Gaming

[Xbox Game Review] Owlboy

Heute habe ich etwas sehr Besonderes für euch – ein Spiel, das sich nicht nur zehn Jahre in Entwicklung befand, sondern auch einige Auszeichnungen erhalten hat: Owlboy. Zu unserer Freude hat das Spiel nun den Sprung auf die Xbox One geschafft. Selbst wenn Pixel-Art-Games noch vor einigen Jahren nicht häufig anzutreffen waren, wimmelt es heute nur so von solchen Spielen. So liegt es nahe, Owlboy in genau diese Schublade mit den anderen zu stecken. Das würde dem Spiel aber definitiv nicht gerecht werden. Was genau zeichnet den Plattformer aus? Ich habe das Spiel für euch getestet: Dies ist mein Review von Owlboy.

Story

Der Spieler schlüpft in die Rolle von Otus, einer stummen Eule: In den Cutscenes am Anfang wird ersichtlich, dass er ein Außenseiter ist, da er die Erwartungen seines Mentors nicht erfüllen kann. Dies ist der Punkt, an dem man sich direkt mit Otus identifizieren kann und hofft, dass er sich noch beweisen kann. Der Beginn des Spiels wird von einer relativ deprimierenden Stimmung begleitet, da Otus’ Absichten zwar definitiv nicht böser Natur sind, aber dennoch für sehr viel Unmut unter seinen Miteulen und anderen Bewohnern sorgen.

Sein Mentor hat kaum nette Worte für Otus übrig.

Zudem existiert ein immer stärker werdender Konflikt zwischen den Eulen und den sogenannten Sky Pirates, weswegen Otus’ Heimatdorf Vellie stets Ausschau hält und versucht, für Recht und Ordnung zu sorgen. Jedoch verschärft sich dieser Konflikt immer weiter und Otus findet sich in einem großen Abenteuer wieder, in dem er eine Vielzahl von Orten besucht und neue Charaktere kennen lernt. Ohne etwas zu spoilern: Die Story ist unheimlich effektiv inszeniert und die Charaktere sehr gut konzipiert.

Otus nachts alleine in seiner Albtraum-Vision.

Gameplay

Owlboy wird als Plattform-Adventure betitelt, was aber eher eine schwierige Bezeichnung ist: Da Otus fliegen und sich dadurch komplett frei durch die Welt bewegen kann, gibt es im Grunde keine Jump ‘n’ Run-Elemente. Das Game gestaltet sich als relativ linear und viele der Bereiche sind sofort zugänglich, aber nicht in komplettem Umfang: Im Laufe des Spiels kehrt man öfters zu diesen zurück. Zudem sind einige Collectibles zu sammeln – unter anderem Münzen, die im Shop gegen Upgrades (wie permanente Gesundheitsverbesserungen) eingetauscht werden.

Im Shop kauft man keine Items, sondern erhält sie je nach Anzahl der gesammelten Münzen.

Auch trifft Otus auf einige Charaktere, die er als Partner rekrutieren kann – diese haben einzigartige Fähigkeiten, welche den Protagonisten auf seiner Reise unterstützen können. So besitzt sein bester Freund und erster Begleiter Geddy eine Handfeuerwaffe, die die meisten Gegner eliminieren und Hindernisse zerstören kann. Diese Begleiter sind nicht nur Teil des Gameplays, sondern auch integraler Bestandteil der Story: Sie spielen eine weitaus wichtigere Rolle. Ich habe Geddy übrigens versehentlich sehr früh im Spiel in den Abgrund fallen lassen, aber die Entwickler haben das wohl bereits erwartet: Dafür habe ich ein Achievement mit 10 Gamerscore erhalten. Trotz einer gewissen Tragik in der Story ist im Spiel auch eine Prise Humor zu finden.

Otus hebt mit Geddy ab.

Steuerung

Die Steuerung kann man nur als phänomenal und äußerst intuitiv beschreiben: Mit LT und RT werden bestimmte Aktionen ausgeführt, um beispielsweise Unterhaltungen zu beginnen, Objekte aufzunehmen und zu werfen sowie Gebäude zu betreten und zu verlassen. Auch das Abheben ist einfach: Wenn man sich in der Luft befindet, drückt man A zum Fliegen und Landen – in der Luft selbst bewegt man sich mit dem linken Thumbstick. Mit wenigen Buttons hat man hier eine immens große Bewegungsfreiheit. Die gesamte Steuerung ist zudem sehr flüssig und stellt kein Hindernis dar, das Spiel in seiner Gesamtheit zu genießen.

Willkommen in Vellie, Dorf der Eulen.

Grafik

Wenn man über Owlboy schreibt, darf man die Grafik als integraler Bestandteil des Spiels natürlich nicht außer Acht lassen. Deren Detailtiefe ist beachtlich: Nicht nur, dass die Grafik wunderschön ist, auch das Gras bewegt sich im Wind und es ist ein leichter Nebel sichtbar. Dass hier viel Liebe und Arbeit hineingeflossen ist, wird definitiv ersichtlich. Die Pixel-Art-Grafik unterscheidet sich auch von anderen Games mit ähnlichem visuellen Stil: Sie wirkt unheimlich persönlich und spielernah.

Die Grafik ist teilweise wirklich atemberaubend.

Performance

Im Gegensatz zu meinen anderen Reviews kann ich ruhigen Gewissens behaupten, dass Owlboys Performance nahezu perfekt ist: Nicht nur das Game lief während der gesamten Spielzeit flüssig, sondern auch die sehr gute Steuerung begünstigte den Spielfluss weiterhin. Das Bedienen des Guides stellte ebenfalls keine Probleme dar, sodass das Aufnehmen von Screenshots und Videos sehr unkompliziert war. Auch Framerate-Probleme, Bugs, Glitches, Abstürze oder ähnliche Probleme waren Fehlanzeige.

Die Bosskämpfe sind sehr kreativ konzipiert.

Mein Urteil

Die Wartezeit hat sich definitiv gelohnt: Owlboy ist nicht nur ein grafisch sehr ansprechendes Spiel, sondern macht auch vieles andere richtig. Was mich vermutlich am meisten beeindruckt hat, sind nicht einzelne Elemente, sondern wie detailreich diese sind und wie sehr sie das gesamte Spielerlebnis so natürlich wirken lassen. Alle Elemente des Spiels sind verschiedene Puzzleteile, und Owlboy fügt diese am Ende zu einem Gesamtbild. Und dieses zeigt meiner Ansicht nach ein sehr schönes Motiv. Da versteht man plötzlich die zehn Jahre Entwicklungszeit.

Jedes Gebiet ist auf seine eigene Weise sehr atmosphärisch.

Hinzu kommen noch einige andere Details: So ist zu meiner Überraschung im Hauptmenü eine Sprachoption verfügbar – es sind insgesamt 12 Sprachen auswählbar. Ich kann mich nicht entsinnen, wann ich das letzte Mal solch eine Option in einem Spiel gesehen habe. Mir persönlich ist diese Auswahl nicht wichtig, da ich die Originalsprache bevorzuge, aber ich kann nicht für alle Gamer sprechen. Es wird ersichtlich, dass sich D-Pad Studio auch über das reine Gameplay hinaus Gedanken gemacht hat.

Eulen, wohin das Auge reicht…

Es ist sicher nicht verwunderlich, aber Owlboy erhält von mir eine klare Kaufempfehlung: Selten hat man so viel Arbeit und Liebe zum Detail in einem Spiel nicht nur sehen, sondern spüren können. Es ist nicht nur ein rundes Spiel, sondern auch eines das große, emotionale Themen behandelt, die uns alle bewegen – das größte ist wohl das der Freundschaft. Auch die Historie der Eulen wird beleuchtet, inklusive ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das Spiel ist seit Dienstag im Microsoft Store verfügbar – es ist aktuell um fünf Euro reduziert und somit für 19,99 Euro erhältlich. Das ist noch ein weiterer und guter Grund, sich das Game einmal anzusehen.

Hat euch mein Review Lust auf das Spiel gemacht? Teilt es mir in den Kommentaren mit!

Entwickler: D-Pad Studio
Preis: 24,98 €

Zeige Kommentare

  • Das Game ist aktuell mein täglicher Begleiter in Bus und Bahn auf der Switch. Schönes Retrodesign trifft auf ein super flüssiges Gameplay. Kann ich jedem als kurzweiligen Spaß ans Herz legen.

  • Oh ja, es hat mir Lust auf das Spiel gemacht👍 Gerade gekauft. Mal wieder was anderes. Bin gespannt.

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veröffentlicht von
sirthecos

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