Mit dem Zenfone 3 Deluxe versucht Asus, auch in der Oberklasse Fuß zu fassen. Ob das dem 5.7 Zoll-Smartphone mit einem Metall-Unibody und Snapdragon 821-SoC auch gelingt, konnte ich 14 Tage lang ausgiebig testen.
Unboxing
Vor dem eigentlichen Test steht natürlich das Unboxing, dieses habe ich in einem kurzen Video festgehalten:
Mit dem Zenfone 3 Deluxe unterwegs
14 Tage lang war das Zenfone 3 Deluxe mein Daily Driver. Alle Pros und Cons habe ich versucht, in diesem Artikel zusammen zu fassen. Zuerst einmal alle für mich relevanten Apps installieren, dann konnte es auch schon losgehen. Vorweg soviel, mit dem Zenfone 3 Deluxe hat Asus ein gutes, aber kein perfektes Gerät auf den Markt gebracht.
Design und Verarbeitung
Das Asus Zenfone 3 Deluxe kommt sehr edel daher. Gebürstetes Aluminium in der Farbe Sandgold geben dem Handheld ein wertiges Äußeres. Mit 5.7 Zoll und einem Gewicht von 170g liegt das Zenfone 3 Deluxe, auch dank seiner leicht gekrümmten Rückseite, gut in der Hand. Trotz der leicht angerauhten Metalloberfläche hatte ich doch immer wieder die Angst, dass mir das Gerät aus der Hand rutschen würde. Eine Silikonhülle wäre sicher ein nettes Extra gewesen. Die Verarbeitung selbst lässt aber sonst keine Wünsche übrig. Nichts knarrt oder knarzt. Was mich persönlich stört, ist die leicht erhöhte Kamera, sicher auch ein der größeren Linse geschuldetes Designelement. Erfreulich ist, dass Fingerabdrücke kein echtes Problem für das Zenfone 3 Deluxe darstellen.
Das Display
Mit einem 5.7 Zoll AMOLED-Display, Full HD Auflösung (1.080. x 1.920 Pixel) und einer Pixeldichte von 368ppi gibt sich das Zenfone 3 Deluxe keine Blößen. Das Screen-to-Body-Verhältnis beträgt satte 79% und bietet genügend Platz für allerlei Apps und Widgets. Auch in direktem Sonnenlicht ist das Display immer noch gut zu erkennen. Und auch in Sachen Blickwinkel spielt das Zenfone 3 Deluxe in der Oberklasse mit. Für den persönlichen Touch stehen vier Modi zur Verfügung. Die Einstellmöglichkeiten sind hier fast endlos. Besonders der Blaulichtfilter hat es mir angetan, vor allem da dieser auch stufenlos regelbar ist. Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber ich hatte durchaus das Gefühl, dass meine Augen im Dunkeln nicht so schnell müde wurden. Die Farben sind natürlich und die Darstellung ist gestochen scharf.
Konnektivität und Leistung
Um diesen Punkt wirklich testen zu können, habe ich auch meine SIM in das ASUS Zenfone 3 Deluxe gesteckt und während des Testzeitraumes exklusiv mit dem ASUS telefoniert. Die Gesprächsqualität kann durchweg als gut bis sehr gut bezeichnet werden. Allerdings klingt die Freisprechfunktion ein wenig blechern. Die Telefonie App bietet auch die Möglichkeit, Gespräche mitzuschneiden. ACHTUNG! in vielen Ländern ist dies ohne vorherigen Hinweis verboten.
In Sachen Verbindungsmöglichkeiten bietet das Zenfone 3 Deluxe eine breite Palette an, die kaum Wünsche offen lässt. HSPA, HSPA+, LTE, OBS-OTG, DLNA, NFC, Display-Übertragung (kabellos) Bluetooth 4.2, WLAN.
Der verbaute Snapdragon 821 SoC macht das ASUS Zenfone 3 Deluxe zu einem echten Arbeitstier, das auch vor anspruchsvollen Games nicht zurückschreckt. Video und Bildbearbeitung gehen flott von der Hand – ich habe es in meinem Test nicht geschafft, das Gerät zum „schwitzen“ zu bringen. Leider hat ASUS darauf verzichtet, dem Zenfone 3 Deluxe eine IP Zertifizierung zu spendieren.
Kamera und Kamerasoftware
23MP, damit bewirbt ASUS sein Zenfone 3 Deluxe. Aber wie immer gilt auch hier, es sind nicht die Megapixel die ein guten Bild machen, sondern der verbaute Sensor. Hier kommt ein Sony IMX318 Sensor zum Einsatz. Ich habe während des Tests im Automatik-Modus aufgenommen. Die Kamera bietet darüber hinaus auch einen SuperModus, der dann mit bis zu 91PX aufnimmt. Dazu werden Bilder übereinander gelegt. Dass die Aufnahmen dann besonders gut, sind konnte ich aber nicht beobachten. Bei schwachem Licht benötigt die Kamera leider recht lange zum Fokusieren, Verwackler sind da fast vorprogrammiert. Dies gilt auch für Makroaufnahmen, einfach mal schnell eine Blüte fotografieren geht kaum, ohne das dass Resultat unscharf wird. Arbeitet man sich in die wirklich umfangreichen Funktionen der Kamerasoftware ein, gelingen sehr schöne und ansprechende Aufnahmen. Die Frontkamera löst mit 8MP auf, ein Frontblitz hätte das Fotopaket sicher noch abgerundet.
Wirklich mächtig hingegen ist die mitgelieferte Kamera-Software mit 20 verschiedenen Modi. Um alle zu testen, reichte die Zeit leider nicht aus. Es gibt für fast jeden erdenklichen Einsatz den passenden Modus. Sei es Tiefenschärfe, Nachtmodus, Miniatur-Aufnahmen, und viele mehr. Ein spezieller Kindermodus soll die kleinen Racker in Aktion erwischen, während der Lächeln-Modus auf freundliche Gesichter fokussiert.
Testaufnahmen
Natürlich habe ich auch das eine oder andere Foto geschossen, leider nicht ganz so viele wie ich ursprünglich wollte. Aber dennoch geben diese einen guten Gesamteindruck wieder.
Mitgelieferte Programme
ASUS hat seinem Zenfone 3 Deluxe neben dem hauseigenen Launcher auch eine Menge an Apps spendiert. Diese reichen vom Laser-Entfernungsmesser bis hin zum UKW- Radio. Alle im einzelnen zu besprechen, würde den Umfang dieses Berichts sprengen. Eine Übersicht findet ihr in der folgenden Galerie. Der Asus-eigene Launcher ZenUI ist durchaus zu empfehlen – sofern man nicht, so wie ich, bereits an seinen Haus und Hof-Launcher gewöhnt ist. Der ZenUI-Launcher ist für alle Geräte auf Google Play erhältlich.
Sorgenkind Akku
Asus, was hast Du dir dabei gedacht? Mit einer einzigen Komponente kann man einem ansonsten guten Flagship-Gerät den Todesstoß versetzen. Der Akku des Zenfone 3 Deluxe ist leider wirklich alles andere als Deluxe. Die 3000 mAh reichen bei schonender Benutzung gerade mal einen Tag (knapp). Wenn man aber, so wie ich, auf der Fahrt zur Arbeit ein Hörbuch genießt, dann vielleicht noch ein paar Fotos knipsen und bearbeiten will, sollte man unbedingt eine Powerbank und/oder ein Lagegerät dabei haben. In diesem Fall kam ich mit vollem Akku gerade einmal bis zum frühen Nachmittag. Noch kürzer wird die Nutzungsdauer bei aktivierter Always On-Funktion. Diese zeigt bei ausgeschalteten Display die Uhrzeit und eingehende Nachrichten. Tatsächlich wäre für mich der Akku das K.O-Kriterium für einen Kauf.
Die Bilder sehen gar nicht mal so schlecht aus, aber der Akku ist wirklich nicht so super. Mir gefällt an dem Gerät vor allem das Design, da es ziemlich schick aussieht.