Ich erinnere mich noch aus meiner Kindheit an einen guten und sehr erfolgreichen Freund meiner Eltern, der anstatt eines Fernsehers einen richtigen Projektor mit Leinwand im Wohnzimmer stehen hatte. Wow, war ich beeindruckt! Genauso gut hätte er ein Pony im Garten haben können, meine Begeisterung und Überraschung wäre nicht größer gewesen.
Heutzutage kostet ein brauchbarer Beamer nur noch ein paar hundert Euro, ist kleiner als ein Stapel CD-Roms und funktioniert sogar mit meinem Smartphone. So wie der neue mobile Pico-Projektor Aiptek PocketCinema A100W, den ich in den letzten Wochen testen konnte. Auf Grund seiner extrem kompakten Form und seiner vielseitigen Anschlussmöglichkeiten (HDMI, MHL, WLAN, Miracast, Airplay) ist er ein praktischer Begleiter für privaten und geschäftlichen Gebrauch.
Ob man einen Film auf Leinwand beamen oder eine Powerpoint Präsentation direkt vom Smartphone abspielen möchte, mit dem Pico-Projektor von Aiptek geht das ohne viel Aufwand und teure Hardware. Einen Moment lang wollte ich mich schon darüber aufregen, dass es die zugehörige EZCast App nur für Android und iOS gibt. Dann ist mir eingefallen: Miracast! So ziemlich alle neueren Windows Phones unterstützen den Standard für kabellose Bildübertragung. Einfach in den Einstellungen die „externe Anzeige“ anschalten und schon kann man das Bild vom Smartphone direkt auf den Projektor spiegeln. Das ist schon ziemlich cool.
Laptop oder PC verbindet man am besten mit dem beiliegenden HDMI Kabel. Alternativ geht es auch hier kabellos über WLAN, die passende Software gibt es natürlich auch für Windows. (Tipp: Passwort für WLAN Verbindungen als Netzwerkschlüssel statt als PIN eingeben).
Mehr Powerpoint als Heimkino
Der Name „PocketCinema“ ist dennoch ein wenig irreführend. Als Heimkino ist der Aiptek A100W – trotz 16:9 Bildformat – nur bedingt geeignet. Zum einen ist die Auflösung mit 854 x 480 Pixeln (WVGA) nicht wirklich beeindruckend. Jeder halbwegs moderne Fernseher schafft ja mindestens HD.
Zweitens verfügt der Beamer lediglich über 3 Helligkeitsstufen, von der auch die hellste (mit 120 Lumen) nur in einigermaßen abgedunkelten Räumen ein kräftiges, kontrastreiches Bild ergibt. Für einen Pico-Projektor sind 120 Lumen wohlgemerkt ziemlich gut, aber es ist eben auch nicht die Leuchtkraft, die man sich für ein richtig dekadentes Heimkino wünschen würde.
Zu guter Letzt muss man natürlich bedenken, dass man für ein schönes, großes Bild auch hinreichend Abstand zur Projektionsfläche braucht. Der A100W soll bis zu 3 Meter (120 Zoll) Bilddiagonale schaffen, aber in einer kleinen Wohnung (wie meiner) ist das nur schwer zu realisieren. Hinzu kommt, dass es am Gerät selbst keine Möglichkeit gibt, den Projektionswinkel einzustellen. Ein Gewinde für ein zusätzliches Stativ ist zwar vorhanden, ansonsten wird man sich aber ab und an mit einer improvisierten Unterlage behelfen müssen.
Den Flachbildfernseher wird man mit dem Pico-Projektor also kaum ablösen wollen. Um mal so, just for fun, mit ein paar Kumpels ein Fußballspiel in Großbild auf die Wand zu projizieren, ist der A100W aber absolut brauchbar. In ausreichend abgedunkelten Räumen ist die Bildqualität – dank DLP Technologie und RGB LED – sehr ordentlich.
Die eigentlichen Stärken des Aiptek PocketCinema A100W sehe ich aber ganz klar bei Business-Bereich. Der Pico-Projektor wiegt nur 275 g und passt in jede Jackentasche. Er hat eingebaute Lautsprecher und funktioniert auch im Akkubetrieb (etwa 2-2,5 Stunden lang). Er lässt sich mit einer Vielzahl von Endgeräten verbinden und das sogar kabellos. Der Aiptek A100W ist, kurz gesagt, eine sehr praktische Lösung für alle, die in der Lage sein wollen (oder müssen), zu jeder Zeit und an jedem Ort ihre Powerpoint-Präsentationen auszupacken. Mit dem Ding in der Tasche ist niemand mehr vor euren Slides sicher!
Der Aiptek A100W in Action.
Was uns sonst noch gut gefallen hat:
- Sehr leichte und kompakte Bauweise
- Einfache Verbindung mit dem Smartphone per Miracast
- Eingebaute Lautsprecher besser als erwartet
- Schutzhülle, HDMI-Kabel, MHL-Kabel und natürlich das Ladekabel sind im Lieferumfang enthalten
Was uns nicht so gut gefallen hat:
- Keine Möglichkeit den Projektionswinkel einzustellen
- Software für WLAN Verbindung muss recht umständlich nach vorheriger Registrierung heruntergeladen werden.
- Mittelmäßige Verarbeitungsqualität
Fazit
Der neue Aiptek PocketCinema A100W ist ein außergewöhnlich mobiler und vielseitiger Projektor. Er passt buchstäblich in die Jackentasche und lässt sich kabellos mit Smartphone, Tablet oder PC verbinden. Damit ist der Pico-Projektor eine praktische Lösung für spontane Präsentationen oder Filmvorführungen, ohne aufwändige technische Ausrüstung. Mit seinem schlichten Plastikgehäuse und der recht unraffinierten Software wirkt der Aiptek A100W aber nicht wie das hochwertigste Stück Hardware. Auch in Sachen Bildschärfe und Helligkeit darf man keine Wunderdinge erwarten. Dank des kompakten Designs, der umfangreichen technischen Ausstattung und des relativ günstigen Preises von rund 300 Euro ist das Gesamtpaket aber durchaus interessant. Wer einen mobilen Projektor „für alle Fälle“ sucht, sollte sich den neuen Aiptek PocketCinema A100W auf jeden Fall einmal anschauen und selbst beurteilen, ob er den eigenen Bedürfnissen genügt.
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…Heutzutage kostet ein brauchbarer Beamer nur noch ein paar hundert Euro, ist kleiner als ein Stapel CD-Roms und funktioniert sogar mit meinem Smartphone…. Hmm das meinst du jetzt aber nicht im ernst? „Brauchbar“ für ne Studentenbude ok.. aber HeimKino nicht wirklich 😉 (bezogen auf die Generalität und nicht auf das Spielzeug im Test) Ich glaube kaum das man mit dem Ding etwas im Business anfangen kann. da sind Beamer gerade wieder auf dem Rückzug da selbst die mit 3000-6000 Lumen einfach in hellen umgebungen nicht optimal sind. ich kenne auch kein komplett abdunkelbaren Besprechungsraum geschweige denn Leute die das möchten… Weiterlesen »
Mhm.. Ist eine Überlegung Wert!