In den letzten Wochen klagten Gamer zunehmend über Performanceprobleme in verschiedenen Spielen über Windows 10. Die Probleme treten auf, seit die Nutzer verschiedener Hardwarevarianten das letzte verpflichtende Sicherheitsupdate von Microsoft installiert haben. Jetzt hat der Anbieter reagiert und mit einem Fix die Grafikprobleme beseitigt.
Wenn die Performance das Spielerlebnis stört
Das Gaming hat sich in den vergangenen Jahren auf vielen Ebenen weiterentwickelt. Moderne Technologien im Bereich Grafik und Rechnerperformance haben das Spielerlebnis nachhaltig verändert. Heute tauchen Spieler mit den Möglichkeiten von Virtual Reality und modernster Hardware im Grafik- und Soundbereich in phantastische Welten ein. Immersion ist das Zauberwort, das die neueste Technologie mit den stetig wachsenden Anforderungen der Gamer-Community in Einklang bringt. Heute können sich insbesondere die Spieleentwicklungen langfristig auf dem Markt halten, die neben interessantem und sich stetig weiterentwickelndem Content auch ein realitätsnahes Spielerlebnis bieten können. Um sich die perfekte Spielerfahrung auf den heimischen Computer holen zu können, sind leidenschaftliche Gamer auch gerne bereit, beim Equipment etwas tiefer in die Tasche zu greifen und die passenden Voraussetzungen zu schaffen, mit denen sie die Möglichkeiten moderner Spieleentwicklungen voll ausschöpfen können.
Umso größer ist der Ärger, wenn Softwareprobleme die Performance im Spiel stören. Userberichten zufolge hat das letzte Sicherheitsupdate unter Windows 10 zu gravierenden Problemen in verschiedenen Computerspielen geführt. Betroffen waren insbesondere MMORPG mit aufwändiger Grafik und einer komplexen Spielengine. Zahlreiche Beschwerden gab es aus den Reihen der „World of Warcraft“-Community. Der Dauerbrenner unter den MMOs hatte mit gravierenden Performanceproblemen zu kämpfen, die von leichten Rucklern in grafikintensiven Schlachten bis hin zu Starken Lags und einem kompletten Bluescreen reichten. Aber auch andere Spieletitel wie „Microsoft Flight Simulator“, „Doom Eternal“, „Overwatch“, „Warzone“, „Assetto Corsa“, „Red Dead Redemption 2“ oder „Apex Legends“ stehen auf der Liste der Anwendungen, die mit dem April-Update von Windows 10 nicht zurechtkommen. Ebenso von den Störungen betroffen waren Streamingangebote im Gamingbereich, wie zum Beispiel der Live Modus im Online Casino oder Filmsequenzen in Computerspielen.
Die meisten Spieler berichteten von einem dauerhaften Flackern des Bildes in einzelnen Spielgebieten und spürbaren FPS-Drops. Auch gehäufte Fehlermeldungen beim Start verschiedener Computerspiele gehören zu den Problemen, die Usern unter anderem auf Reddit posteten. Typische Fehlercodes waren demnach
- 0x800f081f
- 0x800f0984
- 0x800f0922
Dieses Windows-Update war für die Störungen verantwortlich
Softwareanbieter Microsoft hat die Ursache für die Störungen inzwischen ermittelt. Das neue Sicherheitsupdate im April für Windows 10, das User installieren mussten, hat im Zusammenhang mit verschiedenen Hardware-Komponenten und den dazugehörigen Treibern die Performancestörungen verursacht.
Auf dem Technik-Blog „WindowsLatest“ informiert Microsoft User darüber, dass die kumulativen Updates mit den Versionsnummern KB5001330 (für die Versionen 20H2/2004) und KB5001337 (für die Versionen 1903/1909) Probleme verursachen, wenn sie mit den folgenden Grafikkomponenten zusammentreffen:
- Grafikkarten von Nvidia mit dem Treiber Geforce 466.11 WHQL
- Grafiktreiber der Version 27.20.100.9466 von Intel
Probleme mit VSync von AMD hatte es bereits mit dem März-Update für Windows 10 gegeben. Diese Probleme sollen sich Userberichten zufolge mit dem April-Patch verstärkt haben.
Inzwischen hat Microsoft die aufgetretenen Fehler in seine „Known Issues“ aufgenommen und bietet Hilfestellungen zur Behebung der Performanceprobleme an. Zur Freude der Gaming-Community gibt es seit wenigen Tagen auch einen Fix, der wieder für ungetrübte Spielfreude sorgen soll.
Dieser Fix lässt Gamer aufatmen
Als Reaktion auf die Userbeschwerden und die Analyse der aufgetretenen Fehler haben die Windows-Entwickler bereits ein serverseitiges Update herausgegeben, das den fehlerhaften Code aus dem Sicherheitsupdate mit der Versionsnummer KB5001330 automatisch deaktiviert. User, die die Kommunikation ihres Systems mit der Cloud freigegeben haben, erhalten den Fix automatisch, der die kumulative Updatekomponente deinstalliert. Damit der Fix aktiv wird, ist im Anschluss an die Deinstallation in der Regel ein Neustart des Computers erforderlich.
Es ist aber auch möglich, die fehlerhaften Updates manuell zu deinstallieren.
Anleitung: Windows Updates manuell deinstallieren
- Gehe in den Windows Einstellungen auf „Update und Sicherheit“ und dann auf den obersten Reiter „Windows Update“.
- Klicke auf den Button „Updateverlauf anzeigen“
- Klicke oben auf „Updates deinstallieren“
- Wähle jetzt in der Liste das zu deinstallierende Update aus (hier KB5001330 bzw. KB5001337)
- Doppelklick auf das zu entfernende Update und dann die Deinstallation mit „Ja“ bestätigen
- Nach erfolgter Deinstallation muss der Rechner wahrscheinlich einmal neu gestartet werden, damit das Update verarbeitet werden kann.
Um zu verhindern, dass Windows 10 das als erforderlich gekennzeichnete Sicherheitsupdate nach der Deinstallation sofort wieder herunterlädt und installiert, kann es hilfreich sein, automatische Updates vorläufig zu deaktivieren. Dies ist unter den Einstellungen von Windows 10 unter „Update und Sicherheit“ möglich. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, denn die verpflichtenden Sicherheitsupdates von Windows 10 dienen grundsätzlich dazu, wichtige Sicherheitslücken zu schließen.
Sofern der Fix der Windows-Entwickler das fehlerhafte Update bereits entfernt hat, ist dies nicht mehr erforderlich, da die Aktualisierung bereits verarbeitet wurde. Falls die automatischen Updates vorübergehend deinstalliert wurden, sollte das Feature wieder aktiviert werden, nachdem der Fix von Microsoft verarbeitet wurde. So ist sichergestellt, dass das System auch zukünftig kein wichtiges Sicherheitsupdate mehr verpasst.
via gamestar
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