Den Telegram-Messenger müssen wir unserer Community nicht mehr wirklich vorstellen. Wir nutzen ihn einerseits für unsere Redaktion, andererseits haben wir auch unseren eigenen Community Channel, in welchem Ihr untereinander und mit uns direkt kommunizieren könnt.
Und der Messenger, der auf allen Plattformen mit Apps und klassischen Programmen vertreten ist, wächst stark. In den vergangenen 24 Stunden um mehr als 7’000’000 Nutzer, wie die Entwickler auf Twitter verkünden:
Over 7 Million new users signed up for Telegram in the last 24 hours. Check out these unique features if you're new: https://t.co/x1haKyjvzQ
— Telegram Messenger (@telegram) May 3, 2016
Für diesen Umstand verantwortlich sein dürfte einerseits das normale Wachstum der Plattform, andererseits aber auch die brasilianische Regierung. Denn durch einen richterlichen Beschluss wollte man Facebook, wo WhatsApp ja dazugehört, dazu bringen, Nutzerdaten von Kriminellen an die Behörden weiterzugeben. Sogar der Vizepräsident von Facebook für Lateinamerika, Diego Dzodan, wurde Anfang März vorübergehend festgenommen, weil er sich angeblich einer richterlichen Anordnung widersetzt habe, Gesprächsprotokolle mutmasslicher Drogenhändler an die Ermittler weiterzugeben.
WhatsApp reagieret mit Unverständnis – schliesslich habe man erst kürzlich die End-zu-End-Verschlüsselung eingeführt und dadurch gar keinen Zugang zu den Inhalten, die zwischen den Nutzern kommuniziert werden. Und im Rahmen der Möglichkeiten habe man immer mit der brasilianischen Justiz kooperiert. Das sehen die Richter Brasiliens anders – und haben bis Donnerstagabend ein landesweites Verbot von WhatsApp ausgesprochen und den Dienst blockieren lassen.
Des einen Freud ist des anderen Leid. Und so haben sich natürlich auch die Brasilianer nach einer Alternative umgesehen. Und diese heisst in vielen Fällen Telegram. Wie oben bereits geschrieben, hat der Dienst binnen 24 Stunden über 7 Mio. Mitglieder für die Plattform gewonnen. Wieviele davon wirklich wegen dem WhatsApp-Verbot dazugekommen sind, lässt sich nicht beziffern, auffällig ist es aber allemal.
Für Telegram ist das ein Segen. Denn was nützt dem Nutzer eine solche Plattform, wenn er der Einzige aus seinem Umfeld ist, der sie auch nutzt? Wenn gleich 7 Mio. Nutzer den Dienst ebenfalls für sich entdecken, ist die Wahrscheinlichkeit um einiges grösser, dass Familie, Freunde und Bekannte ebenfalls dort vertreten sind. Es ist übrigens nicht die erste Blockade von WhatsApp in Brasilien. Bereits im vergangenen Dezember gab es eine 1-tägige-Blockade durch die brasilianischen Behörden.
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Find ich klasse. Dieses halb-legal-illegale WhatsApp sollte in Europa auch gesperrt werden!
Telegram wär aber nicht meine erste Wahl. Ich wär für Viber!