Was taugt die 299 Dollar Mixed Reality Brille von Acer?

Die Oculus Rift ist aktuell für einen Preis von 589 Euro verfügbar. Der Konkurrent HTC Vive kostet sogar schlappe 799 Dollar. Dass sich das nur die wenigsten leisten wollen oder können, ist nur logisch. Aus diesem Grund hat Microsoft beim letzten Event verkündet, dass sie gemeinsam mit ihren Hardware Partnern günstige VR Headsets anbieten wollen.

Verständlicherweise ist die Skepsis gegenüber diesen günstigen Geräten zunächst groß. Meine Befürchtungen waren vor allem, dass das Erlebnis aufgrund einer schlechteren Auflösung und einer niedrigeren Bildwiederholfrequenz getrübt werden könnte. Selbst konnte ich leider noch nie ein solches Gerät testen. Doch allem Anschein nach scheinen meine Befürchtungen unbegründet, denn diese Woche fand in New York City die Next@Acer Pressekonferenz statt, auf der Rich Woods von Neowin die Möglichkeit bekam die Entwicklerversion des VR Headsets von Acer auszuprobieren.

Vorweg möchte ich erst einmal klarstellen, was genau das Headset macht, da die Bezeichnungen sehr verwirrend sein können. Grundsätzlich handelt es sich um eine VR (virtual reality) Brille, die zu einem geringen Teil auch Komponenten einer MR (Mixed reality) Brille beherbergt. So wurden zwei Sensoren zum Umgebungs-Trecking verbaut, durch die z.B. Wände erkannt werden können. Die virtuelle Simulation passt sich dann eurer tatsächlichen Umgebung und eurer Lage im Raum an. In sofern handelt es sich um eine „mixed reality“. Was man dann sieht, ist aber ein komplett virtuelles Bild, ähnlich wie bei Oculus Rift und Co, also doch eher eine „virtual reality“. Mit der Microsoft HoloLens sollte man das Headset von Acer also nicht vergleichen.

Einen klaren Vorteil hat der günstigere Konkurrent auf jeden Fall: Das Inside-Out-Tracking, also das Tracken der Bewegungen mit Hilfe von Kameras, benötigt keine externen Sensoren, die Im Raum Verteil werden müssen, wie dies z.B. bei der HTC Vive der Fall ist.

Erfahrungen von Rich Woods

Rich Woods konnte während seiner Demo, einige Dinge ausprobieren, die er durchweg positiv beschreibt. Er schreibt, dass er schnell lernte, wie die Steuerung funktioniert und einige Apps wie Wetter, Mail und den Edge Browser ausprobierte. Doch sein Problem, dass ich übrigens absolut nachvollziehen kann, war, dass er den Xbox Kontroller, mit dem er steuern sollte, nicht sehen konnte und das kann Leute, die den Kontroller sonst nie oder nur sehr selten in der Hand haben, sehr schnell überfordern.

Anschließend probierte er die HoloTour App aus, in der er Peru wählte und sich daraufhin sofort in einer Art Hütte befand, die im Himmel schwebte. Sobald er seinen Blick nach unten neigte, konnte er durch die Spalten zwischen den Balken hindurchsehen und bekam das Gefühl, das er mit einem falschen Schritt in den Tod stürze, was deutlich zeigt, wie realistisch das Erlebnis wirkte.

Dieses realistische Gefühl hätte er womöglich nicht wahrgenommen, wenn die Auflösung der Bildschirme zu gering gewesen wäre. Die 1440 x 1440 Pixel pro Auge können sich aber durchaus sehen lassen. Woods schreibt, dass er für den Preis von rund 300 Dollar sehr beeindruckt von der Grafik war und die Bildschirme besser wirkten, als einige der Konkurrenzprodukte.

Der einzige negative Punkt, den er nennt, ist, dass die Bewegungsfreiheit und das realistische Erlebnis von dem Kabel zu Bildübertragung wieder zu Nichte gemacht werden, da er sich teilweise darin einwickelte.

Für uns Endverbraucher wird die Brille voraussichtlich, genau wie die der anderen Hersteller auch, gemeinsam mit dem Redstone 3 Update kommen.

Meine anfänglichen Bedenken gegenüber VR Brillen haben sich nun gelegt und ich liebäugle nun selbst mit einer solchen Spielerei. Hattet ihr zuvor auch solche Bedenken und was haltet ihr von solch günstigen aber scheinbar dennoch guten VR Headsets?

Quelle: Neowin