Diese Woche werdet ihr euch auf weitere Reviews freuen können. Heute habe ich ein neues Stealth-Game mit einer Ninja-Thematik: Aragami: Shadow Edition. Dieses Game spielt mit der Idee von Schatten und wie diese in das Gameplay integriert werden können, um das Genre in einen anderen Blickwinkel zu versetzen. Kann das Spiel jedoch Fans des Stealth-Genres überzeugen? Ich habe es für euch getestet: Dies ist mein Review von Aragami: Shadow Edition.
Story
Man schlüpft in die Rolle eines sogenannten Aragami, ein rachsüchtiger Geist, der gerufen wird, wenn jemand Hilfe benötigt. So befindet sich das Mädchen Yamiko in solch einer Situation und hat ein Ritual durchgeführt, um den Spieler heraufzubeschwören. Ich hatte das Gefühl, dass in der Hinsicht etwas schiefgelaufen ist, da man sich sehr weit weg von ihr befindet und erst noch einen langen Weg zurücklegen muss, um sie aus ihrer Gefangenschaft zu retten. Um dies bewerkstelligen zu können, überquert der Aragami von feindlichen Einheiten besetzte Gegenden. Die Story ist sehr simpel gehalten, da das Gameplay im Vordergrund stehen soll.
Gameplay
Aragami ist als reines Stealth-Game zu betrachten: Man kann die Gegner zwar auch töten, jedoch können diese den Spieler mit einem Schlag umbringen, weshalb es das Leben erleichtert, wenn man generell nicht entdeckt wird. Somit ist das Game auf eine Stealth-Formel reduziert, die den Spieler von Schatten zu Schatten teleportiert – alternativ kann man die Gegner auch still und heimlich erledigen.
Wenn man von Level zu Level voranschreitet, macht man Fortschritte, indem man neue Fähigkeiten erlernt, zu denen das Teleportieren, das Verbrennen von Körpern, die Möglichkeit Wachen abzulenken und weitere gehören. Einige dieser Fähigkeiten umgehen die offensichtlichen Limitierungen des Spiels: So dient das Teleportieren als Ersatz für die fehlende Fähigkeit zu springen und das Verbrennen von Leichen als Ersatz für das Bewegen von Körpern, das nicht ins Spiel implementiert wurde. Auch wenn die Fähigkeiten das Spiel spannender gestalten, wäre es von Vorteil gewesen einige der Grund-Skills von Beginn an in das Spiel einzubauen – die ersten Level kann man nämlich nicht viel tun außer sich zu teleportieren. Auf Dauer wird das etwas eintönig.
Langzeitmotivation
Das Spiel bietet ein sehr interessantes Konzept, das man vergeblich in anderen Spielen dieses Genres sucht: Es bedient sich der Schatten, die das Spiel in jeglicher Hinsicht dominieren. Die Macht, Fähigkeiten zu nutzen kann lediglich in Schatten aufgeladen werden, man kann sich nur zu Schatten teleportieren und diese auch kreieren, um sich besser durch die gegnerischen Reihen zu bewegen. Obgleich dieses Konzept ein spannendes und spaßiges Alleinstellungsmerkmal des Spiels ist, steht es neben einigen interessanten Fähigkeiten sehr einsam da, weil der Rest des Spiels relativ uninspiriert ist.
Obgleich das Spiel streckenweise sehr unterhaltsam ist, wird nach einigen Leveln ersichtlich, dass sich nicht mehr viel ändert. Sicherlich erhält man im Laufe des Spiels neue Fähigkeiten; das Konzept von Aragami wird damit aber nicht grundlegend verändert. Das Game macht oft den Anschein einer Tech-Demo für ein größeres Spiel wie Thief oder Dishonored und weniger wie ein komplettes, fertiggestelltes Spiel. Das ist etwas schade, da einige Ideen wirklich sehr kreativ sind. So gibt es beispielsweise keine Bildschirmanzeigen – die aufgeladene Schattenkraft und die Fertigkeiten werden ausschließlich über den Umhang des Protagonisten kommuniziert. Dies ist ein wirklich großartiges Konzept, dass ungemein gut funktioniert.
Performance
An der Performance gab es nicht viel zu beanstanden: Das Spiel lief während der gesamten Spielzeit weitestgehend flüssig – auch Abstürze oder größere Bugs waren Fehlanzeige. Das Aufrufen des Guides stellte ebenso keinerlei Probleme dar: Die Aufnahme von Screenshots und Videos hat nahtlos funktioniert. Weiterhin konnte man das Spiel regulär fortsetzen, wenn man dieses pausiert und zwischenzeitlich eine andere App parallel gestartet hat.
Jedoch fehlt dem Spiel ein wenig der letzte Schliff: So gibt es einige minimale grafische Glitches. Der Umhang hat sich zeitweise in der Umgebung verheddert, was eher suboptimal ist, da dieser der Indikator für die eigenen Fähigkeiten ist. Auch sind sowohl Steuerung als auch Animationen des Aragami nicht ganz so geschmeidig, wie man es sich wünschen würde. All diese Aspekte tun dem Spiel jedoch keinen Abbruch.
Mein Urteil
Aragami bietet einige äußerst interessante Konzepte: Der Verzicht auf jegliche Bildschirmanzeigen bzw. ein HUD und die Thematik der Schatten lassen es definitiv aus der Masse herausstechen. Selbst die Grafik – obgleich etwas rudimentär – versprüht einen cartoonartigen Charakter, der angenehm anzusehen ist.
Trotz der nach einiger Zeit eintretenden Monotonie hat Aragami das Herz am rechten Fleck – allen Stealth-Fans würde ich das Game empfehlen, da es einige gute und selten gesehene Aspekte bietet. Allen anderen würde ich das Warten bis zum Sale raten. Das Spiel ist zudem auch für den PC und die PS4 erschienen.
Dieser Review basiert auf einem Code, der mir von Lince Works zur Verfügung gestellt wurde.
Hat euch mein Review Lust auf Aragami gemacht? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!