Seit Dienstag ist die zweite Erweiterung von Assassin’s Creed Origins – Der Fluch der Pharaonen – erhältlich. Dieser DLC ist nicht nur um einiges größer als The Hidden Ones, sondern hebt auch das Maximal-Level um zehn auf insgesamt 55. Zudem gibt es wieder eine neue Gegend zu entdecken, die sich The Valley of the Kings nennt. Eines werde ich vorwegnehmen können: Wenn ihr Fans des Ubisoft-Titels seid, werdet ihr mit Der Fluch der Pharaonen viel Spaß haben. Ich versuche in diesem Artikel, Story-Spoiler weitestgehend zu vermeiden, damit ihr alles selbst erleben könnt. Dies ist mein Review von Der Fluch der Pharaonen.
Setting
Im Hauptspiel hat man mit Bayek hauptsächlich das von Städten, Dörfern und Festungen besiedelte Ägypten erkundet – In Der Fluch der Pharaonen findet Bayek ein konträres Bild vor: Man beginnt die Reise im Süden Siwas, in der Stadt Theben. Diese lebhafte Stadt ist Handelszentrum und beherbergt Monumente, die eine wahre Augenweide sind. In der Nähe befindet sich The Valley of Kings, in dem sich große Tempel mit kunstvoll gestalteter Architektur, Gärten und Seen ansiedeln.
Story
Die Story der Erweiterung werde ich nicht im Detail beschreiben, um euch vor Spoilern zu bewahren. Ein seltsames Artefakt hat die Region in einen wahren Albtraum verwandelt: Soldaten der Pharaonen sind von den Toten auferstanden und terrorisieren die Gegend um Theben. Bayek hat den Auftrag, das Artefakt zu finden und an den ursprünglichen Ort zurückzubringen. Jedoch hat er die Rechnung ohne die neuen Gefahren gemacht, die auf ihn warten: So haben sich Mumien, mythologische Wesen, lang verstorbene Könige und furchterregende Kreaturen aus den Gräbern erhoben, um ihn von seiner wichtigen Mission abzuhalten.
Um wieder für Frieden zu sorgen, kann sich Bayek dieses Mal nicht nur auf seine Kampfkünste verlassen: Er muss wieder investigative Arbeit leisten und altertümliche Rituale durchführen, um sein Ziel erreichen zu können. Dennoch ist das Verkaufsargument dieser Erweiterung nicht die Geschichte: Obgleich diese interessant ist und ihren Zweck erfüllt, waren die Geschehnisse des Hauptspiels fesselnder. Was den DLC so einzigartig macht, ist hauptsächlich das Setting und die zu erkundenden Gebiete.
Aktivitäten
Abgesehen von der Hauptstory gibt es in Der Fluch der Pharaonen natürlich neben neuen Fähigkeiten auch wieder sehr viel zu erforschen und neue Ausrüstung zu sammeln. Und im Gegensatz zu der letzten Erweiterung hat man dieses Mal tatsächlich mehr zu entdecken: Nicht nur die Story ist ein wenig länger, sondern es gibt auch mehr Nebenquests und eine größere Karte aufzudecken. Außerdem existiert zusätzlich noch das Jenseits, das auch mit Collectibles und Nebenaktivitäten aufwartet. Wem das Jagen der Kopfgeldjäger Spaß bereitet hat, kann sich in dieser Erweiterung auf ähnliche Gegner freuen: Bayek wird dieses Mal von den Pharao’s Shadows verfolgt, wobei sich der stärkste auf Level 55 befindet. Zudem sind wieder einige Rätsel zu lösen und besondere Schätze zu entdecken.
Am einprägsamsten sind jedoch die Sequenzen, in denen sich Bayek in den Jenseits-Welten der auferstandenen Pharaonen befindet. Jede dieser Welten unterscheidet sich erheblich voneinander und spiegelt das Leben des jeweiligen Pharaos wieder. So erkundet man einerseits die wunderschönen Felder der Göttin Nefertiti und andererseits das dunkle und höllenähnliche Jenseits von Tutanchamun. Der Duat von Echnaton hat mich am meisten beeindruckt: Dort befindet sich ein riesiger von Wasser umgebener Tempel, über dem eine gigantische, leuchtende Kugel, die die Sonne repräsentiert, schwebt.
Belohnungen
Der Fluch der Pharaonen trumpft mit einer Vielzahl neuer Waffen auf: Die meisten können – wie gewohnt – im Laufe des Spiels zufällig gefunden werden. Jedoch existieren auch vier einzigartige Waffen, die erbeutet werden können. So besitzt jeder der vier Pharaonen, gegen die man kämpft, eine besondere Waffe: Solche gestaltet nicht nur die Kämpfe in einzigartiger Weise, sondern landet nach Bayeks Sieg in seinem Besitz. Ein kleiner Tipp von mir: Testet insbesondere die Dual Swords, die ihr von Nefertiti erhaltet. Diese sind mittlerweile fester Bestandteil meiner Ausrüstung geworden.
Länge
Sofern man ein nicht zu geringes Level besitzt, ist die Hauptstory in ungefähr zehn Stunden abgeschlossen. Das ist definitiv länger als die Missionen, die wir aus der ersten Erweiterung kennen. Jedoch ist der DLC damit noch lange nicht beendet: Alle zu erkundenden Orte, geheimen Rätsel und Nebenmissionen verlängern die Dauer von Fluch der Pharaonen erheblich. Wer jeden einzelnen Winkel erforschen möchte, sieht hier einer weitaus längeren Spieldauer entgegen.
Mein Urteil
Der Fluch der Pharaonen erfindet die Formel von Assassin’s Creed Origins nicht neu, aber das ist auch nicht notwendig. Ubisoft agiert hier getreu dem Motto: If it ain’t broke, don’t fix it. Und das ist genau der richtige Ansatz, da dennoch genug neue Ideen implementiert werden und so zu einem sehr kurzweiligen Spielerlebnis führen. Wer neue und atemberaubende Landschaften erkunden, neue Gegenstände finden sowie Reliquien und Schätzen nachjagen möchte, kann sich hier auf eine Erweiterung freuen, die The Hidden Ones klar übertrifft. Solltet ihr noch nicht auf dem entsprechenden Level sein, besteht die Möglichkeit, die Erweiterung mit einem vorgefertigten Charakter auf Level 45 zu erfahren.
Das Zusatzkapitel besitzt eine Größe von 14,77 GB auf der Xbox One. Allen Fans von Assassin’s Creed Origins kann ich den DLC stark ans Herz legen: Wem bereits die letzte Erweiterung gefallen hat, wird auch in Der Fluch der Pharaonen eine Menge Freude haben.
Habt ihr Der Fluch der Pharaonen bereits angespielt? Wie gefällt euch die Erweiterung? Teilt es mir in den Kommentaren mit!