Nun ist es soweit, mein abschließender Test zu HTCs U11 steht an. Das Smartphone liegt bereits verpackt am Schreibtisch und wartet darauf, dass ich es zur Post bringe. Das HTC U11 hat mich in seinen Bann gezogen – ich hätte nicht gedacht, dass ein Smartphone in der preislichen Oberklasse dies schaffen könnte. Aber HTC hat dies mit dem U11 hinbekommen. Warum das so ist, erfahrt ihr in meinem Testbericht.
Ein Blick zurück
Zu Beginn meines Tests habe ich meine ersten Eindrücke zum U11 bereits in einem Artikel zusammengefasst, und auch ein kurzes Unboxing Video durfte natürlich nicht fehlen. Falls ihr den Artikel versehentlich nicht gelesen habt – bitte, hier noch einmal zum nachlesen:
https://androidunited.de/test-htc-u11-unboxing-und-erste-eindruecke-des-neuen-htc-boliden-7597
3 Wochen mit dem HTC U11
Ok, ich muss es zugeben. Nach drei Wochen mit dem U11 trenne ich mich wirklich ungern von HTCs neuem Flagship. HTC hat mit diesem Gerät bewiesen, dass sie noch immer gute, nein sehr gute Geräte bauen können und man sie auf keinen Fall abschreiben darf.
HTC U11 Spezifikationen
- 153.9 x 75.9 x 7.9mm
- 169 gramm
- IP67 zertifiziert, Wasserfest bis 1 Meter Tiefe und 30 Minuten
- 5.5 Zoll Super LCD5 Display 1440 2560px
- Corning Gorilla Glass 5
- Qualcomm MSM8998 Snapdragon 835 SoC
- Octa-Core CPU
- Adreno 540 GPU
- 4/6GB RAM, 64/128GM ROM
- 12MP Frontkamera (Ultra Pixel) f1.7 Blende
- 16MP Frontkamera f/2.0 Blende
- Fingerprintsensor
Verarbeitung und Display
Das U11 ist ein echter Handschmeichler. Leider hat die optisch sehr ansprechende Liquid-Oberfläche auch das Problem, dass man wirklich jeden Fingerabdruck darauf sofort sieht. Also hat man immer ein Putztuch parat oder man verwendet die beigefügte transparente Schutzhülle. Ich habe mich für letzte Option entscheiden. Das Display ist gut ausgeleuchtet und Blickwinkelstabil. Auch in direktem Sonnenlicht ist noch alles gut zu erkennen. Bei Nacht sorgt der Blaulichtfilter für eine angenehme Displaybeleuchtung.
Konnektivität
Auch hier zeigt das U11 keine Schwächen. Während der Autofahrt habe ich meine Handhelds immer via Bluetooth 4.2 mit meinem Autoradio verbunden. Die Verbindung war immer stabil und es gab keine Abbrüche. Zuhause und im Büro verwende ich Wlan. Das HTC U11 unterstützt dabei alle gängigen Standards wie Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac, dual-band, Wi-Fi Direct, DLNA, Hotspot und Bluetooth 4.2.
Surfen im Wlan oder Updaten von Apps lief immer zügig und ohne Probleme. Auch über mehrere Zimmer hinweg hatte das U11 nie Probleme, sich mit meinem Router zu verbinden und die Verbindung stabil zu halten. Bei Telefonaten war der Gegenpart klar und deutlich zu verstehen, dazu musste die Lautstärke nicht einmal auf das Maximum gedreht werden. Beim Freisprechen zeigen die vier verbauten Mikrofone ihre Wirkung. Egal in welcher Lage das Telefon auf dem Tisch lag – ich war immer gut zu verstehen. Dank der für HTC üblich guten Sound-Qualität ist auch das gegenüber beim Freisprechen immer klar und deutlich zu hören. Dreht man die Lautsprecher ganz auf, kann das U11 schon fast als Konferenz-Phone verwendet werden.
Snapdragon 835 im Alltag
Man merkt das HTC sein U11 mit einem Snapdragon 835 SoC befeuert. Spiele oder anspruchsvolle Bildbearbeitungsprogramme, nichts bringt das U11 aus der Ruhe. Kein Ruckeln, keine Hänger, der Snapdragon 835 bringt eine Top-Performance und macht einfach Spaß. Die im Testgerät verbauten 4GB RAM tun ihr übriges, um für eine flüssiges Benutzererlebnis zu sorgen.
Der Ausführliche Geekbench Test ist hier zu finden.
Der Sound des U11
Legt man Wert auf gute Audio-Qualität, dann ist das U11 sicher das „go to“ Gerät. Als eines der wenigen Geräte auf dem Markt unterstützt das U11 24-bit Hi-Res Audio-Files. Damit können auch anspruchsvollere Musikliebhaber als ich ihre Sammlung auf dem U11 genießen. Wie inzwischen fast jedes Gerät verzichtet das U11 auch auf eine 3.5 mm Klinken-Anschluss. Allerdings legt HTC einen aktiv geschalteten USB-C Adapter bei. Anders noch als beim HTC Ultra muss man beim U11 keinen aufwendigen Einrichtungsprozess mehr durchlaufen um die mitgelieferten Headsets optimal einzurichten. Dies geschieht mit einem Klick innerhalb weniger Sekunden. Dabei wird ein Messton in das Ohr gesendet und die zurückgeworfenen Schwingungen vom Headset gemessen, um den Ton so optimal einzustellen. Klingt vielleicht auf den ersten Blick wie ein Marketing-Gag, aber ich muss sagen es funktioniert erstaunlich gut. Ich höre gerne Hörbücher auf der Zugfahrt in die Arbeit und der Unterschied zum „normalen“ Headset ist wirklich überzeugend.
Kamera und Bildqualität
Smartphone-Hersteller versuchen sich mit immer höheren Megapixel-Kameras ständig zu überbieten. Da kommen einem die 12MP der U11 Hauptkamera fast ein wenig lächerlich vor. Aber spätestens beim betrachten der Bilder bleibt einem das Lachen dann im Hals stecken. HTC verwendet einen Sensor, der mit den hauseigenen Ultra Pixeln ausgestattet ist. Dieser fängt bis zu 300% mehr Licht ein als ein normaler Sensor und sorgt so für wirklich beeindruckende Aufnahmen. Bis auf wenige Ausnahmen hab ich immer im Automatik-Modus fotografiert. Die Farben wirken natürlich, die Schärfe passt und die Kamera fokussiert angenehm schnell. HTC bietet eine Menge an Einstellungsmöglichkeiten. während die 16MP Frontkamera auch ein Selfiepanorama anbietet, damit auch wirklich jeder aufs Foto kommt.
Testbilder in Originalauflösung sind hier zu sehen
Aber nicht nur für Fotos bietet das U11 einiges an Optionen. Für Videoaufnahmen stehen unter anderem eine SlowMotion- und Timelaps-Funktion zur Verfügung.
HTC Edge Sense
Kommen wir nun zu dem Feature, das am meisten in der Presse erwähnt wurde: HTC Edge Sense. Wenn man das U11 „drückt“ können verschiedene Funktionen ausgeführt werden. So kann man die Kamera starten oder sofort ein Foto aufnehmen aber auch jede beliebige App starten. Es gibt im ganzen drei Modi, kurzes drücken, langes drücken und 2x kurz drücken.
In weiterer Folge soll es eine App geben, die dann ähnlich wie ein Makro, Abfolgen speichert. Diese können dann mit anderen U11 Usern geteilt werden. Um ehrlich zu sein, mich hat diese Funktion am wenigsten begeistert. Nicht weil sie nicht gut funktionieren würde, das tut sie. Aber ich konnte mich während des gesamten Testes nicht dazu durchringen, das Edge Sense auch im Alltag zu verwenden. Vermutlich dauert es einfach länger, um sich an eine neue Bedienart seines smarten Begleiters zu gewöhnen (ich verwende auch keine Sprachsteuerung).
Der Akku
HTC hat im U11 einen 3000 mAH Akku verbaut, der nicht austauschbar ist. Während des Testzeitraumes musste das U11 nach einem Tag wieder an den Strom. Das liegt aber sicher auch daran das ich sehr viel und intensiv mit dem Gerät hantiert habe. Alles in allem ist der Akku o.k, HTC hätte aber ein bisschen drauflegen können.
Fazit
HTC wollte mit dem U11 zurück in die Oberklasse – und hat es meiner Meinung nach geschafft. Mir jedenfalls hat das U11 großen Spaß gemacht, ich konnte wirklich nicht viel finden, was für mich ein Show-Stopper gewesen wäre.
Ich komme mit meinem U11 locker über den Tag.
Bei einer Laufzeit von durchschnittlich 24-36 Stunden habe ich regelmäßig eine DOT (Display-On-Time) von 7 Stunden.
Und das bei einem Mix aus LTE, WLAN, GPS (immer an), E-Mail-Push, Streaming, Messenger…
Ich bin mehr als zufrieden. 🙂
Das klingt ja schon mal super. Verwendest Du das Edge Sense?
Edge Sense ist an und aktiviert/deaktiviert die Taschenlampe. 🙂
🙂 Ich hatte es ähnlich eingerichtet, für Fotos fand ich das nicht praktisch…
So ein schönes Ding. Leider kann man HTC nicht mehr trauen, nachdem sie das HTC 10 nach weniger als einem Jahr in ganz Europa aufs Abstellgleis gestellt haben und nicht mehr mit Sicherheitspatches beliefern.
ich glaube das sie verstanden haben wenn sie das nochmal machen dann war’s das für HTC. Das U11 ist wirklich ein außergewöhnlich schönes Teil.
Hilft mir auch nicht, habe das Teil ja letztes Jahr gekauft und stehe jetzt da wie der Oberdepp. Von daher werde ich sicher kein Smartphone mehr von HTC kaufen.