Die Digitalisierung in der Industrie ist einer der wichtigsten Märkte für Softwareunternehmen und natürlich möchte Microsoft dort ebenfalls kräftig mitmischen. Man möchte in diesem Bereich die eigenen Stärken wie Azure und Co. ausspielen und möglichst viele Unternehmen für die eigene Software-Lösung begeistern. Dabei kann es jedoch auch zu Problemen kommen, wie der vorliegende Fall zeigt.
Enormer Image-Schaden
Ernst Prost, Chef des Mineralölherstellers Liqui Moly hat der Wirtschafts Woche ein sehr interessantes Interview gegeben. Darin beschreibt er massive Probleme bei der Einführung neuer Software auf Basis von Microsoft Dynamics.
So sei die verwendete Software sehr langsam und würde auch oftmals falsche Zahlen und Lagerbestände liefern. Viele Aufträge müssen nachgearbeitet und korrigiert werden. Dies führte laut Prost bisher zu Kosten im Umfang von knapp zehn Millionen Euro. Schlimmer als die Kosten wiegt für ihn jedoch der Image Verlust bei seinen Kunden, welche teilweise ohne Ware auskommen müssen.
Den Vorwurf, das Projekt Digitalisierung zu überstürzt angegangen zu sein, weißt er entschieden zurück. Die Umstellung und Software wurde drei Jahre ausgiebig getestet und funktionierte dabei soweit auch ordnungsgemäß. Im Realeinsatz kam es jedoch zu den beschriebenen Problemen.
Ob eigene Modifikationen an der Software der Grund für die Probleme sind, lässt sich aktuell nicht sagen. Prost selbst findet es indes sehr nobel von Microsoft, sich nun selbst um das Problem zu kümmern. Zuerst hatte sich der eigene Software-Partner um die Probleme gekümmert, wird inzwischen jedoch von Microsoft unterstützt.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Microsoft laut Prost eine eigene Task-Force mit bis zu 200 Mitarbeitern unterhält. Diese soll gezielt bei solchen Problemen einschreiten und Unternehmen zur Seite stehen. Ernst Prost ist sich nun sicher, mit der Hilfe von Microsoft die Probleme schnell in den Griff zu bekommen.
Dieser Fall zeigt, wie gravierend Fehler bei der Digitalisierung in Unternehmen sein können. Darüber hinaus ist es löblich, dass Microsoft versucht, diese Probleme schnell und umfassend mit den Partnern zu lösen. Denn am Ende steht eben doch der eigene Ruf auf dem Spiel.
Das ganze Interview findet ihr in der verlinkten Quelle.
Kennt ihr ähnliche Fälle, in denen die Umstellung auf neue Software massive Probleme bereitet hat?
Quelle: Wirtschafts Woche
Wartet mal ab. Stichwort eRechnungsverpflichtungen für die Öffentliche Hand. Das wird ein Fest! 🤣
Also ich merke bei Software bei uns. Der Herstellet will ein update installieren, das ist abet gar nicht möglich da eigene „Genies“ der Firma soviel an der Fremdsoftware geändert haben, das das Update gar nicht mehr funktionsfähig ist.. Wer wird beschuldigt der Hersteller, nicht die Dummies die ohne Fragen was angepasst haben.
@Shayliar Also treffender wäre „Der Hersteller LIEFERT ein Update aus“. Installieren will das Update meist entweder der Enduser oder der Partner/Intergrator. Und für die, die „drumherum“ programmiert haben, heist es dann: parallele frische Testinstallation (OutOfTheBox) -> Update einspielen -> forschen (was sich geändert hat) -> Änderungen (des Updates) ins Testsystem übertragen -> Testen -> Notfallplan nocheinmal durchgehen (Was mache ich im Fall X/Y/…?)-> Anderungen ins PROD-System übertragen -> Das PROD-System die nächsten Tage intensiver beobachten. Das ist eine vereinfachte Darstellung des Updateprozesses in einem solchen Fall. Das Problem ist, das viele selbst diese einfache Regeln nicht beachten, da ihnen der… Weiterlesen »