Notebooks sind, wenn man so will, ähnlich wie Smartphones: Jeder Nutzer hat andere Bedürfnisse und es gibt für jeden etwas in jeder Preisklasse. Wir haben uns zu diesem Thema von Dell das neue XPS 13 2018 (9370) angeschaut. Das Notebook gibt es in 8 verschiedenen Windows-Varianten und 4 verschiedenen Varianten mit Ubuntu-Betriebssystem.
Die technischen Spezifikationen des Dell XPS 13 2018 (9370)
In unserem Testgerät kam ein Intel Core i7 8550U der Coffee Lake Generation zum Einsatz. Die CPU wird im 14nm Fertigungsverfahren hergestellt und bietet 4 Kerne bei 8 Threads via Hyperthreading. Die Taktrate reicht von 1,80 GHz bis zu 4 GHz im Turbo-Modus. In den günstigeren Modellen kommt ein Core i5 8250 zum Einsatz mit einem Boost von bis zu 3,4 GHz. Als Grafikeinheit kommt die eher schwache Intel UHD Graphics 620 zum Einsatz, welche sich nicht für Spiele eignet, dazu aber später mehr.
Abmessungen | 302,00 × 199,00 × 7,8 – 11,6 mm |
Gewicht | 1,21 kg |
Speicher | 128 GB SATA, 256 GB PCIe, 512 GB PCIe oder 1 TB PCIe SSD |
Anzeige | Bildschirm: 13 Zoll (33,02cm)
Auflösung: 1920 x 1080 oder 3840 x 2160 Pixel Seitenverhältnis: 16:9 Kontrastverhältnis: 1500:1 Toucheingabe: Multitouch bei 4K Panel |
Akkulaufzeit | Bis zu 11 Stunden Videowiedergabe |
Prozessor | Intel Core i5 8250U oder Intel Core i7 8550U |
Grafik | Intel UHD Graphics 620 integrierte GPU |
Arbeitsspeicher | 4 – 8 GB RAM 1866 MHz oder 16 GB 2133 MHz LPDDR3 |
Drahtlostechnologie | WLAN: 802.11ac
Bluetooth: BT4.1 LE Miracast |
Anschlüsse | 3x USB-C (2x Thunderbolt 3, 1x DisplayPort)
microSD |
Kameras, Video und Audio | Windows Hello-Kamera
720p-HD-Video Stereo Speaker |
Gehäuse | Material: Aluminium
Farbe: Silber |
Der Nutzer kann zwischen 4 bis 16 Gigabyte Arbeitsspeicher wählen, unser Modell war mit 16 Gigabyte ausgestattet. Das Display des Notebooks bietet 13 Zoll (33,02cm) Displaydiagonale und entweder ein FullHD- (1920×1080 Pixel) oder UHD-Panel (3840×2160 Pixel) mit HDR-Funktion.
Design und Verarbeitung
Bei der Verarbeitung und dem Design lässt sich Dell nicht lumpen. Das Chassis ist außen aus Aluminium, auf der Innenseite findet sich eine angenehm anzufassende Carbon-Abdeckung mit großem Touchpad. Das Display ist nahezu randlos, weswegen die Webcam sowie die Windows Hello Kamera in den unteren Displayrand unter das Dell-Symbol wandern musste. Geschützt wird das Display mit einer Glasabdeckung. Trotz der stabilen Aluminiumrückseite ist das Notebook mit gerade mal 1,21 KG noch sehr leicht und dementsprechend auch sehr angenehm mitzuführen.
Das Aluminium ist allerdings nur wenige Millimeter dick, der Rest besteht aus sehr stabilem Kunststoff bzw. Carbonverbundstoff. Das Notebook weist hierbei eine Keilform auf, ist also vorne dünner als hinten. Die Tastatur hingegen lässt sich als sehr angenehm zum Tippen beschreiben. Zwar war für den Autor ein gewisses Maß an Umgewöhnung erforderlich, tippt er seine Artikel doch gewöhnlich auf einer mechanischen Tastatur, doch nach einer gewissen Zeit ließ es sich sehr gut darauf tippen. Das Touchpad ist 10,5 cm x 6 cm groß und lässt sich gut bedienen. Etwas störend war jedoch, dass wenn man beispielsweise per Drag&Drop Dateien verschieben wollte, man häufig bereits an den Rand gestoßen ist bevor man am eigentlichen Ziel auf dem Display angelangt ist.
Anschlüsse
Zur Kommunikation in die Außenwelt setzt Dell ähnlich wie Apple bei seinen aktuellen Macbooks fast ausschließlich auf USB-C. Neben zwei Thunderbolt 3 Anschlüssen, über einen das Notebook auch aufgeladen wird, gibt es noch einen USB-C Port mit DisplayPort-Fähigkeit auf der gegenüberliegenden Seite. Positiv hervorzuheben ist der microSD-Karten-Schacht, welcher bei Notebooks der Konkurrenz gänzlich fehlt. Damit braucht man keinen extra Dongle kaufen, um beispielsweise die microSD-Karte des Smartphones auszulesen oder zu bespielen.
Mit dieser Auswahl an Anschlüssen ist das Gerät zumindest auf dem neuesten Stand. Es liegt sogar ein USB-C auf USB-A 3.0 Adapter bei.
Display
Wie bereits weiter oben erwähnt kommt als Display entweder ein 13 Zoll (33,02cm) großes UHD-Panel mit 100 % sRGB-Farbraum sowie High Dynamic Range oder ein klassisches FullHD-Panel mit HDR zum Einsatz. Beim UHD-Display wird zusätzlich noch eine Multitouch-Funktion verbaut. Wir hatten das Modell mit FullHD-Display und ohne Multitouch in der Redaktion.
Das Display bietet im subjektiven Eindruck eine sehr gute Farbwiedergabe und ist ausreichend hell, um auch bei Sonneneinfall beispielsweise im Zug angenehm arbeiten zu können. Das Display besitzt hierbei eine Leuchtdichte von bis zu 400 cd/m². Der Displayrand beträgt an drei Seiten nur 4mm und erreicht damit eine Screen-to-Body-Ration von ca. 80 Prozent. Am unteren Displayrand befindet sich das Dell-Logo sowie die Webcam und Windows Hello Technik.
Windows Hello
Damit sind wir auch schon bei der modernen Anmeldetechnik, welche Microsoft mit Windows 10 eingeführt hat. Das Dell XPS 13 bietet dabei gleich zwei alternative Anmeldemethoden: Der Powerbutton entpuppt sich als Fingerabdrucksensor und die Webcam kann ebenfalls für Windows Hello genutzt werden. Damit hat das Notebook mehr Anmeldemethoden als das aktuelle iPhone X. Während unserer Testperiode erwies sich tatsächlich die Gesichtserkennung als Hauptmethode für den Log-On. Diese funktionierte nämlich in den meisten Fällen sehr zuverlässig und ließ sich lediglich durch stärkere Sonneneinstrahlung behindern.
Im Dunkeln funktionierte es hingegen dank der Infrarot-LEDs welche beim Log-In-Vorgang sichtbar sind tadellos. Alternative kann der Fingerabdrucksensor genutzt werden, der allerdings nicht so flott ist wie von aktuellen Smartphones wie dem Huawei P20 Pro, iPhone 8 oder OnePlus 5T gewohnt. Die Einrichtung hingegen erweist sich als ähnlich einfach wie bei den Smartphone-Pendants.
Leistung
Doch nun zur Leistung, welche neben der Haptik ein ebenfalls großes Entscheidungsmerkmal beim Kauf darstellt. Hier sei gesagt, dass alle Aufgaben, welche eine schnelle CPU erfordern tadellos verrichtet werden können. Sei es das Rendern von 3D-Modellen, Bearbeiten von Bildern in Photoshop oder simplen Konvertieren von Videos. Anders hingegen stellt sich die Situation dar, wenn die integrierte Grafikeinheit beansprucht werden soll. Anders als beispielsweise das Surface Book 2 besitzt das Dell XPS 13 nämlich keine dedizierte Grafikeinheit und ist auf die Grafikpower von Intel angewiesen.
Das äußert sich entsprechend besonders bei Spielen. Unser Testspiel, Forza 6 Apex, teilte uns beim Start bereits mit, dass die (Grafik-)Leistung des Systems für das Spiel nicht ausreiche. Zwar lässt es sich starten, doch sobald man versucht ein Rennen zu fahren, sieht man bereits die Abstriche die man machen muss: Selbst bei reduzierter Auflösung von 1366 x 768 Pixeln und niedrigsten Grafikeinstellungen schaffte der Laptop gerade mal knappe 28 FPS mit einem hohen Inputlag, unspielbar also.
In den anderen Disziplinen erweist sich der Prozessor hingegen als Biest: Mit 668 Punkten bei Cinebench zeigt sich die wahre Stärke des Notebooks. Damit überflügelt der Rechner sogar das Surface Book 2. Doch nicht nur auf CPU-Seite kann das Notebook seine Stärken zeigen, auch der Intel Killer 1435 Wi-Fi-Chip mit ac-Standard kann sich sehen lassen: Mit bis zu 465 Mbit/s in der Spitze kann kabellos die volle Bandbreite eines Unitymedia-400-Mbit/s-Kabelanschlusses ausgenutzt werden. Getestet haben wir dies mit der Software LAN Speedtest mit per Gigabit-LAN angebundenen lokalen Testserver. Testrouter war ein Speedport Smart (Huawei) der Deutschen Telekom.
Akku
Mit einer hohen Leistung ging früher oft auch eine kurze Akkulaufzeit einher. Doch nicht bei diesem Gerät. Wir testeten die Laufzeit mit Netflix, einmal bei 50% Helligkeit und 50% Soundvolumen sowie bei beiden 100% jeweils. Bei unserem 50%-Test hielt das Notebook 10 Stunden und 43 Minuten durch, ein durchaus beachtlicher Wert. Eine lange Flixbus-Fahrt oder ein Uni-Tag lässt sich damit auf jedenfall durchstehen. Bei 100% jeweils kamen wir auf einen Wert von 7 Stunden und 25 Minuten Akkulaufzeit. Dell selbst gibt für das Modell mit i7 Prozessor und 4K Display eine Laufzeit von etwas über 11 Stunden an.
Fazit
Mit dem XPS 13 ist Dell ein großer Wurf gelungen und das neue Modell kann an den guten Ruf des Vorgänger anschließen. Es macht Spaß das Gerät zu benutzen und besonders bei der Leistung braucht man sich die nächsten Jahre keine Sorgen machen. Besonders da seit Windows 7 die Systemanforderungen der Betriebssysteme nicht mehr wirklich gestiegen sind.
Durch das stabile Aluminiumgehäuse, das geringe Gewicht und die gute Akkulaufzeit ist das Gerät ein durch und durch zuverlässiger Begleiter für Zugfahrten, lange Unitage oder einfach nur in den Starbucks nebenan. Besonders Filmfreunde und Fotografen dürfen sich dem tollen Display mit 100 % sRGB-Farbraum und HDR erfreuen, welches die Netflix-App für Windows 10 zu nutzen weiß.
Dank des zukunftsträchtigen USB-C Standards sowie der Thunderbolt 3 Buchse kann man das Gerät Zuhause mit einer Dockinstation oder gar einer externen Grafikkarte sogar wie einen Gaming-PC benutzen.
Zu den negativen Punkten, welche den durch und durch guten Eindruck etwas trüben zählen vor allem die langsame Grafikeinheit des Intel-Prozessors sowie der fehlende Touchscreen beim FullHD-Gerät. Sollten diese Dinge einen nicht stören, ist das Gerät eine klare Kaufempfehlung für jeden, der ein klassisches Notebook anstatt einem 2-in-1-Gerät wie dem Surface Pro oder Surface Book möchte.
Der Einstiegspreis für das Notebook liegt bei ca. 1.300 Euro und kann bis zu 2.178 Euro betragen.
In eigener Sache: Was würde ihr euch von zukünftigen Notebook-Tests wünschen, worauf sollen wir unser Augenmerk legen? Wir stellen gerade einen einheitlichen Testparcours zusammen, weswegen wir bei diesem Test auch nicht mit vergleichbaren Vergleichswerten und entsprechenden Grafiken dienen konnten.
Ist ja Geschmackssache aber ich mag diesen Carbon Look überhaupt nicht und einen Grafikchipsatz zum Daddeln fehlt auch…
Der „Carbon-Look“ ist bei den xps Modellen tatsächlich nicht nur Look, sondern in dem Fall echtes Carbon. Über die Optik kann man streiten, das stimmt, aber es hat eine sensationelle Habtik, und das Gerät ist super stabil. Das Surface Book, im direkten Vergleich, fühlt sich wesentlich „wabbeliger“ an und verwindet sich auch mehr.
Wie schon bei anderen Herstellern verstehe ich das USB-C only einfach nicht, als würde niemand mehr USB-Sticks verwenden und allerlei USB-Peripherie wäre für den Sondermüll verurteilt. Aber was rege ich mich in Zeiten von Smartphones ohne Kopfhörer-Eingang auf… ^^
Schön finde ich auf jeden Fall, dass Dell (schon mit dem 2017er Modell, wie meine Recherche ergeben hat) Windows Hello und einen Fingerabdrucksensor eingebaut hat. Das 4K-Panel kann ich darüber hinaus wärmstens empfehlen, auch wenn es ein wenig zu Lasten der Akkulaufzeit gehen mag.
Denke man macht hier einfach Apple nach….
Hast du noch dein altes XPS?
Ich bin z.B. solch ein Nutzer. Ich übertrage alles Kabellos oder eben via USB C. USB hatte seine Zeit, aber die ist eben vorbei. Solch ein Gerät wie das XPS 13 will man schließlich noch in 2-3 Jahren nutzen und nicht in die Tonne kloppen.