Wie manchen von euch bereits bekannt ist, schreibe ich meine ausführlichen Game Reviews nicht nur für die bekannten AAA-Games, sondern stelle auch gerne Games kleinerer Studios vor. Dieses Mal habe ich mich einem eher unbekannten Spiel gewidmet: The Adventure Pals von Armor Games Studios und Massive Monster, Entwickler, die bisher nur von Web- und Mobile-Games bekannt waren. „Spoiler-Alarm“: Das Game ist unheimlich spaßig. Dies ist mein Review von The Adventure Pals.
Story
Das Spiel beginnt am Geburtstag des Jungen Wilson, der Protagonist des verrückten Plattformers. Aus unbekannten Gründen erscheint aus dem Nichts ein Mann names Mr B, der Wilsons Vater und andere Menschen in Hot-Dogs verzaubert. Es liegt an dem Spieler, alle verwandelten Personen zu finden, diese wieder in ihre ursprüngliche menschliche Form zurückzuverwandeln und dem Schurken das Handwerk zu legen. Im Grunde ist das die gesamte Hintergrundgeschichte. Die Handlung klingt simpel, aber eine ausgeklügeltere Story ist für das Game auch nicht notwendig.
Beginn des Spiels
Bereits das Menü versprüht einen kindlichen Charme, der perfekt zum Spiel passt. Nachdem das Game gestartet wird, kommt The Adventure Pals auch direkt zur Sache – es gibt weder eine einleitende Story, noch Cutscenes. Man steuert direkt den Protagonisten auf dem Weg zu seiner Geburtstagsfeier. Ein interessanter Aspekt ist das sehr reduzierte Tutorial: Die Steuerung wird dem Spieler nicht im Detail erklärt – stattdessen ist alles nahtlos in das Gameplay integriert. So folgt man anfangs dem Vater des Hauptcharakters, bei dem man beobachten kann, dass Wall-Jumps möglich sind. Ab und zu erscheinen Button-Prompts, die dem Spieler zeigen, wie man das Schwert bzw. Heiltränke benutzt. Nach dieser kurzen Sequenz befindet man sich direkt auf der Overworld-Map, die als Hub für jedes Level und den Shop fungiert.
Gameplay
Zunächst wirkt die Steuerung etwas unpräzise, aber nach einer kurzen Eingewöhnung gestaltet sich diese jedoch als nahezu perfekt – sie ist extrem flüssig und intuitiv. Mit einfachen Controller-Eingaben kann man springen, sich mit der Zunge der Giraffe an Gegner heften, diese angreifen und dann ein paar Meter schweben, bevor man sich mit Wall-Jumps vertikal auf eine höhergelegene Ebene bewegt: All diese Aktionen greifen sehr gut ineinander über und ergeben einen richtigen Flow. Selten habe ich solch eine einfache, gut bedienbare und doch weitreichende Steuerung in einem Plattformer erlebt.
The Adventure Pals ist an sich ein Jump ‘n Run wie man ihn bereits kennt, jedoch hat sich Massive Monster einiges einfallen lassen, um das Spiel von anderen abzuheben. In den 105 Leveln wird man von seinen zwei besten Freunden begleitet: Der Giraffe Sparkles und dem Stein Mr. Rock. Mit deren Hilfe bekämpft man wütende Hot-Dogs sowie Reh-ähnliche Kreaturen und schwebt mit der propellerartigen Zunge von Sparkles über Plattformen, um Mr. B zu erreichen und Wilsons Vater von seiner Hot-Dog-Form zu befreien. Übrigens reitet der Antagonist auf einer Biene – ein weiteres Detail, das die Absurdität des Spiels nochmals untermalt.
Auch gibt es für alle Completionists noch mehr Beschäftigung: Es sind einige Collectibles zu sammeln, wozu ein Cupcake pro Level für den Cupcake-King und ein Sticker pro Welt für das Sticker-Book gehören.
Coop-Modus
Das Game bietet eine Coop-Funktion – Spieler können das Abenteuer direkt zu zweit spielen, was an Titel wie Castle Crashers erinnert. Diese ist jedoch etwas ausbaufähig: Nicht nur der Begleiter ist relativ charakterlos, auch die Upgrades können nur von Spieler 1 ausgewählt werden. Somit kann man zwar zu zweit spielen, aber die wirklich wichtigen und interessanten Entscheidungen trifft lediglich der erste Spieler. Der Koop-Partner kann nicht einmal mit NPCs interagieren. Trotz allem tut dies dem Spielspaß keinen Abbruch und es ist als sehr positiv hervorzuheben, dass Armor Games Studios und Massive Monster solch einen Modus eingebaut haben, zumal Koop-Spiele auf der Xbox One eher Mangelware sind.
Performance
Hinsichtlich der Performance gibt es nichts zu beanstanden: Das Spiel lief während meines Tests durchgehend flüssig und es waren keine Abstürze oder ähnliche frustrierende Momente zu erkennen. Auch das Aufrufen des Guides stellte mich vor keinerlei Probleme: Die Aufnahme von Screenshots und Videos hat perfekt funktioniert. Auch Bugs oder Glitches waren Fehlanzeige.
Mein Urteil
The Adventure Pals ist nicht nur ein gut konzipierter Plattformer – er lässt sich auch angenehm spielen. Selbst die Musik passt hervorragend zum Game – es handelt sich um Songs, die schnell ins Ohr gehen und den Flair des Spiels äußerst gelungen einfangen. Ich habe mich gelegentlich dabei erwischt, wie ich das Spiel kurz pausiert und dem Soundtrack zugehört habe.
Trotz allem Lob gibt es dennoch etwas zu beanstanden: Wenn man in einem Level stirbt, muss man dieses von vorne beginnen und verliert jeglichen Fortschritt. Dies ist insbesondere problematisch, da man oft nicht sieht, wo es den Spieler hinführt, wenn man von einer Plattform herunterspringt. Oft erwarten einen dort Stacheln oder andere Hindernisse, die zum sofortigen Tod führen. Das kann äußerst lästig werden. Ich hätte mir diesbezüglich eine Funktion gewünscht, mit der man nach unten sehen kann oder – als einfachere Lösung – ein Checkpoint-System.
In diesem Spiel gibt es wenig, das einen Sinn ergibt, dennoch harmoniert alles perfekt miteinander. Ist man ein Fan von Serien wie Adventure Time oder Spongebob, wird man sich mit der Absurdität des Humors direkt heimisch fühlen. Das Spiel kann ich jedem wärmstens empfehlen – für den Preis von 14,99 € bekommt man hier ein sehr spaßiges Game geboten, bei dem sich jeder Cent lohnt. Das Spiel ist auch für die PS4 und den PC erschienen.
Dieser Review basiert auf einem Code des Spiels, der mir von Armor Games Studios und Massive Monster zur Verfügung gestellt wurde.
Hat euch mein Review Lust auf das Spiel gemacht? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!
generell finde ich es gut, daß auch unbekannte Spiele vorgestellt werden.
Ist dieses Spiel auch kindergeeignet (6-12 jährige)
Das würde ich sagen. Der Humor ist teilweise etwas derb, aber meiner Ansicht nach definitv kindgerecht. Notfalls kannst du dir noch einen Trailer ansehen.
Danke für deine Review. Ich liebe Adventure Spiele. Ich habe leider keine Xbox und halte mich auch noch etwas mit dem Kauf einer Xbox zurück, da ich meine Lieblingsspiele (Day of the Tentacle, Edna & Harvey etc.) über Steam spiele. Eventuell hole ich mir mal bei Gelegenheit den Steam Link und einen Xbox-Controller. Doch ich fände es super, wenn es wie beim Samsung SmartTV es einen Steam Link App für die Xbox kommen würde. Dann hole ich mir sofort eine Xbox.
Schön, dass dir der Review gefallen hat. 👍 Das mit der Steam-App wäre schon interessant, aber ich bezweifle, dass das je Realität werden wird. 🤔