Seit seiner Veröffentlichung 2015 veröffentlichte Microsoft jedes Jahr 2 Updates für sein aktuelles Betriebssystem. Auf diese Weise kamen bis heute zahlreiche neue Features und Bugfixes hinzu. Diese Major-Updates für das Redmonder Desktop-Betriebssystem erscheinen in der Regel im Frühling und im Herbst eines Jahres. Zuletzt stellte Microsoft das Update 19H1 bzw 1903 im Mai dieses Jahres bereit. Dazu hatten wir bereits hier einen Beitrag verfasst.
In den letzten Major-Updates kamen neben einigen neuen Features auch Fehler hinzu welche die Update-Prozesse und die anschließende Verwendung deutlich erschwerte und teilweise die Systeme sogar unbenutzbar machte. Microsoft hat in dem letzten Update bereits einige Fehler korrigiert (Auch wenn augenscheinlich dieselbe Anzahl an Fehler in den nachfolgenden kleineren Updates wieder in Windows zurückgekommen sind). Für das kommende 19H2-Update arbeiten die Microsoft Entwickler zu einem Großteil an der Stabilität seines Betriebssystems.
Neuerungen im Windows 10 19H2-Update
Obwohl es wahrscheinlich nicht viele Neuerungen im nächsten Update gibt, hat Microsoft dennoch ein paar Features implementiert. Wir zeigen euch, was ihr erwarten könnt.
Desktopumgebung
Microsoft hat einige kleiner Verbesserungen an der Desktopumgebung vorgenommen. In der Datums, – und Kalenderansicht (In der Taskleiste) kann man nun ein neues Ereignis direkt im Overlay erstellen. Bis dato, musste man dazu auf das +-Symbol klicken, welches den Benutzer in die Kalender-App führte. In diesem Formular bietet Windows die Möglichkeit neben einer Bezeichnung auch den Zeitraum und eine Location anzugeben.
Weitergehend wurde die Suche im Windows-Explorer von der bisher eigenständigen Such-Funktion auf die Systemweite Windows-Suche umgestellt. Damit werden nicht nur in den Dateien Ergebnisse angezeigt, sondern auch andere passende Elemente. Ein nützlicher Vorteil dieser Umstellung betrifft Benutzer des Redmonder Online-Speicherdienstes OneDrive: Bisher wurden Inhalte aus OneDrive, welche lokal nicht verfügbar waren nicht in der Suche angezeigt. Denn die Explorer-Suche durchsucht nur Inhalte, welche lokal auf der Festplatte verfügbar sind. In die Windows-Suche können sich aber externe Dienste, wie zum Beispiel OneDrive, einschreiben und so ihre Treffer an die Windows-Suche übergeben. So finden mit dem neuen Update auch Online-Treffer von OneDrive ihren Weg in die Windows-Suche und den Windows-Explorer.
Es gibt zusätzlich noch ein paar Kleinigkeiten in der Desktopumgebung an denen Microsoft arbeitet. Bewegt man seine Maus über ein Symbol in der linken Seitenleiste des Startmenüs und verharrt kurz über einem Symbol, so expandiert das Menü nun automatisch (Zusätzlich zu den Symbolen werden nun auch die Beschreibungen rechts neben den Icons angezeigt).
Sperrbildschirm
Der Sperrbildschirm hat eine kleine Neuerung unter der Haube erhalten, die sich an die Nutzer von Drittanbieter Sprachassistenten richtet (wie zum Beispiel Alexa). Microsoft arbeitet hier seit geraumer Zeit an der Unterstützung von solchen Sprachassistenten innerhalb von Windows 10 und der Xbox One. Diese Anpassung ist daher nur logisch: Mit dem kommenden Update erhalten diese Sprachassistenten die Möglichkeit (wie es aktuell bereits Cortana kann) auch über den Sperrbildschirm Befehle entgegen zu nehmen.
Benachrichtigungen
Die Benachrichtigungen und das Action-Center erfahren im neuen Update eine Reihe von Änderungen. Zum einen ist es nun deutlich einfacher bzw. schneller die Einstellungsseite für Benachrichtigen zu erreichen. In dem Kontext-Menü einer Push-Nachricht gibt es einen Eintrag, welchen den Benutzer direkt auf die entsprechende Seite führt. Mit einem weiteren Eintrag erreicht man darüber hinaus die Einstellungsseite der jeweiligen App.
Auf der Benachrichtigungsseite in den Einstellungen hat Microsoft die nächsten Änderungen implementiert. Zunächst kann man nun auswählen ob beim Eintreffen einer Nachricht ein Sound abgespielt werden soll oder nicht. Bisher konnte man alternativ nur den Sound pro App deaktivieren oder die Benachrichtigung generell. Darüber hinaus werden die Apps nun in der Reihenfolge angezeigt, welche Apps zuletzt eine Benachrichtigung erhalten haben.
In der darunterliegenden Einstellungsseite einer App bietet Windows mit dem nächsten Update die Möglichkeit die Art und Weise den Erhalt einer Nachricht einzustellen. Man kann dabei auswählen, ob die Nachricht als Banner angezeigt werden soll und ob diese Nachricht auch im Action-Center angezeigt werden soll. Natürlich kann man auch beide Felder aktiv lassen. Das entspricht dann dem aktuellen Stand.
Sonstiges
Zusätzlich zu den oben genannten Verbesserungen gibt es folgende Punkte, die den einen oder anderen unter euch freuen dürften:
- Geräte mit bestimmten Prozessoren bieten nun eine verbesserte Akkulaufzeit und bieten generell eine bessere Energieeffizienz.
- Auf Systemen mit bestimmten Prozessoren verteilt Windows die CPU-Tasks optimaler auf die bevorzugten Kerne des Prozessors.
- Für die Barrierefreiheit können die Sprachausgabe und andere Hilfstechnologien jetzt erkennen, wo sich die FN-Taste auf den Tastaturen befindet und ob sie aktiviert ist oder nicht.
Unternehmen und OEM
Zusätzlich zu diesen eher verbraucherorientierten Funktionen gibt es einige Verbesserungen für Unternehmen und OEMs, wie z.B. die Unterstützung von Windows Defender Credential Guard für ARM64-Geräte, welche die Bereitstellung von ARM-basierten Produkten in Unternehmen erleichtern sollen. Dies passt sicherlich sehr gut zu der Veröffentlichung des Surface Pro X, welches das erste ARM-basierte Surface von Microsoft ist.
Hier gibt es die aktuelle Liste für Unternehmens und OEM-Kunden für Microsoft:
Enterprise
- Key-rolling or Key-rotation feature enables secure rolling of Recovery passwords on MDM managed AAD devices upon on demand request from Microsoft Intune/MDM tools or upon every time recovery password is used to unlock the BitLocker protected drive. This feature will help prevent accidental recovery password disclosure as part of manual BitLocker drive unlock by users.
- We have enabled Windows Defender Credential Guard for ARM64 devices for additional protection against credential theft for enterprises deploying ARM64 devices in their organizations.
- We have enabled the ability for enterprises to supplement the Windows 10 in S Mode policy to allow traditional Win32 (desktop) apps from Microsoft Intune.
OEM
- A fix to allow OEMs to reduce the inking latency based on the hardware capabilities of their devices rather than being stuck with latency selected on typical hardware configuration by the OS.
- We have added additional debugging capabilities for newer Intel processors. This is only relevant for hardware manufacturers.
Zum aktuellen Zeitpunkt ist nicht klar, wann genau Microsoft das nächste Update für Windows 10 freigibt. intern sind die Arbeiten am Update bereits abgeschlossen und theoretisch kann man sich die Mühe machen sich selbst ein ISO-Image für die Installation zu erstellen. Wenn man sich den Verlauf der letzten Major-Updates für Windows ansieht wird der Zeitpunkt eventuell nach hinten verschoben, als dass Microsoft die Gefahr eines zu frühen Releases und die damit verbundenen Probleme in Kauf nimmt. Denkbar ist dennoch eine Veröffentlichung noch im Oktober oder vielleicht innerhalb der nächsten Tage, da zurzeit keine Gerüchte von Problemen bei der Entwicklung zu hören sind und das in den generellen Fahrplan Microsofts passt. Zusätzlich steht der nächste Patch Tuesday vor der Türe und es bietet sich quasi für die Freigabe des 19H2-Updates an. Sollte es zur Freigabe kommen, wird man das Update aber sicherlich per Hand über die Update-Seite in den Einstellungen manuell laden und installieren müssen, bevor Microsoft das Update aktiv über Windows Update verteilt. Erst in den Wochen (und eventuell sogar in den Monaten) darauf wird Microsoft das Update dann in Wellen über Windows Update verteilen.
Quelle: Windows Blog
Bei manchen Sachen frage ich mich, warum implementiert man das nicht gleich so?
Manches kam ja erst durch das Feedback-Hub und alles auf einmal geht schlicht nicht. Dann würde ein Produkt nie veröffentlicht werden 😉
Also das mit dem Kalender und den Benachrichtigungen wäre sicher gleich zu machen gewesen.
Hätte man, wenn jemand auf die Idee gekommen wäre. Und da liegt die Krux. Manchmal entdeckt man solche Kleinigkeiten erst später.
Die Kalender Funktion nutze ich sogar regelmäßig. Manchmal sind es halt die Kleinigkeiten.
Die Kalender App stürzt mir jedes mal nach dem Start ab. Ist nicht zu gebrauchen -_- Muss alles über Smartphone Outlook managen.
Man kann über die Einstellungen eine App zurücksetzen (Quasi bei 0 anfangen): Einstellungen > Apps . Dort nach „Mail“ suchen und auf „Mail und Kalender“ klicken. Auf der nachfolgenden Seite gibt es unten ein bereich wo das Icon in einer kleinen Kachel ist. Daneben müsste „Erweiterte Optionen“ stehen. Da drauf klicken. Auf der nächsten Seite gibt es die Punkte, unter anderem Zurücksetzen. Einfach mal versuchen.
Danke Lars, werde es morgen ausprobieren.
Das Update kommt und bei mir läuft es schon seit einem halben Monat fehlerfrei.
Aber bestimmt über das Insider Programm?
Das erste ARM basierte Surface war das Surface RT, liebe Blogger.
Das ist in der Tat richtig. Ich habe sogar noch ein Surface RT welches ich damals von Microsoft geschenkt bekommen habe. Werde es morgen korrigieren 😉