Der Schweizer Uhrenhersteller Swatch will innerhalb der nächsten 3 Monate eine Smartwatch auf den Markt bringen, die mit Android und Windows Phone kompatibel ist. Das hat Swatch CEO Nick Hayek in einem Interview mit Bloomberg angekündigt.
Die Smartwatch soll über NFC kommunizieren und .. jetzt kommt’s… nicht aufgeladen werden müssen. Das könnte bedeuten, dass sich die Swatch Smartwatch (oder Smartswatch?!) mit einer gewöhnlichen Knopfzellenbatterie zufrieden gibt, oder sich durch die Armbewegungen des Trägers selbstständig auflädt, wie es schon bei Automatik-Uhrwerken der Fall ist. Natürlich stellt sich die Frage, wie smart eine so Uhr tatsächlich sein kann. In der Vergangenheit war bereits von einer Swatch Smartwatch ohne Display die Rede, was mir für diesen Fall wahrscheinlich erscheint. Immerhin kündigt Hayek an, dass auch bargeldloses Bezahlen mit der Smartwatch möglich sein soll.
Hayek galt ursprünglich als Skeptiker des Smartwatch-Hypes, will seine Firma nun aber offenbar für den Kampf gegen die Apple Watch rüsten, deren Release für April erwartet wird. Die Tatsache, dass iOS als eiziges großes Betriebssystem nicht unterstützt wird, freut mich als Windows User, ist aber auch ein klares Zeichen dafür, gegen wen die Ambitionen der Schweizer gerichtet sind. Der Fokus auf mobiles Zahlen und lange Akkudauer kann ebenfalls als Kampfansage an Cupertino verstanden werden, gilt letzteres doch als wahrscheinlicher Schwachpunkt der Apple Watch.
Schon letzte Woche sagte Hayek in einem Interview mit Blick.ch:
„Apple ist nicht die einzige Firma, die eine Smartwatch auf den Markt werfen wird. Dies ist kein Risiko, sondern eine riesige Chance für uns und die Schweizer Uhrenindustrie. […] Mit der Apple Watch haben die Kalifornier zum ersten Mal ein Produkt vorgestellt, das nicht eine Woche später in den Verkauf kommt. Bis heute konnte kein unabhängiger Journalist die Uhr ausprobieren und analysieren. Warum ist das so? Die Investoren setzen Apple unter Druck. Sie wollen ein neues Produkt sehen.“
Apple’s Chefdesigner Jony Ive soll ja angeblich gesagt haben, wenn die Apple Watch rauskommt, ist die Schweiz gef**kt. Sieht so aus, als rüste sich die Schweiz jetzt zum Gegenschlag. Bleibt abzuwarten, wie erfolgreich das sein wird.
Mit Microsoft verbindet Swatch übrigens eine eher peinliche Vorgeschichte in Sachen „Smartwatch“. Schon 2004 brachten sie gemeinsam die Swatch Paparazzi heraus, eine Digitaluhr, die über Funk Nachrichten, Börsenkurse, und weitere Infos von Microsoft’s MSN Diensten erhalten konnte. Ein weiteres Beispiel dafür, wie Microsoft bei vielen Trends zu früh dran war und deshalb gnadenlos scheiterte.
P.S. Die Domain Smartswatch.com verlinkt bereits auf den englischsprachigen Webauftritt von Swatch…
Quelle:Bloomberg.com Bildquelle: swatch.com, MSN
Auf dieses Wearable bin ich schon einmal gespannt. Eine Smartwatch die am Ende vielleicht wie eine normale Uhr aussieht ist doch was gutes. Als ich noch mein Note 3 hatte, war ich Besitzer einer Samsung Gear 2 Neo. Die Uhr war nicht schlecht, allerdings sah sie nicht aus wie eine Uhr. Auch wenn wir uns im 21 Jh befinden, so müssen wir dennoch nicht aussehen als kämen wir aus der Zukunft. Die Idee, Microsoft und Android zu unterstützen finde ich gut. Da dürfte sich die Uhr gut verkaufen. Ich finde es auch gut, dass die Schweizer Apple ganz klar die… Weiterlesen »
„Auch wenn wir uns im 21 Jh befinden, so müssen wir dennoch nicht aussehen als kämen wir aus der Zukunft.“
hehe… schöner Kommentar. 😀 Ja, bin auch gespannt was Swatch zu bieten hat. Wobei ich schon damit rechne, dass die Apple Watch ein Verkaugsschlager wird. Was allerdings nicht heißen muss, dass sie wirklich toll ist…