Eugene Kaspersky, der charismatische Chef der IT-Sicherheitsfirma Kaspersky Lab, sprach vor ein paar Tagen auf einer Veranstaltung mit dem Titel Internet of Threads („Internet der Bedrohungen“) und hatte dort äußerst lobende Worte für Windows und Windows Phone parat.
Microsoft’s Betriebssystem stehe zwar nach wie vor ganz oben, wenn es um die Anzahl existierender Viren und Schadprogramme geht – weltweit seien etwa 5% aller PCs mit Malware infiziert. Doch, so Kaspersky : „Windows ist ein viel besseres Betriebssystem als der Rest (iOS, OS X and Android) und Microsoft dichtet es mit der nächsten Version noch viel stärker ab“
Diese Aussage mag den ein oder anderen verwundern, weil die öffentliche Wahrnehmung in der Regel eine andere ist. Aber dass Windows PCs stärker gefährdet sind als etwa Macs hat einfach mit der weitaus größeren Verbreitung des Systems (auch historisch) bei Desktop-PCs zu tun.
In Zukunft könnte sich das allerdings ändern. Den laut Kaspersky geraten immer mehr mobile Geräte in den Fokus von Cyber-Kriminellen. Er selbst besitzt deshalb überhaupt kein Smartphone. Statistiken zeigten aber, dass 97% der User auf dem Smartphone Online-Banking betreiben, oder andere Aktivitäten, die sensible Passwörter verraten könnten. Im mobilen Bereich sehen aber nicht nur die Marktanteile, sondern auch das Bedrohungsszenario anders aus:
„Das gefährlichste Szenario betrifft iPhones. Es ist weniger wahrscheinlich weil es sehr schwierig ist Malware für iPhones zu entwickeln, da das Betriebssystem außenstehenden Programmierern nicht zugänglich ist. Aber jedes System ist verwundbar. Und wenn es passier – im worst-case Szenario, wenn Millionen von Geräten betroffen ist – gibt es keine Anti-Viren Software, weil Unternehmen nicht das Recht haben echte endpoint Sicherheitsprogramme für Apple zu entwickeln.“
Sprich: dass Apple sein Betriebssystem so abschottet, macht es zwar weniger verwundbar. Aber Apple sperrt genauso Sicherheitsprogramme und Antiviren-Software aus, sodass iOS einem erfolgreichen Angriff schutzlos ausgeliefert wäre.
Wie sieht es bei der Konkurrenz aus? Android bekommt vom Sicherheitsexperten, wie nicht anders zu erwarten, ein schlechtes Zeugnis: „Mehr und mehr – Millionen brutaler Attacken – nicht sicher!“ .
Über Windows Phone urteilt Kaspersky kurz und knapp: „Bis jetzt sehr sauber.“
Quelle: iTWire via WMPU Bildquelle: Flickr
Der CEO eines Herstellers von Antiviren-/Sicherheitssoftware, der noch nicht einmal seine eigenen Rechner schützen kann (Duqu 2.0), kritisiert iOS, weil er auf diesem Betriebssystem keine Umsätze generieren kann. „Interessant“. Und der Artikel lässt dies unkommentiert? Na dann…
PS: Verhält es sich mit Windows Phone nicht eigentlich genauso?
Er hat in allen Punkten Recht.
Was kann er dafür, wenn einer seiner Mitarbeiter ohne nachzudenken ein Datei aus unbekannter Quelle öffnet?
Eine Kette ist nur so stark wie sein schwächstes Glied
Keine Antiviren-Software der Welt kann PCs oder Netzwerke zu 100% schützen. Das gilt auch für die PCs bzw. Netzwerke bei Kaspersky.
Nur ein Quantum an Arroganz kann die Ansicht hervorbringen, ein Apple-Produkt sei völlig immun gegen Angriffe aus dem Internet und somit sei auch eine Schutzsoftware überflüssig. In der Vergangenheit mag dies der Fall gewesen sein! Heute würde ich auch einen Mac nicht ohne Schutzsoftware benutzen.
Sage ich seit Jahren bereits. Klar schlagen mehr Anti-Virenprogramme bei Windows an, als bei anderen Systemen, denn dort sind keine installiert oder sie sind eben nicht so hoch entwickelt wie unter Windows. Windows WAR mal unglaublich unsicher, aber das hat sich spätestens mit Vista und UAC geändert. Seitdem wurde Windows immer sicherer und Windows 8 ist schon nur noch sehr schwer angreifbar. Wenn Windows 10 raus kommt und in ein paar Jahren fast alles über den Store zu bekommen ist, kann man vergessen, dass der Otto-Normaluser sich nochmal einen Virus einfängt.
Stimmt, der Store ist auch eine wichtige Komponente! Dass Vista was positives gebracht hat, hätte ich fast vergessen. 😉