Gaming

[Xbox Game Review] Awkward

Party-Games sind auf der Xbox One seit einer Weile äußerst rar geworden, obwohl sie im Grunde immer gerne gesehen sind. Awkward, das neue Spiel von Snap Finger Click, versucht dies zu ändern: Es soll ein geselliges Spiel sein, das die zwischenmenschlichen Normen auf die Probe stellt. Reicht dies jedoch für ein spaßiges Spiel? Ich habe es für euch getestet: Dies ist mein Review von Awkward.

Hintergrund des Spiels

Der Entwickler Snap Finger Click führt den Spieler in das Game ein, indem er darauf hinweist, dass dieses Spiel gegen Ende des 19. Jahrhunderts von der Regierung aufgrund einer Zunahme von Barkämpfen, Scheidungen und Familienfehden verboten wurde. Auf manche mag das abschreckend wirken, bei mir hat das aber eher das Gegenteil bewirkt und starkes Interesse geweckt.

Anfangs sind die Fragen noch sehr harmlos…

Jeder, der einmal das Spiel “Entweder/Oder” gespielt hat, weiß relativ genau, worauf man sich hier einlässt: Einer der Spieler muss eine Frage mit Druck auf den X- oder B-Button beantworten und anschließend ist der andere Spieler an der Reihe zu erraten, was der erste gewählt hat. Dann werden die Rollen getauscht. Am Ende jeder der drei Runden wird eine Wertung gezeigt, die darstellt, wie gut man sich gegenseitig kennt.

Meine persönliche Erfahrung

Ich habe das Spiel mit meiner Freundin gespielt, mit der ich bereits über sieben Jahre zusammen bin. Wir beide fanden das Konzept des Spiels unheimlich interessant, was dazu führte, dass wir es stundenlang gespielt haben. Anfangs waren die Fragen noch sehr harmlos – es wurden beispielsweise folgende Fragen gestellt: “Helle oder dunkle Schokolade?” oder “Welche dieser Superkräfte hättest du lieber: Zeitreise oder teleportieren?”

…aber das ändert sich relativ schnell.

Der Anspruch des Spiels, Beziehungen zu testen, wurde dann schnell real. Es folgten weitaus pikantere Fragen wie: “Wenn einer von uns die andere Person betrügen würde, wer würde das tun?”, “Wenn du nur das Leben eines Menschen retten könntest, würdest du einen Einjährigen oder 18-Jährigen wählen?”, “Was wärst du lieber: Taub oder blind?” oder “Wer hat mehr Sex: Deine Mutter oder du?”

Dies ist nur eine kleine Auswahl an Fragen, die den Spieler auf die Probe stellen können. Es wird schnell ersichtlich, dass das Spiel nicht für jeden geeignet ist. Es hat zum Ziel, die beteiligten Personen in eine unangenehme Lage zu bringen, was insbesondere schwierig ist, wenn man mit Leuten spielt, die einem dafür nicht nahe genug stehen. Wir haben damit glücklicherweise keine Probleme gehabt, da wir uns nahezu auswendig kennen und ähnliche Spiele bereits selbst gespielt haben.

Hier waren wir uns einig.

Das ist ironischerweise eines meiner Probleme in Bezug auf Awkward: Da das Spiel ein sehr verruchtes Konzept angepriesen hatte, hätte ich eine größere Anzahl an peinlichen und schwierigen Fragen erwartet. Viele dieser waren uns etwas zu harmlos. Viele Spieler hätten wahrscheinlich größere Probleme mit den direkten und schwer zu beantwortenden Fragen des Spiels.

Coop-Erfahrung

Das Spiel unterstützt eine Coop-Erfahrung für bis zu sechs Personen. Ein Aspekt, den Awkward phänomenal löst, ist die Anzahl der Spieler: Je nach Spieleranzahl und -modus kann man entweder zusammen oder alleine spielen. Selbst ungerade Personenzahlen werden hier berücksichtigt, sodass man keine bestimmte Anzahl an Spielern benötigt, um sich in das Spiel stürzen zu können. Als Einzelspieler beantwortet man Fragen, die mit den Antworten anderer Spieler weltweit verglichen werden.

Vor dem Spiel gibt man seinen Namen, die Beziehung zum Gegner und seine eigene sexuelle Orientierung an.

Langzeitmotivation

Awkward beinhaltet circa fünftausend Fragen, damit die Chancen auf eine Wiederholungsfrage äußerst gering bleiben. Allein dieser Faktor ist äußerst beeindruckend. Wir hatten nach stundenlanger Spielzeit maximal zwei bis drei sich wiederholende Fragen, die dennoch eine neue Erfahrung geboten haben, da selbst die Antworten für dieselben Fragen zufällig gewählt wurden.

Trotzdem kann das Spiel auf Dauer eintönig wirken: Selbst wenn sich die Fragen stets ändern, bleibt das Konzept des Spiels immer gleich. Die Spieler beantworten Fragen und die Gegenspieler versuchen, die gegebenen Antworten zu erraten und das Gegenüber einzuschätzen. Ich finde, dass das Spiel genug Inhalte bietet, um eine Beschäftignung für sehr viele Stunden zu bieten, aber es existieren sicherlich Gamer, denen dies etwas zu langweilig wird.

Wir haben uns meistens relativ gut geschlagen.

Streaming-Funktion

Awkward bietet zudem eine Streaming-Funktion, mit der bis zu 500.000 Zuschauer gleichzeitig in Übertragungen auf Mixer oder YouTube mitspielen können. So kann der Streamer eine der zwei vorgestellten Antworten wählen und die Zuschauer müssen versuchen zu erraten, welche er wohl gewählt hat. Wenn man bedenkt, dass das Spiel auch zwischen Freunden und Partnern äußerst unangenehm werden kann, ist das bei Fremden in der Öffentlichkeit erst recht der Fall. Für die Zuschauer ist das mit Sicherheit ein sehr spaßiges Spektakel.

Die Fragen sind meist persönlicher Natur…

Performance

An der Performance gab es nichts zu beanstanden: Awkward lief während der stundenlangen Spielzeit durchgehend flüssig – auch Abstürze, Bugs und Glitches waren Fehlanzeige. Das Aufrufen des Guides war unproblematisch und die Aufnahme von Screenshots und Videos hat perfekt funktioniert. Zudem sind die Benutzeroberfläche und die Menüs unheimlich intuitiv, ansprechend und flüssig gestaltet, so dass man sich direkt in das Spiel stürzen kann.

…können aber auch politisch werden.

Mein Urteil

Awkward macht seinem Namen alle Ehre: Früher oder später werden sich die Spieler wünschen, es nicht mit anderen gespielt zu haben. Das Spiel gibt sich sehr viel Mühe dafür zu sorgen, dass man sich im Laufe der Session herausgefordert fühlt. Mir persönlich war das Spiel nicht pikant genug, was aber daran liegt, dass meine Freundin und ich sehr schmerzfrei sind, da wir uns nur allzu  gut kennen. Dies ist aber eine persönliche Ansicht; die meisten Menschen werden mit den Fragen weniger zurechtkommen.

Dieser Herr ist ein ständiger Begleiter im Spiel und sorgt für die nötigen humorvollen Momente.

Für alle Gamer, die dieses Konzept interessant finden und wissen, worauf sie sich einlassen, kann ich für das Spiel eine klare Kaufempfehlung aussprechen. Für 11,99 Euro erwarten euch viele sehr unterhaltsame Stunden. Awkward ist auch für den PC und die PS4 erschienen.

Dieser Review basiert auf einem Code, der mir von Snap Finger Click zur Verfügung gestellt wurde.

Hat euch mein Review Lust auf Awkward gemacht? Würdet ihr euch trauen, das Spiel mit anderen auszuprobieren? Ich freue mich auf eure Kommentare!

Entwickler: Snap Finger Click
Preis: 11,98 €

Zeige Kommentare

  • Bin irgendwie Zwiegespalten ob das Spiel als Partyspiel taugt. Dein Test hat mir leider auch nicht geholfen, da Du anscheinend auch nicht sicher bist⁉

    • Das kommt auf dich und deine Freunde an - es ist wirklich nur das Spiel Entweder/Oder auf der Konsole. Wenn euch das Spaß bereitet und ihr relativ schmerzfrei seid, dann taugt es definitiv als Partyspiel.

  • Nochmal die Frage da diese ja vor 1 Jahr nicht beantwortet wurde von einem anderem Spieler! Ist das Spiel nun komplett in English ?

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veröffentlicht von
sirthecos

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