Gaming

[Game Preview] Darwin Project

 

Mit dem bahnbrechenden Erfolg von Player Unknown’s Battlegrounds sind sogenannte Battle Royale-Spiele stark im Kommen. So konnte beispielsweise auch Fortnite in diese großen Fußstapfen treten und das Genre mit neuen Ideen weiterentwickeln. Seit einer Woche gibt es auf der Xbox One mit Darwin Project von Scavengers Studio nun ein weiteres Spiel, das sich zu den anderen Games dazugesellt. Auch dieses versucht neuartige Ansätze einzubringen, um noch mehr frischen Wind in diesen Spieltyp zu bringen. Der Test beleuchtet zwar nicht das Endprodukt, da sich das Spiel noch im Game-Preview-Programm befindet, aber ich habe mir das Spiel bereits für euch angesehen: Dies ist mein Preview von Darwin Project.

Das Menü von Darwin Project erinnert etwas an Overwatch.

Spielprinzip

Darwin Project würde ich als Battle Royale meets Hunger Games beschreiben: Es kämpfen zehn Spieler gegeneinander – der letzte Spieler, der noch steht, gewinnt das Match. Dabei geht es aber nicht nur um das simple Eliminieren der Gegner, sondern auch um das Sammeln von Ressourcen und das Überleben in der Kälte, da man sich in einer verschneiten, mit Hügeln und Wäldern besiedelten Karte wiederfindet.

Bedauerlicherweise ist die Lernkurve anfangs etwas steil, da es – bis auf ein paar Steuerungshinweise – kein Tutorial gibt. So braucht man zu Beginn einige Zeit sich zurechtzufinden. Auch wenn man sich dadurch in den ersten Spielen etwas unsicher fühlt und zunächst alle Möglichkeiten erkunden muss, gewöhnt man sich durch die relativ intuitive Steuerung schnell an das Spielprinzip und -design.

Man kann sich jederzeit die gesamten Stats der Karriere ansehen.

Spielmodi

Im Spielmenü von Darwin Project befinden sich drei Modi, wobei die Coop-Variante noch nicht implementiert ist. Die zwei verfügbaren Optionen unterscheiden sich jedoch erheblich: Man kann das Spiel entweder als Gefangener oder als Regisseur spielen. Wenn das Spiel als Gefangener gestartet wird, findet man sich auf der Karte gegen die anderen neun Spieler wieder. Als Regisseur in Form eines großen schwebenden Roboters, der als Kamera fungiert, kann man das Match sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht beeinflussen.

Die Spielmodi von Darwin Project könnten unterschiedlicher nicht sein.

Spiel als Gefangener

Im Spiel als Gefangener gibt es nur ein Ziel: Als letzter Spieler zu überleben. Dazu kann man die gegnerischen Insassen mit der Axt oder Pfeil und Bogen erledigen, Fähigkeiten wie Teleportation und Unsichtbarkeit anwenden, die eigene Schadens- und Kälteresistenz optimieren sowie Schaden und Laufgeschwindigkeit verbessern. Das Spielfeld ist in sieben Waben unterteilt, von denen sich im Laufe des Matches einige schließen, sodass man sich in andere Gebiete bewegen muss, bevor man Schaden nimmt. Sollte nur noch eine Wabe offen sein, verkleinert sich diese und leitet somit den Sudden Death-Modus ein.

Alle Spieler befinden sich vor Spielbeginn in dieser Lobby.

Für jeden gefällten Baum erhält der Spieler Holz, das er entweder für einen Pfeil oder ein Feuer verwenden kann, um sich warmzuhalten. Das benötigt jedoch Zeit, in der man für andere Gegner verwundbar ist. Um gegenüber der Kälte widerstandsfähiger zu sein, können auch Sessel zerstört werden, um Leder zu erhalten, mit dem zum Beispiel ein Fellumhang hergestellt werden kann.

Ein warmes Lagerfeuer kann ein wahrer Lebensretter sein.

Dies sind alle Gegenstände, die mit den gesammelten Ressourcen gecrafted werden können:

Die Rüstung schützt den Spieler vor dem nächsten Angriff.

Das Lagerfeuer füllt die Wärmeanzeige wieder auf.

Mit Pfeilen können Gegner mit dem Bogen angegriffen werden.

Wenn feindliche Spieler in eine Bärenfalle treten, erleiden sie Schaden und können sich für sechs Sekunden nicht bewegen.

Wer in die Stolperfalle läuft, ist für alle anderen Spieler für 30 Sekunden sichtbar.

Schneebälle benötigen keine Ressourcen und können die Wärmeanzeige gegnerischer Spieler verringern und Lagerfeuer löschen.

Die Camo-Fähigkeit macht den Spieler für 15 Sekunden unsichtbar.

Die Teleport-Fähigkeit befähigt den Spieler, sich 100 Meter weit zu teleportieren.

Das Energieschild verhindert jeglichen Schaden für zehn Sekunden.

Die Schuhe erhöhen die Laufgeschwindigkeit um 5%.

Der Fellumhang beschert dem Spieler 19% mehr Kälteresistenz.

Die Axt-Verbesserung erhöht den Schaden der Axt um 25 pro Level.

Es wird ersichtlich, dass es viele Gegenstände und Fähigkeiten gibt, die während des Spiels produziert werden können. Welche Upgrades dem Spieler am ehesten den Sieg bescheren können, hängt von der Spielweise, der Taktik und den gefundenen Ressourcen ab. Alle Verbesserungen sind in sehr praktischer Weise über ein Rad auszuwählen, das mit RB aufgerufen werden kann.

Das Gegenstands- und Fähigkeiten-Menü ist sehr intuitiv gestaltet.

Sobald man im Laufe des Spiels stirbt, hat man die Möglichkeit, die Runde dennoch weiter zu verfolgen: Dazu kann man mit LB zwischen noch lebenden Spielern wechseln und deren Aktionen beobachten. Alternativ kann man auch die Kamera frei bewegen und sich einen Überblick verschaffen, als ob man in der Haut des Regisseurs stecken würde.

Spiel als Regisseur

Als Regisseur schlüpft man in die Rolle eines großen, schwebenden Roboters, der gleichzeitig als Kamera fungiert. Man kann sich mit dem linken Stick frei bewegen und mit Druck auf LT und RT sinken bzw. steigen. So kann man die gesamte Karte im Blick behalten, einzelne Spieler beobachten oder mit diesen direkt kommunizieren.

Die Aufgabe als Regisseur ist es, das Spiel zu leiten. Zu diesem Zweck gibt es zehn Fähigkeiten, die man mit verschiedenen Anzahlen an Action Points (AP) aktivieren kann – pro Minute erhält der Regisseur einen AP. Folgende Fähigkeiten stehen diesen zur Verfügung (die Ziffer in den Klammern gibt an, dass diese Fähigkeit zweimal aktiviert werden kann):

Mit Warm Up kann man die Wärmeanzeige eines bestimmten Spielers etwas auffüllen.

Mit Electronic (2) kann eine der elektronischen Einheiten auf der Karte aktiviert werden. Diese sind wichtig, damit Spieler Fähigkeiten herstellen können.

Heal erlaubt es dem Regisseur, die Gesundheit eines einzelnen Spielers etwas zu regenerieren.

Mit Close Zone (2) kann der Regisseur eine beliebige Zone schließen – diese fügt Spielern nach einer knappen Minute dann kontinuierlichen Schaden zu, wenn sie sich bis dahin nicht in einem anderen Bereich befinden.

Speed Up kann einem bestimmten Spieler einen temporären Geschwindigkeitsschub geben.

Invincibility macht einen Spieler für zwanzig Sekunden unverwundbar.

Nuke schießt auf eine der noch offenen Waben eine Atomrakete ab, die alle Spieler tötet, die sich bis dahin noch in der Zone befinden.

Gravity Storm verringert die Schwerkraft auf der gesamten Karte für zwei Minuten.

Manhunt setzt ein Kopfgeld auf einen bestimmten Spieler aus – wer diesen erledigt, erhält einen besonderen Preis. Leider habe ich diesen nie selbst bekommen und weiß somit nicht, was dieser enthält.

Das Rating des Regisseurs findet dann statt, wenn man stirbt oder als Sieger aus dem Match hervorgeht.

Der Regisseur erhält von jedem Spieler nach dessen Tod eine Bewertung von einem bis fünf Sternen, damit er weiß, wie gut oder schlecht er agiert hat. Ich versuche in der Regel so sadistisch wie möglich zu sein und habe bisher in jedem Spiel für meine Regisseur-Fähigkeiten fünf Sterne erhalten. Ich habe das Gefühl, dass den Insassen mein fieser und dennoch fair verteilter Spielstil gefallen hat.

Die Rolle als Regisseur hat mir definitiv am meisten Spaß bereitet – es ist eine große Freude, das Spiel nach den eigenen Wünschen gestalten zu können und zu beobachten, wie die Insassen damit umgehen. Jedoch dauert es eine Weile, Action Points zu sammeln – auch sind die Möglichkeiten meiner Meinung nach noch zu limitiert. Ich würde mir etwas mehr Chaos wünschen, da das Spiel an sich noch zu schleppend ist. Man kann sich als Insasse sehr lange unentdeckt bewegen und so den meisten Konflikten entziehen. Der Regisseur kann das zwar etwas beeinflussen, besitzt aber kaum Potential für mehr chaotische Action zu sorgen. Scavengers Studio sollte hier definitiv etwas mutiger sein und dem Spielleiter noch mehr Macht geben.

Die Spieler waren über meinen Einsatz dieser Atombombe sicher nicht sehr erfreut.

Charakteranpassung

Der Spieler hat zudem die Option, seinen Avatar anzupassen: Zu diesem Zweck können beispielsweise Kleidung, Haare, Hautfarbe sowie der Look der Waffen verändert werden. Die Auswahl ist in dieser Hinsicht noch eingeschränkt, wird aber mit Sicherheit noch erweitert, je mehr Scavengers Studio das Spiel optimiert und anpasst. Ich habe mich für den typischen Gefängnis-Look entschieden und spiele stets in einem orangefarbenen Overall.

Man darf gespannt sein, wie viele Anpassungsgegenstände es zukünftig geben wird.

Performance

Während meiner Spiele habe ich keine Bugs oder Fehler, die das Spiel nachteilig beeinflussen, erkennen können. Jedoch gibt es häufiger Framerate-Probleme, insbesondere wenn mehrere Spieler auf dem Bildschirm zu sehen sind. Das Spiel ruckelt teilweise relativ stark, was aber verkraftbar ist, da man insbesondere am Anfang häufig alleine unterwegs ist. Es sollte auch nicht vergessen werden, dass es sich um einen Game-Preview-Titel handelt, also einen Vorschau-Build, der noch stetig verbessert wird.

Das Spiel hatte während meines Tests keine Soundprobleme oder -aussetzer und auch keine Schwierigkeiten beim Aufrufen des Guides erfahren: Screenshots und Videos können so direkt im laufenden Spiel aufgezeichnet werden. Ebenso die Menüführung und Steuerung sind sehr responsiv – in dieser Hinsicht habe ich keinerlei Probleme feststellen können.

Vor jedem einzelnen Match kann man einen beliebigen Server auswählen.

Mein Urteil

Auch wenn Darwin Project dem Battle Royale zugeordnet werden kann, hinkt ein direkter Vergleich. Der Art Style mag zwar an Fortnite erinnern, aber Darwin Project besitzt viele neuartige Ideen, die es in ein komplett anderes Spiel verwandeln. Dies ist auch der Grund, warum ich es eingangs als Battle Royale meets Hunger Games beschrieben habe. Und jenes Konzept ist einzigartig: Sollte man nicht mehr als Gefangener überleben wollen, sondern lieber eine gemütliche Runde spielen, kann man stattdessen im nächsten Spiel die Rolle des Regisseurs übernehmen, um das Match zu leiten und anderen Spielern beim Kampf ums Überleben zuzusehen.

Trotz allen positiven Aspekten ist es ersichtlich, dass das Spiel noch mehr Arbeit benötigt: Die Spielgeschwindigkeit muss erhöht werden, der Regisseur benötigt mehr Macht und die Framerate-Probleme müssen sich ebenfalls bessern. Wie bereits erwähnt, muss man stets berücksichtigen, dass es sich um einen Game-Preview-Titel handelt, der dennoch sehr nah an einem fertigen Produkt ist. Ich habe viele andere Spiele in der Vorschau gespielt und die meisten haben sich so kurz nach Release nicht so rund angefühlt.

Man beachte die witzigen und ironischen Sprüche auf den Ladebildschirmen.

Für das Spiel existieren noch keine Achievements, was für Spiele, die sich im Game-Preview-Programm befinden, jedoch nicht ungewöhnlich ist. Darwin Project ist ein sehr kreatives und spaßiges Spielerlebnis mit sehr viel Potential und ich kann es jedem stark ans Herz legen. Ich bin mir sicher, dass es im Laufe der Zeit noch mehr Features erhält und in der Zukunft zu den großen Multiplayer-Games gehören könnte.

Hat mein Review euer Interesse an Darwin Project geweckt? Werde ich euch zukünftig in den verschneiten Wäldern antreffen können? Teilt es mir in den Kommentaren mit!

 

Entwickler: Scavengers Studio
Preis: Kostenlos
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veröffentlicht von
sirthecos

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