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[Xbox Game Review] Regalia: Of Men and Monarchs – Royal Edition

Sowohl jRPGs als auch rundenbasierte Strategiespiele sind auf der Xbox One Mangelware. Das haben sich auch Pixelated Milk und Crunching Koalas gedacht und so ihr Crowdfunding-Projekt mit mehr als 2700 Unterstützern entwickelt: Regalia: Of Men and Monarchs – Royal Edition. Das Spiel wurde gestern auf der Xbox One veröffentlicht und verspricht beste jRPG-Momente mit stundenlangem, herausforderndem Gameplay. Kann das Game diesen Versprechungen gerecht werden? Ich habe mir das Spiel für euch angesehen: Dies ist mein Review von Regalia: Of Men and Monarchs – Royal Edition.

Story

Die Hintergrundgeschichte orientiert sich an klassischen RPG-Handlungen: Der Protagonist Kay lebt ein ruhiges und idyllisches Leben, als dieses sich schlagartig ändert. Sein Vater erzählt ihm auf seinem Sterbebett, dass Kay nun der Nachfolger der royalen Familie des Königreichs Ascalia ist und seinen Pflichten als Thronfolger nachkommen soll. Als Kay seines Vaters Willen erfüllen möchte und sich auf den Weg zurück ins Königreich mit seinen beiden Schwestern und seinem Bodyguard macht, steht er vor einem zerstörten Ascalia mit nur wenigen, noch dort lebenden Bewohnern. Damit steht Kays Ziel fest: Er muss hart daran arbeiten, das Königreich zu seinen einstigen Glanzzeiten wiederherzustellen.

Nach jeder Cutscene wird diese im Ladebildschirm noch einmal zusammengefasst – auch wenn man sie übersprungen hat.

Gameplay

Das Gameplay von Regalia ist in drei Bereiche unterteilt: Zunächst gibt es Aufbau-Elemente, in denen man Gebäude und Upgrades mithilfe erbeuteter Materialien errichtet, um das Königreich wiederaufzubauen. Jedes dieser Gebäude beschert dem Spieler gewisse Vorteile, wie zum Beispiel größere Belohnungen nach Kämpfen. Zudem gibt es soziale Elemente, die dem Spieler die Möglichkeit geben, Zeit mit Nebencharakteren und Begleitern zu verbringen, um die Beziehung gegenüber diesen zu verbessern. Der dritte Bereich beinhaltet die Erkundung des Königreiches und die Kämpfe, die natürlich in keinem jRPG fehlen dürfen.

Hier haben es die Entwickler geschafft, alle drei Elemente sehr gut in Einklang miteinander zu bringen. Keiner dieser Aspekte ist alleinstehend zu betrachten: So kann man Materialien in Kämpfen erbeuten, die es dem Spieler ermöglichen, das Königreich auszubauen. Die Beziehungen zu Charakteren schalten neue Fähigkeiten und bessere Ausrüstung frei, mit denen Kämpfe einfacher werden und neue Gebäude erleichtern die Kämpfe ebenfalls. Dieses Gleichgewicht haben Pixelated Milk und Crunching Koalas sehr gut konzipiert und umgesetzt.

Jeder Charakter hat eine Alltagsroutine.

Auch der Zeitaspekt wurde als integraler Bestandteil des Spiels integriert: Am Anfang jedes Kapitels erhält Kay von seinem verstorbenen Großvater, der ihm als Geist erscheint, eine Reihe von Aufgaben, die innerhalb von zwei Monaten erledigt werden müssen. Und die Zeit verstreicht schneller, als einem lieb ist: Wenn man Zeit mit einem Charakter verbringt, um die Beziehung zu verbessern, vergeht ein gesamter Tag. Erkundungen von Dungeons können sogar eine Woche dauern. Jedoch sind die Aufgaben sehr vielfältig – daher sind sie in verschiedene Kategorien unterteilt: Dungeoneering, Construction, Inhabitants, Experience, Crafting und Activities.

Der Anfang des Spiels ist jedoch für meinen Geschmack zu träge: Nicht nur zieht sich das Tutorial mit ca. einer Stunde unheimlich in die Länge, auch die Entwickler sind Freunde von viel Text. Der Spieler wird anfangs mit Bildschirmen bombardiert, die in sehr ausführlicher Weise erklären, wie das Game zu spielen ist. Weiterhin spielt man anfangs relativ wenig, da es sehr viele Unterhaltungen gibt, welche die Charaktere und die Story einführen sollen. Hier wäre es förderlich gewesen, das Tutorial mehr in das Gameplay zu integrieren, anstatt uns ein verkürztes Handbuch zum Lesen zu geben.

Kays Großvater versucht seinem Enkel zur Seite zu stehen.

Kampfsystem

Das Kampfsystem erinnert sehr an die Fire Emblem-Reihe: Das Schlachtfeld ist in Quadrate unterteilt. Am Anfang jedes Gefechts kann der Spieler seine Einheiten auf einer Auswahl von Quadraten platzieren; der Rest des Kampfes ist rundenbasiert. Angriffs- und Bewegungsphasen können frei gewählt werden, was für die Planung sehr hilfreich ist. Und genau das ist bei Regalia immens wichtig: Um erfolgreich zu sein, müssen stets einige Züge im Voraus geplant werden. Man hat die Wahl zwischen Nah- und Fernkämpfern und auch solchen, die beide Angriffsstile beherrschen. Es ist jedoch Vorsicht geboten: Friendly Fire ist immer aktiviert, sodass die Möglichkeit besteht, seine eigenen Gefährten zu verletzen und sogar zu töten.

Jeder Dungeon besteht aus mehreren Etappen mit unterschiedlichen Aktivitäten.

Ein Problem, das ich mit Regalia hatte, ist der Schwierigkeitsgrad: Selbst auf normaler Stufe ist das Game unheimlich schwer. Von allen Kämpfen, die ich führte, habe ich nur zwei beim ersten Versuch überstanden – alle anderen haben mich mehrere Anläufe gekostet. Die Gegner sind sehr stark und in der Überzahl. Hinzu kommt, dass es keine Heilungsmöglichkeiten im Kampf gibt und man seine Gefährten somit auch nicht wiederbeleben kann – das ist nur einmal pro Dungeon möglich. Dadurch findet man sich gelegentlich in Situationen wieder, in denen es nahezu chancenlos ist, einen Dungeon zu überstehen: Wenn man seine Gefährten bereits wiederbelebt, noch zwei Kämpfe vor sich hat und im vorletzten zwei Kämpfer verliert, ist das eine auswegslose Situation. Die Entwickler hätten den Schwierigkeitsgrad hier etwas anpassen müssen.

Bereits der erste Kampf im Tutorial stellt eine Herausforderung dar.

Grafik und Sound

Die Grafik in Regalia ist sehr schön: Der Anime-Stil der Charaktere ist großartig umgesetzt. Die Hintergründe und Objekte sind handgezeichnet und unterstreichen die schöne Grafik immens. Auch der Soundtrack ist gut inszeniert und passt hervorragend zum Spiel. Zudem sind alle Cutscenes vertont und die Tonspur der Synchronsprecher ist von hoher Qualität. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die verschiedenen Charaktere unterschiedlich laut waren, aber das hat das Spielerlebnis nicht nachhaltig beeinflusst.

Signy ist die erste Gefährtin, die sich Kay anschließt.

Negative Aspekte

Trotz aller guten Aspekte ist auch Regalia nicht frei von negativen Erlebnissen. Mit dem Speichersystem hatte ich große Probleme: Wenn man speichern möchte, würde man den Speicherstand instinktiv mit dem A-Button bestätigen. Dies hat mich jedoch ungefähr eine halbe Stunde meines Playthrough gekostet, da das den letzten Spielstand geladen hat. Um das Spiel zu speichern, muss man den X-Button drücken. Ich weiß nicht, warum diese Entscheidung bei der Entwicklung des Spiels getroffen wurde, aber wenn man immer wieder Spielstände verliert, da man ein älteres Spiel lädt anstatt das aktuelle zu speichern, macht das Regalia unheimlich frustrierend. Eine Vorwarnung, dass ein Spiel geladen wird, hätte da schon Wunder bewirkt. Und es wäre kein Problem: Nahezu jedes Game beinhaltet ein solches Feature.

Die Hintergrundstories der Charaktere sind interessant konzipiert.

Ich hätte mir auch direkten Zugriff auf die Karte gewünscht, sodass man nicht immer die aktuelle Gegend verlassen muss, um eine neue zu besuchen. Selbst wenn die Ladezeiten glücklicherweise nicht sehr lang sind, gibt es definitiv zu viele Ladebildschirme, die das Spielerlebnis wirklich negativ beeinflussen. Hier hätte man das Spiel sicherlich optimieren können.

Performance

Hinsichtlich der Performance gibt es nichts zu beanstanden: Das Spiel lief konstant flüssig und es gab keine Abstürze, Bugs, Glitches oder ähnliche frustrierende Momente. Zudem stellte mich das Aufrufen des Guides vor keine Probleme: Die Aufnahme von Screenshots und Videos hat perfekt funktioniert – leider pausiert das aber nicht die Cutscenes. Das wäre ein schöner Bonus gewesen.

Schon das Baumenü in Regalia: Of Men and Monarchs ist sehr facettenreich.

Mein Urteil

Regalia: Of Men and Monarchs ist ein Genre, das es bisher viel zu selten auf der Xbox One gibt. Und auch wenn es ein Spiel eines westlichen Entwicklers ist, schafft es das Game, das Flair von jRPGs relativ gut einzufangen. Es ist ersichtlich, dass sich die Entwickler viele Gedanken gemacht haben, wie sich das Spiel von der Konkurrenz auf dem sehr übersättigten Gaming-Markt abheben kann. Und das ist ihnen definitiv gelungen. Gameplay, Charaktere, Grafik und Sound ergeben ein sehr stimmiges Gesamtbild, das dem Spiel definitiv zugute kommt.

Dies ist die Karte von Ascalia.

Auch wenn das Spiel einige Probleme hat, kann ich es jedem nahelegen, der Freude an jRPGs und den Fire Emblem-Titeln hat: Pixelated Milk und Crunching Koalas ist mit Regalia: Of Men and Monarchs ein durchaus gutes Spiel gelungen, das die Beachtung der Community verdient. Das Spiel kann manchmal etwas langsam wirken, aber es ist eben ein Game, das alleine durch sein rundenbasiertes Kampfsystem genau diesen Stil verfolgt. Es ist seit gestern im Xbox Store für 24,99 Euro verfügbar – solltet ihr euch nicht sicher sein, ob euch das Spiel zusagen könnte, solltet ihr auf einen Sale warten. Spätestens dann ist relativ bedenkenlos zuzugreifen. Das Spiel ist auch für den PC, die PS4 und die Nintendo Switch erschienen.

Dieser Review basiert auf einem Code des Spiels, der mir von Pixelated Milk und Crunching Koalas zur Verfügung gestellt wurde.

Hat euch mein Review Lust auf das Game gemacht? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!

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veröffentlicht von
sirthecos

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