Kurz vor Beginn der E3 gibt es einen neuen Review für euch: Heute habe ich mich dem Spiel Lichtspeer von Lichthund und Crunching Koalas angenommen. Das Game baut auf einer einfachen Prämisse auf, die uns an bekannte Flash-basierte Archer-Games erinnert, in denen man unzählige Gegner mit einem Bogen besiegen muss. Kann Lichtspeer aber mit einem einzigartigen Stil dieses Genre noch immer interessant gestalten? Ich habe es für euch getestet: Dies ist mein Review von Lichtspeer.
Story
Zu behaupten, dass das Spiel eine Story besitzt, wäre etwas weit hergeholt: Der mächtige Lichtgott verspürt Langeweile und beschließt somit, ein menschliches Opfer zu rekrutieren und es gegen Horden von verrückten Monstern kämpfen zu lassen. All dies dient lediglich dem Zweck, ihn zu unterhalten. Wir haben es hier mit keiner tiefgreifenden Story oder vielschichtigen Charakteren zu tun. Aber das ist auch nicht der Sinn des Spiels.
Gameplay
Das Prinzip von Lichtspeer ist simpel, aber unterhaltsam. Der Spieler hat die Aufgabe, sich mit einem sogenannten Lichtspeer gegen Wellen von Feinden zu verteidigen. Anweisungen erhält er hier von einer Art germanischem Heavy-Metal-Gott, der stets die Aktionen des Spielers auf sehr überspitzte Weise kommentiert. So bestraft er den Spieler auch dafür, wenn er nicht gut genug zielt. Es kommt darauf an präzise zu werfen – sobald man Gegner dreimal verfehlt, schreit er laut “NEIN!” und macht den Spieler für ein paar Sekunden bewegungsunfähig, was den Tod bedeuten kann.
Im Spiel gibt eine angedeutete Führungslinie, um die Kurve des zu werfenden Speers zu zeigen, nach einiger Zeit kommt das jedoch teilweise von selbst: Irgendwann geschieht all das automatisiert und man kann die Speere nahezu blind werfen. Somit ist die Lernkurve in Lichtspeer gut konzipiert. Selbst unmöglich scheinende Level können mit etwas Übung doch relativ mühelos gemeistert werden.
Spielfortschritt
Als Unterstützung für die hektischsten Momente hat man Zugriff auf spezielle Fähigkeiten mit verschieden langen Cooldowns, die im Laufe des Spiels geändert und verbessert werden können. Diese Skill-Elemente sind zwar seicht ins Spiel integriert, sorgen aber für eine größere Langzeitmotivation.
Spätere Level stellen den Spieler neuen Herausforderungen gegenüber: So greifen beispielsweise Zombies mit Schilden an, die nur per Kopfschuss getötet werden können. Auch begegnet man fliegenden Dämonenhunden und Pinguinen, die erledigt werden müssen, bevor sie den Gegner mit Schneebällen besiegen können. Auch andere Hindernisse wie das Zoomen der Kamera, verschiedene Lichtverhältnisse und Steigungen der Landschaft fordern den Spieler stets aufs Neue heraus.
Zudem sind die Bosskämpfe gut in das Spiel integriert. Selbst wenn das Spiel von der Prämisse her äußerst simpel scheint, findet es auch hier Möglichkeiten, die Kämpfe spannend zu gestalten. So muss man sich nicht nur durch bestimmte Phasen im Bosskampf bewegen, sondern auch erst herausfinden, wie jeder Endgegner genau zu besiegen ist, da dies zunächst nicht offensichtlich ist.
Stil
Lichtspeers Grafikstil ist eine Kombination aus Lasern und Neonlichtern, die an die 1980er-Jahre erinnert und gepaart mit einem futuristisch-germanischen Flair ist. Das Spiel ist unheimlich albern, was durch faux-deutsche Wörter, die wie selbstverständlich in den englischen Text eingebaut sind, noch begünstigt wird. Auch die Gegner sind einzigartig: So setzt man sich mit Pinguin-Wikingern, fliegenden Dämonenhunden und Eisriesen- Hipstern auseinander.
Performance
An der Performance gab es nichts zu beanstanden: Das Spiel lief während der Spielzeit durchgehend flüssig. Probleme wie Abstürze, Bugs und Glitches waren ebenfalls Fehlanzeige. Das Aufrufen des Guides stellte dabei keine Schwierigkeiten dar, da die Aufnahme von Screenshots und Videos zufriedenstellend funktioniert hat.
Mein Urteil
Das Spiel baut auf einer sehr simplistischen Prämisse auf, die sicherlich nicht jedermanns Geschmack trifft, da es manchen womöglich zu einfach erscheint. Es gelingt ihm jedoch, die Idee stets mit neuen Aspekten zu bereichern, so dass es bis zum Ende interessant bleibt. Es lohnt sich allein für den Grafikstil und die extrem überzeichnete Präsentation, Lichtspeer einmal auszuprobieren. Für alle, denen einzigartig verrückte, kleine Games gefallen, kann ich das Spiel empfehlen – für 9,99 Euro kann man hier nicht sehr viel falsch machen. Für ein paar Minuten Ablenkung zwischendurch eignet sich das Spiel allemal. Das Game ist auch für den PC, die Nintendo Switch, die PS4 und die PS Vita erschienen.
Dieser Review basiert auf einem Code, der mir von Crunching Koalas zur Verfügung gestellt wurde.
Hat mein Review euer Interesse am Spiel geweckt? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!