Im Server-Bereich gehört die Linux-Distribution SuSE Enterprise Linux nach Ubuntu Server und Red Hat Enterprise zu den beliebtesten Linux-Betriebssystemen für Server. Das SuSE-Linux hat jedoch einen Nachteil gegenüber den meisten anderen Distributionen – Es gibt keine ARM-Version. Ubuntu und Red Hat hingegen bieten bereits seit längerem eine für ARM-SoC’s optimierte Version ihrer Server-Distributionen an.
Zwar arbeite natürlich auch SuSE an einer ARM-Version, diese war bisher allerdings nur ausgewählten Partnern vorbehalten. Nun sind die Entwickler aber offenbar der Meinung, dass die Plattform ausgereift genug ist und veröffentlichen die neue Linux-Variante für den breiten Markt. Die neueste Version kann ab sofort über den SuSE Shop heruntergeladen werden. Die unterstützten ARM-Chips reichen vom Broadcom BCM2835 des Raspberry 3 und dem Rockchip RK3399 des Rockpro64 von Pine64 oder des Orange Pi RK3399 über AMDs Opteron A1100 bis hin zu Marvells Cavium-ThunderX2 und Cavium Octeon TX.
SuSE Enterprise Server kommt mit angepasstem Lizenzmodell
Der Vorteil der ARM-Plattform besteht unter anderem darin, dass die ARM-Lizenznehmer die Systeme so aufbauen können wie diese benötigt werden. Bei der Anzahl der Prozessorkerne kann man zwischen einem und 48 Kernen wählen. Diese Freiheit sorgte bei SuSE auch für eine Anpassung bei dem bisherigen Lizenzmodell. Denn bis dato rechnete man pro Prozessorsockel. Speziell für ARM-Systeme hat man nun ein Lizenzsystem eingeführt, welches an die Anzahl der Kerne des System gebunden ist.
Systeme mit weniger als 16 Kernen berechnet SuSE nach Anzahl von Gruppen. SuSE Enterprise Server mit weniger als 16 Kernen gruppiert SuSE in Gruppen zu je 4 Kernen und berechnet nach der Anzahl dieser Gruppen. Jede Gruppe zwischen vier und 15 Kernen erfordert ein solches 4-Kern Gruppenabonnement. Dieses lässt sich auf bis zu vier Abonnements erweitern. Die Anzahl der Kerne wird immer zu 4er-Gruppen aufgerundet. Ein System, welches zehn Kerne einsetzt, würde damit drei 4-Kern-Gruppen-Abonnements benötigen. Server mit mehr als 16 Kernen hingegen rechnet SuSE weiterhin nach dem traditionellen System ab. SuSE Enterprise Systeme auf anderen Architekturen bleiben davon natürlich unberührt.
Natürlich könnt ihr auch eigene ARM-Systeme wie zum Beispiel den Raspberry Pi betreiben. Auf diesem läuft allerdings nicht nur Linux sondern auch Windows 10. Wie ihr auf diesen Windows 10 IoT installiert erklären wir euch in diesem Beitrag.
Quelle: suse.com
Im ersten Absatz ist denke ich „ersteres“ statt „letzteres“ gemeint.
Ich habe es klarer formuliert 😂.