Volkswagen Automotive Cloud. Das ist der Name eines neuen Mammut-Projektes von Volkswagen. Dahinter verbirgt sich das Ziel, Autos, Kunden und Prozesse vollumfänglich miteinander zu vernetzen. Mit Microsoft hat sich VW einen prominenten Spezialisten mit ins Boot geholt.
Volkswagen Automotive Cloud
Zugegeben, VW hatte es die letzten 2 Jahre über nicht gerade leicht. Es scheint schon fast unmöglich, an VW zu denken, ohne dass man die Begriffe Diesel oder Abgasskandal assoziiert. Und obwohl der Konzern mit seinen Tochtermarken Audi, Seat, Skoda und weiteren inzwischen den Titel „größter Autobauer der Welt“ trägt, hat der Skandal den Konzern doch ordentlich durchgewirbelt.
Profitiert haben dabei vor allem zwei Bereiche: Die Elektromobilität und digitale Mobilität, denn sie sollen VW helfen, ein neues, modernes Image zu schaffen. Erst vor kurzem hat VW ein komplettes Elektro-Lineup präsentiert, mit verschiedenen neuen E-Autos die schon recht bald im Handel verfügbar sein sollen. Doch auch im digitalen Bereich möchte Volkswagen nun große Schritte machen, und die nun angekündigte Automotive Cloud ist ein Kernbestandteil der neuen Digitaloffensive.
Plattform für Autos und Kunden
Aus der Perspektive von Microsoft beinhaltet die strategische Partnerschaft in erster Linie den Kauf eines riesigen Paketes aus dem Azure Portfolio. Die dort aufzubauende „One digital Platform“ (ODP) dient in Zukunft als Schnittstelle zwischen Autos, VW und den Kunden. Neben der Azure Infrastruktur setzt Microsoft auch auf Dienste wie Azure IOTEdge. Ein in der Branche sehr beliebter Begriff ist IOT, also das Internet der Dinge. Jedes Auto das VW in naher Zukunft ausliefert, wird in das Internet eingebunden werden.
Die Umsetzung eines solch großen Projektes erfordert jedoch mehr als nur den Einkauf von Infrastruktur. Die eingegangene strategische Partnerschaft beinhaltet deswegen darüber hinaus die aktive Zusammenarbeit von IT-Spezialisten von VW und Microsoft. Eigens dafür will man nahe dem Microsoft Hauptquartier ein Entwicklungszentrum etablieren, an dem um die 300 Fachkräfte an der digitalen Zukunft des VW-Konzerns arbeiten sollen.
Microsoft soll darüber hinaus Wissen über die Cloud und über agiles Projektmanagement an VW-Mitarbeiter transferieren.
Größtes digitales Ökosystem der Automobilbranche
Auf dieses Ziel arbeitet VW nun offensichtlich konsequent hin. Schon heute ist klar, dass der Zenit im Automobilbau überschritten wurde, und der reine Vertrieb von Autos nicht mehr lange so florieren wird. Stattdessen, so Experten, wird die Zukunft ein Markt aus digitalen Dienstleistungen die in Verbindung mit Mobilität stehen.
Im Fokus steht immer wieder die Vernetzung, die sowohl digital als auch im Sinne der Mobilität in Zukunft viele Probleme lösen soll. Die Vernetzung von Autos mit Autos und Autos mit Menschen soll in Zukunft helfen, Verkehrsprobleme in Großstädten zu verhindern und durch mehr Nachhaltigkeit positive Auswirkungen auf die Umwelt zu erwirken.
Eine starke Partnerschaft
Mit der Partnerschaft mit Microsoft geht Volkswagen einen etwas anderen Weg als beispielsweise Daimler. Daimler hat mit Mercedes ME schon deutlich früher angefangen, an eine digitale Zukunft des Automobils zu denken. Dementsprechend hat Daimler jedoch sehr viel selbst aufgebaut, aber auch schon beeindruckende Ziele erreicht. Spannend bleibt die Rolle von Apple: Denn auch von Apple wird schon länger erwartet, dass sie in der Automobilbranche Fuß fassen wollen.
Die Partnerschaft zwischen Microsoft und Volkswagen sehe ich persönlich als absolut konsequent an. Beide Unternehmen sind in dem, was sie tun, verdammt gut. Entsprechend steckt in dieser Zusammenarbeit unglaubliches Potential. Man kann nur hoffen, dass sich dort die richtigen Leute finden und dieses Potential in Produkte stecken, die die Zukunft unserer Mobilität besser gestalten.
Was denkt ihr über die Partnerschaft von Microsoft und VW?
Bereichert bzw. vereinfacht das alles wirklich mein Leben, wenn ich in einem realen Auto über eine real vorhandene Straße rolle?
„Die Vernetzung von Autos mit Autos und Autos mit Menschen soll in Zukunft helfen, Verkehrsprobleme in Großstädten zu verhindern (..)“
Mal schauen. Eigentlich müssten Autos wie Ameisen funktionieren.
…vielleicht wenn Du da im Business-Bereich gestresst von einem wichtigen Termin zum anderen hetzt und unterwegs auch noch einiges nebenher erledigen musst…
…wirst Du das dann, wenn Microsoft alles richtig macht, vielleicht als sehr hilfreich empfinden.
Ja, vielleicht 😉
Die genauen Auswirkungen sind ja noch nicht eindeutig definiert. Aber stell dir vor, dein Auto weiß, wo der nächste freie Parkplatz ist. Ein sehr einfaches Beispiel hinter dem schon ein großer Nutzen steckt. Die Visionen gehen aber sehr weit darüber hinaus. Beispielsweise sollen in Zukunft Autos nicht mehr so unterschiedlich gebaut werden. Ausstattungsvarianten lassen sich rein über „Abos“ hinzubuchen. Diese physische Standardisierung und rein Software basierte Diversifizierung schafft unglaubliche Möglichkeiten in der Prozessoptimierung beim Bau eines Autos (Nachhaltigkeit) , beim Wiederverkauf eines Autos oder beim Mieten. Auch Carsharing wird früher oder später ein thema werden. Wie viel nutzt du „dein“… Weiterlesen »
Beim Großteil der von Dir da beschriebenen Szenarien inklusive dem Bereich Sebstfahrende Autos und vor allem Verkehrslenkung hat aber Google schon aufgrund seiner speziellen und in diesem Bereich längst eröffneten Geschäftsfelder und seiner angesammelten Daten bereits meilenweit die Nase vorn. Zuerst wird einmal ein mit Google verbundenes Fahrzeug auf Knopfdruck und auch ganz ohne Fahrer zur nächsten Parklücke fahren und dort einparken… Und später mittels App-Steuerung den Fahrer per GPS-Ortung genau dort abholen, wo er sich dann gerade befindet… …inklusive (aufzeichnender) Bordkamera, um auch aus der Ferne ein schnelles persönliches Eingreifen bei jeglichem Notfall zu ermöglichen. Und sein geliebtes teures… Weiterlesen »
Da fragt man sich doch, warum ist Volkswagen dann nicht die Partnerschaft mit Google eingegangen? Den von dir beschriebenen Vorsprung konnte Google wohl nicht als Vorteil für sich verbuchen. Microsoft hingegen schafft mit seinem Angebot und Know how etwas all umfassendes. Es geht in Zukunft ja nicht nur darum, dass die Autos selbst fahren können. Dies kann ohne weitere Signalzutragung ja nur halb so optimal funktionieren wie mit. Es geht um alles im Auto, am Auto und rund um das Auto. Das heißt, wenn Microsoft auch eine Partnerschaft mit der Stadt eingegangen ist, könnte Azure den Verkehr in der Stadt… Weiterlesen »
Bei Volkswagen versucht man es eben einmal, weil sie da mit Microsoft schon lange Erfahrung im innerbetrieblichen Bereich verbindet und um sich da vielleicht auch ein bisschen von der Konkurrenz abzuheben. Microsofts Angebot scheint ja da auch nicht völlig deckungsgleich mit „Android-Auto“ zu sein und eine weitere zusätzliche ergänzende Partnerschaft, die dann vielleicht in eine etwas andere Richtung zielt ist ja auch nicht ausgeschlossen…
… Und wenn das Andromeda dann endlich draußen ist, könnte Cortana den Fahrer und alle Mitfahrer beim öffnen der Fahrzeugtür auffordern, alle iPhones und Android Smartphones draußen zu lassen und die für Fahrer und Beifahrer an der Konsole und für die Mitfahrer an den Rückenlehnen fixierten Andromeda PCs zu verwenden. 😉
Ich denke der Kunde wird sein Auto bestellen und dabei die Plattform Windows, iOS oder Android definieren…
Wenn schon, dann müsste das jederzeit vielleicht per „System-Neustart“ umstellbar sein oder parallel für alle Systeme funktionieren, damit dann Mitfahrende oder auch andere Fahrer mit anderen mobilen Systemen nicht außen vor bleiben…
Aber dann doch auch nur mobil iOS und Android…
Auch wenn Microsoft jetzt am Aufbau mitarbeitet, wird da in den Fahrzeugen selbst für ein „Windows“ höchstens im Hintergrund und auch nur nebenher peripher Platz sein.
Wächst der Automobilmarkt nicht eigentlich durch den rasant wachsenden Mittelstand in China, Indien, Indonesien und Co?
Die Märkte wachsen, ja, aber gerade dort wird auch nach Innovation und Digitalisierung gefragt.
Mir gings eher darum dass im Artikel das Gegenteil behauptet wird
Die meisten Automobil-Hersteller haben sich die letzten Jahre, als Microsoft mit seinem WP, bloß mit sich selbst beschäftigend nur so dahindümpelte schon längst mit den erfolgreichen Smartphone-Urhebern Apple und/oder Google verbündet und so auch gleich für die Zukunft festgelegt, sodass Microsoft auch diesen Zug verschlafen und jetzt das Nachsehen hat und diese Allianzen – vor allem (nach wie vor) OHNE! ein eigenes Smartphone-System – jetzt nicht mehr knacken kann. Umso erfreulicher ist es da, dass Volkswagen nach seinen Image-GAU offensichtlich noch weiter als die anderen denkt bzw. denken will und für sich auch und besonders in Microsofts Business-Lastigkeit eine Chance… Weiterlesen »
Geb ich dir teils recht. Aber man sollte das versagen Microsofts im Smartphonebereich und der einen oder anderen ecke nicht auf die anderen sparten beziehen. Da steht Microsoft nicht schlecht da. Was Apple und Google angeht sehe ich keinen wirklichen vorteil. Nur weil ein Auto mit Apple oder Google system ausgestattet ist heist das noch gar nix. Im gegenteil beide haben groß ihre eigenen Fahrzeuge angepriesen und nichts iss von dem bisher zu sehen oder zu hören. Ich glaub dass der zug hier für Microsoft noch lange nicht abgefahren. Denn ein wirklich etabliertes system gibt es von allen noch nicht.… Weiterlesen »
Wenn ich richtig informiert bin hat auch BMW sich für Microsoft entschieden
Sehe ich kritisch für den Gebrauchtmarkt und den ökologischen Fussabdruck. Lass ein Fahrzeug einmal durch gute Pflege und Fahrweise von einem KFZ-Liebhaber 30 Jahre aufwärts alt werden. Läuft das dann wie bei den Smartphones? Geplante Lebensdauer vorbei, Gewährleistungszeit vorbei. Wir ziehen den Stöpsel der vernetzten Funktionen/Dienstleisungen. Aber lieber Kunde, du kannst ja noch damit „fahren“. Wer braucht schon einen intelligenten Scheibenwischer, welcher zwar im Lieferumfang war und seine Daten aus dem Internet holte, wann es zu regnen hat, wenn man den guten alten Edge… äh pardon… die gute alte Gummilippe zur Alternative hat. Es wird eh schon immer schwieriger die… Weiterlesen »
Dieser Trend wird nicht aufzuhalten sein. Die heute, neu ausgelieferten Fahrzeuge, werden keine Oldtimer werden.
Wieso? Ich habe doch auch noch eine ganze Reihe nicht mehr wirklich funktionstüchtiger „Oldtimer-Handys“ in der Schublade…
Da wird dann eben genügend freier Garagenplatz für nicht mehr im öffentlichen Straßenverkehr zugelassene oder vielleicht sogar überhaupt nicht mehr fahrbereite Liebhaber-Gefährte erforderlich sein…
Bei meinem Z4 Bj. 2015 war beim Kauf schon so alte Software aus 2009 verbaut. Dass ich noch über Bluetooth telefonieren kann ist schon eine Sensation…
Ja und nach 2 Jahren werft Microsoft alles hin …so wie die Lumia Handys… Und was machst man mit den Autos weg werfen 😂😂😂 ohne update kein drive😂😂
Klar, falls BMW da wieder abspringen sollte, die Partnerschaft mit Volkswagen vielleicht aus verschiedensten nicht vorhersehbaren Gründen gar nicht erst so richtig in Fahrt kommt und sich die Gewinnaussichten in diesem Geschäftsbereich deutlich eintrüben sollten, dann einfach den Rotstift ansetzen und wieder weg damit! Dann probiert man eben ein bisschen IOT, VR oder AI…usw… Wer wird denn da jetzt schon an die ferne Zukunft denken, dort wartet dann ohnehin schon die allein heilbringende Cloud! Hauptsache der Aktienkurs bleibt jetzt noch einigermaßen stabil und die Aktionäre merken jetzt noch nichts von dem kommenden Desaster, auf das man da schon fast vorprogrammiert… Weiterlesen »
Helden der Fehlermeldungen verbünden sich. Finde ich gut. Es kommt zusammen, was zusammen gehört 😉
Wenn ich da die Internetinfrastruktur in Deutschland sehe, sehe ich schwarz. Außerdem ist da wieder mal der Datenschutz nicht geklärt und die Hackeranfälligkeit der Systeme auch nicht durchdacht. Da wird wieder was in Gang gesetzt worüber keiner einen Überblick hat. Und was passiert wenn mal wieder ein Serverproblem auftaucht wie kürzlich bei Amazons Alexa. Scheinbar sind die Systeme nicht redundant. Dann funktioniert es halt einfach nicht. So eine Abhängigkeit von der Technik wenn alles so toll smart darauf ausgelegt ist kann fatale Folgen haben. Die sollten sich lieber erst mal ein vernünftiges E-Mobilitätskonzept ausdenken als schon wieder mit Datensammelkraken dem… Weiterlesen »
Wäre wohl von vornherein auch für Umwelt und Klima viel sinnvoller und auch leichter zu managen, die Bevölkerungsmassen, vor allem in Anbetracht der gerade im Gang befindlichen Wohlstandsangleichung zwischen 1. und 2. Welt, nicht noch ewig ins Unermessliche wachsen zu lassen.