WLAN im Haus gewährt im Idealfall einen schnellen Zugang ins Internet. Erreicht nur ein schwaches Signal das Empfangsgerät, liegt die Ursache dafür nicht zwingend beim Provider. Reichweiten werden durch die Einrichtung, andere Geräte und das Mauerwerk gehemmt. Mit diesen Tipps lässt sich die Verbindung verbessern.
Tipps zum Verbessern der WLAN Verbindung
Richtige Positionierung des Routers
Der Standort des Routers hat maßgeblich Einfluss auf die WLAN-Reichweite. Ein optimaler Platz ist ein Sideboard und Tisch nahe dem Modem. Der Router sollte nicht von Gegenständen oder Möbeln verdeckt sein und zentral in der Wohnung an einer erhöhten Stelle frei stehen. Ist der Sender ideal platziert, lässt sich damit direkt die Reichweite verbessern. Bei einem Standort in Bodennähe erreichen die Funkwellen die Empfangsgeräte schlechter. WLAN nutzt zur Datenübertragung elektromagnetische Wellen, die sich wie das Licht geradlinig verbreiten. Treffen die Wellen auf ein Hindernis, werden sie zum Teil reflektiert sowie absorbiert und in Wärme umgewandelt. Der Teil, der hindurchdringt, ergibt den Transmissionsfaktor. Je nach Material und Dicke der Hürde fällt dieser höher oder geringer aus. Können sich die Funkwellen weitestgehend ungehindert verbreiten, sollte der WLAN-Empfang optimal sein.
Wasser ist ein starker Hemmer
Die Rotationsfrequenz von Wasser liegt bei 2,4 GHz. Das ist die Frequenz, auf welcher auch das WLAN-Signal gesendet wird. Treffen die Funkwellen vom Router auf Wasser, kommt es zu Interferenzen. Feuchte Wände stellen daher ein großes Problem dar, wenn durch sie ein Signal dringen soll. Auch Wasserrohrleitungen im Mauerwerk, wandhohe Heizkörper und Aquarien schwächen die Reichweite. Ein Standortwechsel des Routers kann in solchen Fällen Abhilfe schaffen.
Nähe von strahlenden Geräten vermeiden
Mikrowellen funken wie der klassische Router im Frequenzbereich von 2,4 GHz und stören damit das WLAN-Signal. Vor allem die Kanäle 9 und 10 sind von Einschränkungen betroffen. Auch Babyfone senden häufig elektromagnetische Strahlen in einer ähnlichen Frequenz aus. Insbesondere Modelle mit Videofunktion schwächen das Signal. Lässt sich die Frequenz an einem der Geräte umstellen, kann die Störung dadurch beseitigt werden. Ein kabelloses DECT-Telefon neben dem Router ist aufgrund der Strahlung außerdem keine zu empfehlende Kombination.
Große Pflanzen aus dem Weg räumen
Pflanzen wirken auf den ersten Blick nicht wie ein Hindernis für das WLAN-Signal. Aber auch hier kann die Ursache für eine schwache Verbindung liegen. Zahlreiche große Blätter am Gewächs schaffen eine regelrechte Blockade. Denn diese sind mit Wasser gefüllt, das die Funkwellen stört. Kleinere Topfpflanzen müssen nicht umgestellt werden. Bei einer stattlich gewachsenen Monstera lohnt sich testweise ein Verändern des Standorts.
Metall beeinflusst das Signal
Stahl in den Wänden, Metalltüren und Jalousien aus Aluminium reflektieren und absorbieren Funkwellen zu einem großen Teil und stören dadurch die Reichweite vom WLAN. Während sich Türen öffnen und Jalousien hochziehen lassen, kann die Wand mit Stahl durch einen Ortswechsel des Routers und über einen Verstärker für das WLAN-Signal entschärft werden.
Stahl, Beton, Holz und Gipskarton durchdringen
Der Transmissionsfaktor von Wänden hängt vom Material und dessen Restfeuchte ab. Dicke Betonwände lassen nur einen geringen Teil der elektromagnetischen Wellen hindurch. Befindet sich das Empfangsgerät nicht im selben Raum wie der WLAN-Router, kann dies zu einem Problem werden. Stahl im Mauerwerk verringert die Reichweite zusätzlich. Durch geöffnete Türen lässt sich das Signal wieder verstärken. Wände aus Gipskarton lassen mehr Funkwellen durch. Auch Wände aus Holz hemmen nicht so stark wie Beton, allerdings kann hier eine hohe Restfeuchtigkeit das Signal stören.
Möbel hemmen die Reichweite
Jedes Hindernis, das den Funkwellen im Weg ist, schwächt das WLAN-Signal. Das gilt auch für Möbel. Eine Couch und ein großes Bücherregal vor dem Router hemmen die Reichweite. Aus diesem Grund sollte der WLAN-Sender nicht hinter oder unter Möbelstücken platziert werden. Besonders Interieur aus Metall sorgt für Einbußen hinsichtlich der Signalstärke.
Störender Einfluss durch Netzwerke in der Nachbarschaft
Die Ursache für eine geringe Reichweite und ein schwaches WLAN-Signal kann ebenso außerhalb der eigenen vier Wände liegen. Sendet das Netzwerk des Nachbarn auf der gleichen Frequenz wie der Router daheim, ist eine Störung möglich. Die Systeme schränken sich gegenseitig ein, wenn sie in unmittelbarer Nähe zueinander liegen. Eine Lösung kann das Senden auf anderen Kanälen und das Umstellen der Funkfrequenz sein. Um herauszufinden, wie die Netzwerke der Nachbarn eingestellt sind, muss nicht das Gespräch gesucht werden. Es stehen kostenlose Tools zur Verfügung, die Messdaten und technische Details zu allen Funknetzwerken in der Umgebung liefern. Die Freeware inSSIDer ist ein solches Programm, das das WLAN der Nachbarn umfassend analysiert.
WLAN im 5 GHz-Bereich kann die Lösung sein
Oftmals hängt ein gestörtes WLAN-Signal mit Überschneidungen durch andere Funkwellen zusammen, die sich im selben Frequenzbereich verbreiten. Mit dem Wechsel zum 5-GHz-Band lassen sich deshalb die meisten Probleme beheben, da hier die Auslastung geringer ausfällt. Nicht jeder Router ermöglicht diese Option. Zudem muss auch das Empfangsgerät das 5-GHz-Band unterstützen.
Kanäle am Router ändern
Wenn das WLAN-Signal durch andere Geräte gestört wird, ist das Funken auf höheren oder niedrigeren Kanälen zu empfehlen. Die meisten Router bieten 13 Kanäle. Da standardmäßig die Kanäle 6 und 11 vergeben werden, sind diese besser nicht einzustellen. Die für Mikrowellen typischen Kanäle 9 und 10 sollten außerdem tabu sein. Für einen störungsfreien Betrieb haben sich die Kanäle 1, 5 und 13 bewährt. Moderne Router suchen automatisch nach freien Kanälen. Ein manuelles Einstellen ist dennoch möglich.
Bluetooth ausschalten
Zahlreiche Geräte sind heutzutage mit Bluetooth ausgestattet. Neben Smartphone und Laptop besitzen unter anderem Kopfhörer, Lautsprecher, Fernbedienungen und intelligente Zahnbürsten die schnurlose Datenverbindung. In Zusammenhang mit WLAN kann es zu Überschneidungen kommen, da Bluetooth und Router mit 2,4 GHz dieselbe Funkfrequenz verwenden. Lässt sich die Frequenz nicht ändern, hilft ein Ausschalten der Bluetooth-Funktion. Ist das Bluetooth-fähige Gerät außer Reichweite, stellt sich außerdem eine Verbesserung der Signalstärke ein.
Bekanntes Problem mit USB 3.0
Aufgrund mangelnder Abschirmung kann ein USB-3.0-Gerät das WLAN stören. Verursacher der Beeinträchtigung ist in diesem Fall meist ein schlecht isoliertes Kabel, welches wie eine Antenne fungiert und die Abstrahlung des angeschlossenen Gerätes verstärkt. Mit einem hochwertigen Kabel, das eine solide Isolierung aufweist, lässt sich das Problem beheben. Auch eine Frequenzänderung schafft Abhilfe. Weitere Maßnahmen hat AVM hier in einem Workaround zusammengestellt, das auch bei Routern anderer Hersteller angewendet werden kann.
Messung durchführen und Provider eine Frist setzen
Sind alle störenden Faktoren beseitigt oder können ausgeschlossen werden, ist eine Messung der Internetverbindung ratsam. Diese sollte bei angeschlossenem LAN-Kabel erfolgen, um Beeinträchtigungen der Funkwellen nicht ins Messergebnis einfließen zu lassen. Anhand eines solchen Tests lässt sich direkt ermitteln, ob die Ursache für das schwache Signal beim Provider und der bereitgestellten Verbindung liegt. Auf der Seite https://breitbandmessung.de/ hat die Bundesnetzagentur eine Software zur Verfügung gestellt, mit der sich die Internetgeschwindigkeiten testen lassen. Die Ergebnisse können später auch als Beweismittel dienen. Wird die vertraglich zugesicherte Download- und Uploadrate nicht erreicht, sollte der Provider schriftlich kontaktiert und eine Frist zur Behebung der Mängel gesetzt werden. Bleibt es bei der schlechten Verbindung, besteht ein außerordentliches Kündigungsrecht.
Effektive Antenne anschließen und Repeater zur Signalverstärkung aufstellen
Um das WLAN-Signal zu verstärken, kann eine bessere Antenne an den Router angeschlossen werden. Hier besteht die Wahl zwischen Richtantennen, Rundstrahlantennen und Sektor-Antennen. Die Richtantenne gibt das Signal gebündelt in eine Richtung ab und eignet sich für WLAN-Quellen im Randbereich eines Zimmers. Während die abgewandte Seite keinen Empfang hat, ist das Signal im Öffnungswinkel umso konzentrierter. Rundstrahlantennen senden die Funkwellen in alle Richtungen, weswegen sie für einen mittig im Raum platzierten Router zu bevorzugen sind. Durch die fast kugelförmige Abstrahlcharakteristik ist rundherum ein gleichmäßiges, flächendeckendes Signal zu empfangen. Sektor-Antennen stellen eine Mischform dar. Eine weitere Möglichkeit zur Signalverstärkung ist das Aufstellen eines WLAN-Repeaters. Der Repeater fängt das Signal des Routers auf und leitet es verstärkt an die Geräte in der Umgebung weiter. Auf diese Weise lässt sich das Signal bei schwierigen baulichen Gegebenheiten besser verbreiten. Ein großer Nachteil dabei ist, dass die Technik die Internetgeschwindigkeit drosselt.