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Telegram in Russland gesperrt

Wie wir bereits berichteten, hatte ein russisches Gericht den in Dubai ansässigen Messenger-Dienst Telegram dazu verurteilt, dem Inlandsgeheimdienst FSB die Schlüssel zu den verschlüsselten Chats auszuhändigen. Telegram-Entwickler Pawel Durow hat diese Aufforderung mit Humor genommen und den Russen einen Brief mit physischen Schlüsseln zugeschickt.

Nun hat Russland Telegram auf dem Territorium der Russischen Föderation blockiert, sodass keine Kommunikation mehr über den Messenger stattfinden kann. Die Sperre wird von Russland nach eigenen Angaben erst aufgehoben, wenn der Dienst die geforderten Daten an das Land übermittelt. Damit hat der Staat zwar ein Druckmittel, doch Telegram ist bereits in anderen Ländern gesperrt, sodass Durow das Ganze auch einfach aussitzen könnte.

Russlands Begründung für die Forderung ist, dass nach Angaben des FSB Terroristen verschlüsselt über den Dienst kommunizieren und dass das Aushändigen der Schlüssel ein Thema der inneren Sicherheit ist.


Quelle: rkn.gov.ru

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  • Schade für die Leute in Russland die das nutzen. Aber gut für die Integrität des Messengers. Die Entwickler stehen offensichtlich zu ihrer Philosophie.

  • Ich wäre da nicht so voreilig zustimmend. Kein Staat der Welt duldet kommerzielle Kommunikationskanäle, die er nicht kontrollieren kann – keiner. Wenn jemand Post- und Briefgeheimnis haben will, dann muß er eben wieder zu Tinte und Papier greifen und ein buntes Bildchen von der Post draufkleben. Ist doch alles vorhanden. Mich stören für den Laien verschlüsselte Kanäle nicht, die der Geheimdienst trotzdem kontrollieren kann. Ich habe nichts zu verbergen und an persönlichen Daten gebe ich außer denen, die man eh nicht verbergen kann, nichts preis.
    Solange die deutsche Post auf Basis eines von unseren „Volksvertretern“ beschlossenen Gesetzes persönliche Daten iherer Kunden verkaufen darf, so, wozu auch jedes Einwohnermeldeamt befugt ist, muß sich keiner aufregen. Wenn jemand Geheimnisse hat, und seien es im Extremfall terroristische Absichten, dann kann er immer noch den persönlichen Mund zu Mund-Weg nutzen. Wenn Terroristen Telegram zur Planung von Anschlägen nutzen, wie eben in Rußland geschehen, dann ist eben Ruhe im Schiff. Schade, aber nur konsequent.
    Die normalen Leute hier tun so, als hätten sie sonst was für Geheimnisse, die über Messenger unbedingt verteilt werden müssen – sei es das Bild von Nachbars Katze oder der eigene Pimmel. Nun denn, wer’s braucht. Zur diskreten face-toface-Kommunikation sind die lautesten Schreihälse leider nicht mehr in der Lage, weil man dazu das Sofa verlassen müßte, sei es auch nur, wenn der Nachbar auf ein Schwätzchen an der Türe klingelt.
    Ich habe Telegram immer sehr gern genutzt, gerade von und nach Rußland. Alles, was ich geschrieben oder gepostet habe, hätte man getrost auch als Transparent an ein Flugzeug heften können. Leider ist nun ab kommenden Montag in Rußland mit Telegram Schicht im Schacht. So richtig traurig wird niemand sein – außer den Terroristen natürlich. Dann geht’s eben über den nächsten Messenger.
    Die Telegram-Erfinder werden sich dereinst rühmen können, der einzig verbliebene sicher verschlüsselte Messenger zu haben – auf Borneo für die Orang-Utan-Zähler.

    • Ja der Ottonormalverbraucher braucht sich nicht dran stören. Die Staaten und Geheimdienste haben besseres zu tun als sich Oma Gieselas Fachsimpeleien über Unterhosen durchzulesen. Interessant wird das dann für Journalisten, Personen im wichtigen Staatdienst usw. Da kann selbst eine harmlos wirkende Verabredung zum Essen wichtig werden. Aber wer weis was diese Leute da für Methoden nehmen, evtl laufen die ja zu Fuß die 200km um die sichere Mund-zu-Mund Verschlüsselung für eine Anfrage nutzen. 😉

      • Und da ist sie wieder, die ‚ich hab nichts zu verbergen‘ – Mentalität. Es geht nicht darum ob irgendjemand denkt er führe ein rechschaffenes Leben, es zählt auch ob der Staat in dem du lebst das auch so sieht. In Deutschland, einem Rechtsstaat, mag alles ok sein. Vor nicht allzu langer Zeit hätte die Stasi dich aber zumindest befragt, wenn du irgendein parteifeindliches Foto (wohl gemerkt ihrer Meinung nach parteifeindlich) über einen Messenger verschickt hättest, zu dem der Staat Zugriff hat.

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veröffentlicht von
Tomás Freres

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