Spätestens ab Black Friday lohnt sich der Einzelhandel für die Geschäfte sehr. Die Menschen beginnen mit den Weihnachtseinkäufen und bis kurz vor Heiligabend wird geshoppt. Wer es clever angeht, hält vorher nach lohnenswerten Schnäppchen auf Mein Deal Ausschau. Ein anderer Ansatz ist es, bis nach der Weihnachtszeit zu warten.
Prognostisch gesehen reduzieren sich die Preise in einigen Segmenten Mitte oder Ende Januar. Eine generelle Empfehlung für abwartendes Verhalten ist das aber nicht. Wer Schnäppchen sucht, findet sie (fast) zu jeder Jahreszeit. Es kommt nur auf die Art der Suche an.
Echte Schnäppchen vs. vermeintliche Angebote – warum zuschlagen sich nicht immer lohnt
Ob im Lebensmitteleinzelhandel oder bei Elektronik – jeder Markt suggeriert kurz vor Weihnachten das große Angebot. Kein Wunder, denn zu diesem Zeitpunkt ist die Kaufkraft groß, die Menschen denken (weniger) ans Budget. Dabei ist Vorsicht geboten, denn nicht alles, was günstig sein soll, ist es auch wirklich. Das nachfolgende Video zeigt, dass hinter Schnäppchen nicht wirklich Sparpotenzial stecken muss:
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Es ist ein psychologischer Effekt, dass Menschen auf Signalfarben und Worte reagieren. Prozentzeichen auf dem Preisschild, rot durchgestrichene Preise oder Begriffe wie „Sonderangebot“, „Schnäppchen“ und „Ausverkauf“ triggern die Kaufbereitschaft. Um herauszufinden, ob sich das Angebot wirklich lohnt, ist ein Preisvergleich inklusive Verlaufskontrolle nötig. Oft wird an dieser Stelle klar, dass das gleiche Produkt noch vor zwei Monaten billiger war. Dann ist abwarten angesagt, denn nach Weihnachten könnte es wieder günstig werden.
Rabattmangel im Handel – um die Weihnachtszeit gibt es kaum Preisnachlässe
Trotz Themen wie Inflation und mangelndem Einkommen sind die Deutschen im Jahr 2023 so kaufbereit wie selten zuvor. Für Händler ein Segen, denn endlich klingelt die geschundene Kasse wieder. In den letzten Monaten hatten Preiserhöhungen und Unsicherheiten dazu geführt, dass die Menschen weniger Geld ausgaben.
Der Wunsch nach Schnäppchen bleibt aber dennoch hoch, vor Weihnachten und zwischen den Jahren stehen die Chancen jedoch schlecht. Aus Händlersicht macht es keinen Sinn, zu diesen Zeiten mit Rabatten zu locken. Wer ein Geschenk kaufen möchte, wird es auch ohne 20 % Preisnachlass tun. Handlungsbedarf besteht nur dann, wenn die Konkurrenz deutlich billiger wird.
Zwischen den Jahren müssen Schnäppchenfans ebenfalls meist auf lukrative Angebote verzichten. Da eines der beliebtesten Weihnachtsgeschenke Gutscheine sind, floriert der Handel nach den Feiertagen noch einmal kräftig. Kein Grund also, die Rabattkarte auszuspielen. Im Januar wendet sich das Blatt dann oft, denn jetzt ist die Kaufkraft niedrig und die Händler müssen ihre Kundschaft bei Laune halten.
Neues Jahr, neue Preise: Modeshopping macht im Januar wieder Spaß
Der Januar bringt Rechnungen, Kosten und zum Glück auch bessere Chancen auf Schnäppchen mit. Wenn das Weihnachtsgeschäft vorbei ist, fokussiert sich der Handel bereits auf das Frühjahr. Besondere Rabatte sind Weihnachtsdekoration, Adventskalendern und Geschenkbundles möglich. Modisch beginnt der große Preisverfall im Schnitt ab der zweiten Januarwoche. Dann lohnt es sich, nach folgenden Produkten Ausschau zu halten:
- Wintermäntel und Jacken
- Unterwäsche für die kalte Jahreszeit
- Pullover und Co. aus Wolle
- Winterschuhe, Stiefel und dicke Socken
Die Frühjahrskollektionen brauchen Platz in den Lagern und Läden. Für Händler ist es daher wichtig, die eingelagerte Ware möglichst gewinnbringend zu verkaufen. Während der kalten Jahreszeit ist das eher möglich als im März, wenn teilweise schon wieder die 20 Grad Marke geknackt wird.
Tipp: Wer auf der Suche nach einer neuen Jacke oder typischer Winterbekleidung ist, kauft am besten nach Weihnachten und nach Ablauf der ersten Januarwoche.
Preisnachlässe im Januar – welche Produktgruppen noch günstiger werden
Unter den Geschenketipps für nahe und entferntere Verwandte, Bekannte und Freunde gehören Wein, Pralinen und Co. zu den Spitzenreitern. Kein Wunder also, dass die Preise spätestens Anfang November anziehen und Genussmittel wie diese teurer werden. Das hohe Preisniveau hält bis nach Weihnachten und dem Jahreswechsel an, denn auch zu Silvester wird noch einmal kräftig eingekauft.
Im Januar dürfen sich Naschkatzen dann auf sinkende Preise bei Süßigkeiten, aber auch bei Spirituosen freuen. Wer clever sparen möchte, kauft jetzt Weihnachtsschokolade mit teilweise 70 % Rabatt und mehr. Die lässt sich nicht nur naschen, sondern auch zu Kuchen, Nachtischen und anderen Leckereien verarbeitet. Ob auf der Packung ein Weihnachtsmann abgebildet ist oder nicht, sagt nichts über den Inhalt. Weitere Produktgruppen mit Chancen auf Ersparnisse sind:
- Unterhaltungselektronik: Vor Weihnachten sind Konsolen und Co. gefragt wie nie. Jetzt würden Rabatte aus Händlersicht keinen Sinn machen. Im Januar sinkt das Interesse und parallel dazu auch die Preise.
- Haushaltsartikel: Elektronische Haushaltsgeräte landen oft unter dem Weihnachtsbaum und gehen daher vor Weihnachten teuer über den Ladentisch. Das ändert sich spätestens Mitte Januar.
- Drogerieprodukte: Kosmetik, Parfüm und Pflegeprodukte sind die perfekten Geschenke für eine breite Zielgruppe. Da im Januar jeder gut versorgt ist, fällt das Interesse und die Produkte werden günstiger.
Antizyklisches Einkaufen – warum der Februar perfekt für eine neue Klimaanlage ist
Wenn die Nachfrage das Angebot regelt, steigen Preise immer dann, wenn viele Menschen Interesse zeigen. Sobald im Sommer die 30 Grad Marke geknackt ist, sind die Regale mit Ventilatoren und mobilen Klimaanlagen wie leer gefegt. Im Winter hingegen ist die Nachfrage nach Heizlüftern groß. Clevere Shoppingfans denken voraus und kaufen antizyklisch.
Januar, Februar und März sind die optimalen Monate, um an die Hitze des Sommers zu denken und bereits in die neue Klimaanlage zu investieren. Sind die Sommermonate gekommen, lohnt sich der Kauf von Heizöfen, dicken Kuscheldecken und anderen Winteraccessoires. Andere Produktgruppen haben rund ums Jahr eine gleichbleibende Nachfrage. Hierzu gehört beispielsweise Hardware für den Computer, denn sie wird Sommer und Winter gleichermaßen gebraucht.
Vor Weihnachten sparen – wenn der Einkauf sein muss
Geht es um Geschenke, ist Warten bis zum Januar oft keine Option. Oma, Opa und der Rest der Verwandtschaft freut sich übers Päckchen direkt unter dem Baum. Zwar ist das Sparpotenzial meist geringer, Optionen gibt es aber trotzdem! Bei jedem Kauf ist ein Preisvergleich zwingend erforderlich. Obwohl die Händlerpreise oft ähnlich sind, können günstigere Versandkosten oder spezifische Sonderaktionen den Preis drücken. Darüber hinaus lohnt es sich, folgende Ansätze zu berücksichtigen:
- Suche nach Rabatten: Bei Gutscheinportalen werden aktuelle Aktionen veröffentlicht und gesammelt. Hier finden Schnäppchenjäger auch Rabatte, die vom Händler nicht direkt beworben werden. Schon ein Gutschein für reduzierte Versandkosten lohnt sich beim Einkaufen.
- Nutzung von Cashback: Geld zurück beim Einkaufen? Das funktioniert durch die Nutzung von Cashback-Aktionen. Beliebt sind hier Payback- und Deutschlandcard. Wird die entsprechende Karte vor dem Einkauf genutzt, werden Punkte für jeden ausgegebenen Euro gutgeschrieben. Diese wiederum lassen sich in Prämien tauschen oder im Falle von Payback als Guthaben auszahlen. Manchmal gibt es außerdem Händlercashback, unabhängig von einer Kundenkarte. Für den Kauf eines bestimmten Produkts gibt es Geld zurück.
- Sammelbestellungen: Preisnachlässe bei einem großen Bestellvolumen lohnen sich für Vielbesteller. Möchten die Freunde beispielsweise auch Pralinen oder Weinspezialitäten bestellen, kann das für Rabatte sorgen.
- Gebraucht kaufen: Der Trend geht klar in Richtung Refurbished und Secondhand. Zwar sind die Produkte statistisch vor Weihnachten ebenfalls teurer, bleiben aber günstiger als der Neukauf. Vor allem geprüfte und aufbereitete Elektroware landet immer häufiger unterm Weihnachtsbaum.
Online oder offline – wo gibt es im neuen Jahr die besten Schnäppchen?
Die Anzahl der Onlineshopper ist deutlich gestiegen, meist wird der digitale Einkauf als günstigere Alternative gesehen. In der Praxis zeigt sich, dass es auch offline Schnäppchenoptionen gibt. Kleinere Geschäfte haben oft ein Lagerproblem und müssen Winterware so schnell wie möglich aus dem Sortiment bekommen. Das führt zu höheren Preisnachlässen, die sich lohnen.
Auch wer gezielt nach Weihnachtsprodukten Ausschau hält, sollte die Stores vor Ort nicht vernachlässigen. Während überschüssige Ware im virtuellen Einzelhandel oft an den Haupthändler zurückgeht, werden im niedergelassenen Geschäft Rabatte gewährt. Ob Adventskalender, typische Weihnachtsgeschenke oder Deko – hier warten die größten Angebote. Und wir alle wissen: Nach Weihnachten ist vor Weihnachten, die Lichterkette kommt spätestens im folgenden Jahr wieder zum Einsatz.
Die optimale Lösung auf der Suche nach dem besten Preis ist der Vergleich zwischen Online- und Offlinehändlern. Manchmal gibt es produktspezifische Unterschiede. Die Winterstiefel sind im Netz deutlich günstiger, den Mantel gibt es dafür mit Rabatt vor Ort. Da heute die meisten niedergelassenen Geschäfte bereits über eine Onlinepräsenz verfügen, ist ein Preisvergleich bequem vom eigenen Sofa aus möglich.
Fazit: Vor oder nach Weihnachten shoppen – es gibt keine Faustregel für alle
Zu keinem Zeitpunkt im Jahr wird so viel eingekauft, wie kurz vor den Weihnachtsfeiertagen. An den Supermarktkassen bilden sich lange Schlangen und die Paketdienste sind schon Mitte Dezember komplett überlastet. Bei so viel Nachfrage erklärt es sich von selbst, warum Händler die Preise sukzessive nach oben treiben. Sie werden ihre Waren auch dann los, wenn sie keine Sonderangebote bereithalten. An dieser psychologischen Preisbildung nehmen aber nicht alle Händler teil. Auch vor Weihnachten gibt es dann und wann Angebote, die sich lohnen können.
Entscheidend ist, die Preise langfristig zu vergleichen. War ein bestimmter Artikel Anfang des Jahres deutlich günstiger als im Dezember, kann sich abwarten lohnen. Es ist wahrscheinlich, dass der Preis zum Jahreswechsel erneut fällt. Die höchsten Chancen auf Preisnachlässe sind bei Produkten gegeben, die vor Weihnachten eine hohe Nachfrage erfahren. Dazu gehören Geschenkeklassiker wie Schmuck, Parfüm und Kosmetik, aber auch elektronische Produkte wie Smartphones, Spielekonsolen oder Computer.
Abschließend bleibt zu sagen, dass sich abwarten zwar manchmal lohnt, ein geschenkeloses Weihnachten aber nicht sein muss. Wer mit Köpfchen kauft, schafft es sogar vor Weihnachten den ein oder anderen Euro einzusparen und die Gäste unterm Tannenbaum glücklich zu machen.