daher kein Minuspunkt für mich. So sieht es übrigens aus, wenn man einen AirDot im Ohr hat:
Software
In dem Punkt fällt Xiaomi aktuell komplett und in allen Bereichen durch. Weshalb: Einen riesigen Vorteil sehe ich bei Apples AirPods. Diese wurden ins System integriert. So zeigen sie beispielsweise die aktuelle Akkukapazität der Ladeschale oder auch der AirPods an. Updates können ebenfalls auf diese Art auf die Geräte eingespielt werden.
Bei Xiaomi sieht es da ganz anders aus. Keine Integration ins System, keine App für die Konfiguration vorhanden und folglich keine Anpassungen der Funktionen oder der Firmware. Es ist eine Art „Standalone“-Produkt, das so bleibt, wie es ist. Vielleicht kommt da zu einem späteren Zeitpunkt (mit einem globalen Launch?) etwas, vielleicht aber auch nicht. Wir werden es sehen. Stand jetzt enttäuscht Xiaomi in diesem Punkt. Ein Software-Update könnte z.B. neue Funktionen für die einzelnen Stecker bringen, die Latenzzeit minimieren usw. Schade Xiaomi, da ist man sich eigentlich anderes gewohnt.
Was mir während des Tests auch auffiel: Einmal habe ich die Kopfhörer versehentlich nicht in die Ladeschale gelegt und über Nacht in einem anderen Zimmer liegen gelassen. Das Suchen der Kopfhörer gestaltete sich als sehr schwierig. Ich wusste zwar, dass sie irgendwo sein mussten, fand sie aber nicht, da sie 1) keinen Strom mehr hatten und, selbst wenn sie den noch gehabt hätten, es keine App oder dergleichen gibt, womit man die Dinger suchen kann. Also besser nicht verlieren, solange Xiaomi hier nichts hilfreiches veröffentlicht!
Fazit
Vor den AirDots wollte ich keine Bluetooth-Kopfhörer. Seit ich sie aber habe, nutze ich nur noch diese. Dazu geführt haben einerseits der überraschend gute Klang, andererseits aber auch der günstige Preis und die enorme Akkulaufzeit. Apple und andere Hersteller loben sich ja für die «24 Stunden Laufzeit» – und lassen dabei völlig ausser Acht, dass die Kopfhörer immer wieder geladen werden müssen. Und während die meisten Hersteller so 2-3 Stunden Akkulaufzeit erreichen, schafft Xiaomi im Minimum vier Stunden. Für mich persönlich war diese Akkulaufzeit der entscheidende Faktor.
Die Latenzzeit und das mühsame Pairen der beiden einzelnen Ohrhörer, welches nirgends von Xiaomi beschrieben werden, waren für mich schlussendlich fast die Killerkriterien und jemand, der technisch ein weniger grosses Verständnis hat, der würde wohl sagen «sind kaputt» und sie entsorgen.
Mein Fazit lautet daher «ja, aber» – es gibt so einige Punkte, die Xiaomi noch verbessern muss. Die AirDots sind in meinen Augen geeignet für Personen, die wissen, wie man die bekannten Probleme an- oder umgehen kann. Wer sich wenig mit solchen technischen Spielereien auskennt oder sich ein solches Pairen bei Verbindungsverlust nicht zutraut, der sollte aktuell noch nicht zu den AirDots greifen. Alle anderen bekommen aber einen sehr guten Klang zu einem mehr als guten Preis.
The Review
Xiaomi AirDots
Die AirDots sind eine günstige und gute Alternative zu Apples AirPods. Der Klang ist sehr gut, das Gesamterlebnis wird noch ein wenig durch Softwaremacken beeinträchtigt.
PROS
- Guter Sound
- Gute Verarbeitungsqualität
- AirDots haben rund 4 Stunden Laufzeit mit einer Akkuladung
- Bluetooth 5
- Sehr leicht
CONS
- Kopfhörer verlieren (selten) mal die Verbindung zueinander
- Aktuell nur auf Chinesisch
- Latenzzeit
1/3 vom Apfelpreis, aber beschweren über den nicht vorhandenen Software-Support… 🙄
Xiaomi ist seit Jahren bekannt dafür, hervorragende Audioprodukte herzustellen. Hier kann man wirklich bedenkenlos zugreifen. Oder einfach auf die nächste Revision warten… Irgendwann bestimmt auch mit Software. Für weiterhin ca. 60 €.
Man sollte die Teile nicht wirklich mit den AirPods vergleichen. So etwas ist schlicht nicht fair Xiaomi gegenüber.
Die AirPods haben ein volles Ökosystem im Rücken, welches ihnen eine komplett andere Qualität geben. Xiaomi muss sich auf Android verlassen und das ist nicht immer soooo toll.
ich glaube, die Tatsache, dass Xiaomi einen so ähnlichen Namen gewählt hat, spricht dafür, dass man sie ganz klar so vergleichen soll. Zudem hat Xiaomi ebenfalls ein sehr grosses Oekosystem (Mi Home, Mi Fit usw.), welches unter Android und iOS funktioniert. Am besten natürlich mit Xiaomi-Geräten. So oder so – der Vergleich ist mMn. gerechtfertigt, denn Xiaomi eifert seit Jahren Apple nach. Und auch preislich lassen sich die Produkte in Bezug auf die Qualität vergleichen, wenn man die realen Kosten der Produkte vergleicht und nicht das, was Apple dafür verlangt
So lange sie kein eigenes OS nutzen und Hardware/Software selbst kontrollieren, sind sie eben nicht ansatzweise mit Apple zu vergleichen. Es sind schöne Plagiate für gutes Geld , aber eben lange kein Gerät auf Apple Niveau.
Nein, das stimmt einfach nicht. Apples Konzept war gut und funktioniert aktuell noch. Noch! Selbst Microsoft hat eingesehen, dass es nichts bringt, ein eigenes Oekosystem aufzubauen im Sinne eines Betriebssystems. Das Oekosystem basiert auf Apps und Funktionen. Möglichst viel von ihnen nutzen. Der Untergrund ist hierbei völlig irrelevant. Apple wird früher oder später entweder einlenken und sich Stück für Stück öffnen, oder aber verlieren. Xiaomi ist schon sehr, sehr lange nicht mehr einfach ein billiger Apple-Abklatsch und nicht umsonst einer der grössten Händler in China geworden. Mit ihren Systemen, die miteinander vernetzt sind, schaffen sie eine weit höhere Reichweite, als… Weiterlesen »
Ich glaube du verkennst die Entwicklung, welche Apple aktuell geht. Während MS sich voll auf das Cloudgeschäft konzentiert und Kernelemente immer mehr verwässert, wird Apple immer autonomer. So unabhängig wie Apple heute ist, warne sie nie zuvor in ihrer Geschichte und ein wirkliches Ende sieht man zu keiner Zeit. Man investierte die letzten 10 Jahre gewaltige Summen in eigene CPU und GPU. Die A, B und auch W Reihe ist jetzt schon die absolute Spitze in ihren Sektoren. Und nächstes Jahr kommt wohl endlich das MacBook 12 mit den A13. Sensoren von Apple erzielen bereits jetzt schon erstaunliche Ergenisse und… Weiterlesen »
Auch mit einigen Tagen Abstand sehe ich nicht, weshalb du von Xiaomi nun zu Microsoft gelangst… Aber egal. Du findest Apple toll. Gut, freut mich für dich. Ich mag Apple nicht. Meine Meinung. Und ich lasse mich auch nicht umstimmen, denn ich habe meine eigenen Erfahrungen mit Apple gemacht. Produkte von Apple testen? Sry, aber du wenn du von „wir Presseleuten“ sprichst, dann weisst du haargenau, wie das abläuft und wie Apple reagiert, wenn man Kritik an den Produkten äussert. Gibt genügen Berichte und Artikel darüber. Apple hat vieles richtig gemacht. Aber auch sehr vieles falsch – besonders seit dem… Weiterlesen »