Windows 10 S heißt die neueste Windows 10 SKU des redmonder Softwareunternehmens. Vorgestellt wurde sie auf einem separaten Event im Mai 2017. Bei Windows 10 S handelt es sich im Grunde um Windows 10 Pro, mit der Einschränkung, nur Window Store Apps installieren zu können. Das System ist dadurch nicht ganz so anfällig für Malware und etwas flinker, da kein „Registry-Müll“ von diversen Win32-Anwendungen angesammelt wird. Hauptanwendungsgebiet soll der Bildungssektor sein. So weit, so gut.
Um Windows 10 S zu pushen, hat Microsoft sein Premium-Notebook, den Surface Laptop, mit dem Betriebssystem ausgestattet. Da im Bildungssektor aber nicht nur Geräte jenseits der €1000-Marke benötigt werden, übernehmen diverse OEMs die Versorgung im Niedrigpreis-Segment. Die Preise sollen ab $189 los gehen.
ASUS Windows 10 S Laptop nun im Verkauf
ASUS hat nun seinen ersten Windows 10 S Laptop im Verkauf. Das VivoBook W202 kostet nur $279 und bietet ein 11,6 Zoll großes Display, 4GB Ram und einen Intel Apollo Lake Prozessor. Es bietet zwei USB 3.0 Anschlüsse, einen SD-Kartenslot und einen HDMI-Eingang. Man kann das VivoBook W202 nicht als Specmonster bezeichnen, es sollte sich im Schulbetrieb aber wacker schlagen. ASUS spricht von 11 Stunden Akkulaufzeit – ein guter Wert.
https://windowsunited.de/2017/06/15/windows-10-s-was-das-surface-laptop-os-kann-und-was-nicht/
Auch als Windows 10 Home verfügbar
Und nun kommt die Stelle, die mich wundert. ASUS bietet das VivoBook W202 in der gleichen Ausführung auch mit Windows 10 Home an. Kostenpunkt: $299 – $20 mehr als die Windows 10 S Variante. Dafür kann der Nutzer dann alle Programme nutzen, die es für Windows gibt und ist nicht nur auf den Store beschränkt.
Ist das tatsächlich eine solch kluge Taktik um Windows 10 S zu vermarkten?
Sicher, die meisten Windows 10 S Geräte landen im Direktvertrieb bei Bildungseinrichtungen. Da stellt sich wohl nicht die Frage, ob man lieber die „S“ oder „Home“ Ausführung haben möchte. Wenn Windows 10 S aber auch einen positiven Effekt auf die Gesundheit des Windows Stores haben möchte, dann muss das Betriebssystem auch für Endverbraucher interessant sein. Das wird es nicht, wenn man dem Gewohnheitstier Mensch, sein übliches Kaufmuster für nur $20 mehr vor die Nase hält.
Meiner Meinung nach müssen Microsoft und Partner eine sehr aggressive Preispolitik bei Windows 10 S fahren. Die Geräte müssen entweder sehr viel günstiger sein als normale Windows 10 Hardware oder andere Goodies mit sich bringen (Office Lizenz beispielsweise oder Groove Music für 1 Jahr). Windows 10 S ist eine gute Gelegenheit, um den Endverbraucher auf den Store zu beschränken. Dafür müssen aber die richtigen Knöpfe gedrückt werden.
Die Preisgestaltung macht in dieser Form für mich keinen Sinn und spricht eher dafür, dass mal wieder jemand in der Management-Ebene etwas nicht verstanden hat.
Wann das VivoBook W202 in Deutschland kommt ist noch unklar.
via MSPU
Ich nehme an, dass Microsoft sich Windows 10 S only bei solchen Geräten wünscht, aber wahrscheinlich hat ASUS wohl Bedenken. Ich denke es wäre nicht ohne weiteres möglich, dass Microsoft für bestimmte Geräte keine Standard-OEM-Lizenz den Herstellern verkauft. Die würden das wohl als massiven Eingriff in ihre Produktpolitik abschmettern.
Ich weiß nicht; ich glaube ich würds genauso machen, wie Asus. Die Aufklärungsarbeit beim Nutzer wurde noch nicht gemacht. Viele Normal-User denken, dass auf Windows 10 S nur „Apps“ laufen (schreibt ihr übrigens auch regelmäßig). Das Problem ist aber, wie ExMicrosoftie in seinem letzten Artikel auch erklärt, dass besonders im deutschsprachigen Raum „Apps“ für „Apps“ steht und nicht für „Apps und Programme“. Aber das ist nur eine Sache; auschlaggebend wird wohl das Gefühl sein, etwas unvollständiges für sein Geld zu bekommen. Asus macht mMn einen besseren Schnitt, wenn sie 2 Versionen anbieten. So kann sich der Nutzer entscheiden und kauft… Weiterlesen »
Ich finde, für die meisten Standard-Dinge im Bildungssektor und für die Oma daheim reicht Windows S allemal aus. Wer mehr möchte (bspw. Schulen) kann sich „ganz einfach“ eine RemoteApp-Umgebung in den Serverschrank stellen. Via HTTPS-RDP kann dann jeder Schüler auf erweiterte Programme (bspw. Photoshop usw.) zugreifen.
Bin deiner Meinung … Nur sieht die Realität bei Oma/Opa/Schwester etc daheim anders aus. Gestern habe ich meiner Schwester kurz geholfen, ihr neues SL in Betrieb zu nehmen … Habe davor noch im Büro mit einem Kollegen diskutiert, ob ich evtl das standartmäßige 10S drauf lassen sollte, er war absolut dagegen, meinte „dann fehlt dir eine app und du darfst auf 10Pro upgraden – mach’s lieber gleich!“ Und im Endeffekt hatte er Recht – KeePass gibt’s (noch) nicht im Store, und da meine Schwester keine Lust auf was neues hatte und dann noch einige weniger wichtige Apps gefehlt haben, haben… Weiterlesen »
…ja leider, so wird es dann eben KEINE nennenswerte und für Entwickler verlockende Nachfrage nach den entsprechenden Apps geben und geben können…
…wenn das nicht von Microsoft von vornherein entsprechend zielstrebiger, konsequenter und weitsichtiger gelenkt wird…
Deine Schwester dürfte da ja auch nicht unbedingt der idealerweise angepeilten Zielgruppe angehören…
Inwiefern? Meine Schwester schreibt an ihrer Doktorarbeit, nur dass das SL nicht von der Bildungseinrichtung, sondern aus der eigenen Tasche (mit Unterstützung von Eltern und Bruder ;-)) finanziert wird :-). Aber im Ernst, was du meinst, ist dass die Dinger (egal ob original SL oder günstiges OEM) HUNDERT-/TAUSENDFACH von Bildungseinrichtungen gekauft und ZENTRAL konfiguriert werden… Ok, da bestimmt eh der Admin, was draufkommt, und 10S erleichtert ihm das Leben (in einigen Einsatzszenarien, nicht in allen – in manchen ist 10Pro mit AD besser). Da mag die eine oder andere fehlende App nicht so ins Gewicht fallen… Z.B. wird statt N++… Weiterlesen »
Mit „idealerweise angepeilter Zielgruppe“ habe ich jetzt auch nicht vorrangig den Bildungssektor gemeint und schon gar nicht die normalerweise diesen abschließende Phase einer Doktorarbeit, sondern die überwiegende Mehrheit der normalen Consumer mit mehr als überschaubaren Alltags-Ansprüchen…
Bei beruflicher oder anspruchsvollerer Nutzung im Bildungssektor würde ich mich zur Zeit sicherheitshalber auch nicht auf W10S einlassen bzw. verlassen…
Natürlich ist das aus der Sicht von Asus logisch, um den Absatz der Geräte mit dem Hinweis der aufwertenden einfachen Upgrade-Möglichkeit anzukurbeln.
…Asus‘ Angebot ist schon logisch …aber Microsoft sollte eben klugerweise und diplomatisch-vorsichtig einer diesbezüglich eigentlich strategisch total kontraproduktiven Preispolitik einen Riegel vorschieben…
Leonards Glanzidee einiger verlockender im Bundle beigepackter kostenloser aber hochwertiger Goodies (Office, Groove, OneDrive-Space…) sozusagen als inkludiertes Consumer-Allround-Paket mit Full-Service wäre da sehr zielführend und würde Microsoft auch gar nicht so viel kosten…
Sozusagen ein kleines finanzielles „Opfer“ im Interesse des Erfolgs eines ganz speziell auf den Consumer-Markt zugeschnittenen Produkts.
Vielleicht hat da der Lernprozess beim Microsoft-Produkt-Marketing nach der Mobile-Schlappe doch endlich einmal spürbar eingesetzt…
Das Problem ist dass man W10 Pro-Keys schon für knapp 20€ kaufen kann. Selbst wenn das Gerät nur mit S verkauft wird kann man sich für nen Appl und n Ei ne volle Version draufklatschen. Asus bietet halt den komfortablen Weg.
Kannst von Win10S kostenlos auf Pro wechseln (innerhalb eines Jahres nach Kauf) und hast dann sogar noch 20 Euro beim Gerät gespart.
So nicht richtig. Das gilt nur bis Ende 2017 und soweit ich weiß nur für den Surface Laptop.
Ich befürchte, dass man W 10 S wieder völlig unkommentiert auf den Markt wirft und der Flopp kommen muss. Oder es ist ein geplantes Experiment.
Den Sinn von W 10 S, neben den anderen Versionen, habe auch ich noch nicht richtig kapiert.
Zudem, welcher öffentliche Bildungsbereich in Deutschland kann sich Hardware > 1.000,- Euro für eine Masse an Penäler leisten?
Der (das) SL soll ja als Referenz und Vorzeigeobjekt dienen, die OEMs sollen die darunterliegenden Preissegmente bedienen
…Der Sinn von W10S…??? Ein einfaches, sicheres, stabiles, schnelles und vor allem vollkommen problemloses OS… …das – bei entsprechend spezieller Konfiguration etwa durch Angehörige – sogar für alte Tanten und leicht demente Omas geeignet ist!… …Etwa auch mit One-Button-Backup- und -Repair-Funktion zur schnellen Selbsthilfe im (dann ohnehin eher seltenen) Extremfall… Das sollte doch in diesem doch schon deutlich neuen Zeitalter auch bei Microsoft – dank drohender Google-Gewitterwolke bzw. deren spürbare Faust im Nacken – endlich einmal möglich sein! …im „Switch-on-Switch-off“-Modus bedienungsfreundlich und simpel wie ein TV-Gerät oder -Recorder! Nur so wird man den bevorstehenden Siegeszug der Chromebooks auf dem Consumer-Markt… Weiterlesen »
Weiterer Sinn von W10S:
Ankurbelung des zukünftig vor allem auch für Mobile äußerst wichtigen Angebots an UWP-Apps im Store!
Für 10S müsste es eine Art Virtualisierung „Light“ geben, also einen Assistenten, der (noch nicht im Store verfügbare) Win32-Anwendungen in eine Sandbox verpackt. Besser wäre es wenn’s das nur als downloadbares Feature für 10S gäbe (mit 5 Warnungen bez etlicher Sicherheitsrisiken natürlich) … man könnte damit zwar nicht alles abdecken (10S hat ja z.B. keine PowerShell etc), aber viele wichtige Win32-Anwendungen, die es im Store nicht gibt, könnte man damit zum Laufen bringen, ehe der/die Entwickler sie in den Store portieren. So etwas gab es schon mal bei Win7 (XP VM), aber nur bei Enterprise und das war zu aufwendig… Weiterlesen »
Windows10S wird leider (schon wieder, wie früher WindowsRT!) von der Fachpresse schlechtgeredet ja sozusagen in der Luft zerrissen! Obwohl es prinzipiell für Normalverbraucher – wie auch die Google-Chromebooks – voll ausreichend ist! Einfach ohne derart „günstige“ oder noch besser ganz ohne Upgrade-Möglichkeit zu aggressiv subventionierten Tiefstpreisen in den Markt pushen!… (Btw: Dafür wäre z.B. Nokia perfekt geeignet gewesen!) NUR SO(!) kann man den AppStore endlich (und auch schnell!) füllen, um der gerade heraufziehenden extrem bedrohlichen Gefahr durch die Andromeda-Chromebooks wirkungsvoll begegnen zu können! Dafür wäre aber auch noch zusätzlich notwendig: Eine engagiert offensive Werbestrategie, um die volle funktionale Ebenbürtigkeit moderner… Weiterlesen »
Dann müsste aber erst einmal „Skype für Windows 10“ an einigen Stellen besser werden… Das wäre für den Anfang auch kein schlechtes Vorzeigeobjekt, um die von dir erwähnte Ebenbürtigkeit an die Kunden zu kommunizieren. Wohlgemerkt: „müsste“, „wäre“ 😉
Ich bekomme besser Laptops in China für den Preis.
Kann mir aber nicht vorstellen, dass dort das jeweilige Gesamtpaket (also inkl. Langzeitqualität, Fehleranfälligkeit, Lautstärke, Überhitzungsneigung, Service, Garantie Abwicklung…) auch nur im Entferntesten mit diesem ohnehin schon äußerst günstigen Angebot von Asus konkurrieren kann!
Geiz ist halt immer noch geil 😉
Also die Verarbeitung dürfte gleich sein oder sogar besser, da viele Hersteller (Chuwi, Jumper, Xiaomi) auf Alu-gehäuse setzten. Zudem wird der support auch immer besser. Aber wenn ich mir bei dem Asus die Daumen-dicken Display Ränder angucke, wird mir schlecht. Dazu ist das ein Plastik Bomber.
Ich bin mir sicher, ich arbeite lieber mit einem Mac-look-alike-aus China.
Aber das soll jeder halten wie er mag. Ich kann die überteuerten „billig“ Geräte vieler Hersteller nicht mehr ab. Wurde auf dem Markt zu oft enttäuscht, auch im Thema Service und Garantie.