Heute gibt es wieder einen Game Review für euch: Dieses Mal habe ich mich Wizard of Legend angenommen. Es handelt sich hierbei um einen prozedural generierten Roguelike, präsentiert in einem Pixel Art-Grafikstil – so wie bei der Vielzahl von Indie-Games heutzutage. Dieses Game von Contingent99 versucht jedoch, einen neuen Weg mittels unheimlich schnellem und energiegeladenem Gameplay zu gehen. Kann sich das Spiel von der Konkurrenz abheben? Ich habe es für euch getestet: Dies ist mein Review von Wizard of Legend.
Story
Der Spieler übernimmt die Kontrolle des namenlosen Protagonisten in der Stadt Lanova, in der jedes Jahr eine Gruppe der mächtigsten Zauberer der Welt eine Reihe schwieriger Herausforderungen, die Chaos-Prüfungen, veranstaltet. Diese werden in der Burg von Lanova abgehalten, wobei jedes der drei Ratsmitglieder damit einen Teil des Schlosses in ein gefährliches Labyrinth voller Fallen, Schätze und Feinde verwandelt.
Das Tutorial wurde sehr interessant in das Spiel implementiert. Der Protagonist findet sich in einem Museum wieder und spricht mit Besuchern und anderen Zauberern, während er sich verschiedene Ausstellungsstücke ansieht. An den verschiedenen Theken erhält der Spieler nach und nach gewisse Fähigkeiten und Zaubersprüche, die er an sogenannten Dummies ausprobieren kann. Im Anschluss wird man aus dem Museum herausgerissen, um seinen eigenen legendären Aufstieg zum Wizard of Legend zu beginnen.
Gameplay
Das Gameplay ähnelt hinsichtlich des Stils etwas an The Binding of Isaac: Man bereinigt die einzelnen, prozedural generierten Level von Feinden und dem Mini-Boss am Ende. Wenn man stirbt, verliert man jeglichen Fortschritt und beginnt von vorne. Jedoch kann man nach jedem Versuch nicht nur neue Zaubersprüche erwerben, sondern auch die Kombination dieser verändern und somit seine Chancen erhöhen.
Neben einer Nahkampfattacke und einem Ausweichmanöver hat der Spieler die Möglichkeit, die anderen vier Angriffe mit Zaubersprüchen seiner Wahl zu belegen. In der Hinsicht sind ihm keinerlei Grenzen gesetzt. Das ist eines der Alleinstellungsmerkmale des Spiels: So kann man im Laufe des Spiels seine Lieblingskonfiguration finden.
Abgesehen von den Sprüchen spielen Umhänge eine große Rolle im Spiel. So kann man nicht nur verschiedene Umhänge mit diversen Eigenschaften sammeln, sondern diese mit anderen Charakteristiken bestücken. Jedoch sind diese nur von temporärer Dauer und verschwinden, sobald man das Outfit wechselt. Auch mit den Sprüchen gibt es ein ähnliches Feature. So kann man auf Händler treffen, bei denen man einen zufällig ausgewählten Spruch eintauscht und dafür einen beliebigen, zufällig generierten erhält. Das kann natürlich den Vorteil haben, dass man einen Spruch bekommt, den man sich sonst kaum leisten könnte – oder es führt dazu, dass man einen Spruch erhält, der erheblich schwächer ist als derjenige, den man bereits ausgerüstet hatte.
Man kann sich zudem die Umgebung in Kämpfen zunutze machen: So gibt es in jedem Level Abgründe und große Löcher, in die man nicht fallen sollte. Dies gilt ebenso für die Gegner – sofern man diese dort mit ein paar beherzten Schlägen hineinstößt, segnen sie unmittelbar das Zeitliche. Schwierigere Kontrahenten kann man somit auf relativ einfache Art und Weise besiegen.
Eine der größten Stärken des Spiels ist gleichzeitig auch eine der größten Schwächen: Das Interface. So wird auf dem Bildschirm wenig angezeigt, das den Spielfluss definitiv begünstigt. Dennoch würde man sich gewisse Anzeigen doch wünschen: Man weiß häufig nicht, was bestimmte Gegenstände wie z.B. Relics auslösen. Von daher ist man sich meist nicht im Klaren darüber, wie man seine gesammelten Ressourcen adäquat verwenden soll. Hier hätte ich mir etwas mehr Erklärung gewünscht.
Schwierigkeitsgrad
Selbst wenn das Spiel sehr spaßig ist, gibt es einen Aspekt, der einige Gamer abschrecken könnte: Es besitzt einen ungemein hohen Schwierigkeitsgrad. Der Zauberer hat relativ wenig Gesundheit zur Verfügung und kann äußerst wenig Schaden einstecken. Zudem beginnt man jedes neue Level mit derselben Menge an Gesundheit, mit der man die vorherige Ebene beendet hat. Dies führt zu unzähligen Toden, die jedes Mal den Spielfortschritt zurücksetzen. Das ist ziemlich frustrierend, da die Gegner zunehmend schwieriger zu bezwingen sind. Das Game besitzt eine sehr steile Lernkurve, die hauptsächlich mit der entsprechenden Fähigkeit des Spielers genommen werden kann.
Coop-Modus
Das Spiel bietet einen lokalen Zweispielermodus, was besonders sympathisch ist, da Couch Coop-Games heutzutage sehr rar gesät sind. So kann man einen zweiten Controller anschließen, im Menü zwei Spieler auswählen und direkt loslegen. Das ist insbesondere hilfreich, wenn man sich selbst immer wieder in ausweglosen Situationen wiederfindet und nicht weit voranschreitet. Zu zweit ist das Spiel definitiv einfacher zu meistern.
Zusätzlich gibt es noch die Option den Versus Mode für zwei Spieler zu spielen. Dieser Modus versetzt den Spieler und einen anderen Zauberer in eine Arena. Zu Beginn kann man seine gewünschten Zaubersprüche auswählen und neue während des Matches aufnehmen, sobald diese in der Arena erscheinen.
Performance
An der Performance gab es nichts zu beanstanden: Das Spiel lief während meines Tests durchgehend reibungslos – auch Abstürze, Bugs und Glitches waren Fehlanzeige. Das Aufrufen des Guides stellte keinerlei Probleme dar: Die Aufnahme von Screenshots und Videos hat nahtlos funktioniert. Weiterhin konnte man das Spiel regulär fortsetzen, wenn man es pausiert und zwischenzeitlich eine andere App parallel genutzt hat.
Ein kleines Problem habe ich jedoch entdeckt: Sofern man sich in einer Unterhaltung befindet, in der man sich für eine Option entscheiden muss und dann Pause drückt, wählt man automatisch eine der Optionen aus, sobald man auf fortfahren im Menü klickt. Das ist ein kleiner Bug, der in einem Update hoffentlich noch behoben wird.
Mein Urteil
Wizard of Legend bedient sich der Formel, mit der viele Indie-Games sehr erfolgreich sind: Der Spieler bewegt sich durch prozedural generierte Dungeons, sammelt Sprüche und Ausrüstung und beginnt jedes Spiel mit mehr Wissen und verbesserten Fähigkeiten. Das Game kann sich dennoch mit seinem Hochgeschwindigkeits-Gameplay von der Konkurrenz abheben. Der Schwierigkeitsgrad ist allerdings unheimlich hoch und führt regelmäßig zu sehr frustrierenden Momenten.
Für Gamer, die Dungeon-Crawler mögen und sich von einer sehr steilen Lernkurve nicht abschrecken lassen, kann ich eine Kaufempfehlung aussprechen. Für 15,99 Euro bekommt man hier ein Spiel, das einen lange beschäftigt, bis man in der Lage ist, nennenswerte Fortschritte zu machen und erste Erfolge zu sehen. Zudem ist das Spiel für die Xbox One X optimiert. Sollte euch solch eine noch fehlen, könnt ihr diese hier bestellen.
Was haltet ihr von dem Spiel? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!