Mit hoffnungsvoller Vorfreude berichteten wir gestern über eine mögliche offizielle Pebble Smartwatch App für Windows Phone. Diese Hoffnung kam nicht von ungefähr, befindet sich doch bereits eine Pebble App im Store, die jedoch nur für Microsoft Interna freigegeben ist. Wie Windowscentral heute leider berichtet, sind diese Indizien wertlos. Es wird keine Pebble App für ‚Windows Phone geben – die ganze Story, erfahrt ihr jetzt:
Microsoft stand tatsächlich bereits Ende 2013 in Verhandlungen mit Pebble, um eine tiefgreifende Partnerschaft mit dem Smartwatchersteller einzugehen. Problem dabei war, dass das damalige OS, Windows Phone 8.0, noch nicht viele Schnittstellen für Smartwatches anbot – das Ergebnis wäre unbefriedigend gewesen. Da Windows Phone 8.1 gar nicht mehr weit war und alle nötigen APIs dann zur Verfügung stünden, blieb man mit Pebble weiterhin in Verhandlungen.
Microsoft übertraf sich anschließend selbst. Die Redmonder lieferten Pebble mit den neuen APIs eine voll funktionsfähige, qualitativ hochwertige App. Zeugenberichten zufolge sei man wirklich beeindruckt gewesen, dass der Softwareriese in so kurzer Zeit eine derart gute App programmiert hatte.
Cross Promotion in allen Microsoft Stores (ähnlich wie die aktuelle Partnerschaft mit Fitbit), eine tolle App mit kostenlosem Support, Androids und bald auch Apples erdrückende Konkurrenz auf dem Smartphonemarkt – eine Partnerschaft mit Redmond schien reine Formsache zu sein. Doch Unternehmen werden letztendlich von Menschen geführt und sachliche Argumente unterliegen dadurch manchmal persönlichen Gefühlen.
Eric Migicovsky, CEO und Gründer von Pebble, ist kein Fan von Microsoft oder Windows Phone. Migicovsky ist nicht einmal 30 und sei dementsprechend eher mit Google und Apple Produkten großgeworden und betrachte Microsoft als technologisches Fossil, dass seine besten Jahre hinter sich hat. Ähnliches gelte für den 27-jährigen Gründer von Snapchat, Evan Spiegel, der sich selbst von einem persönlichen Besuch von Satya Nadella nicht umstimmen ließ. Diese Mutmaßungen meines Kollegen Daniel Rubino klingen einleuchtend, aber ich glaube nicht, dass sie der einzige Grund sind.
Microsoft befindet sich in der unbequemen Position allen Firmen die gerade angesagt sind, den Hof zu machen. Und wie im wahren Leben auch, wirken sie durch den häufigen und meist einseitigen Balztanz, bedürftig. Das Ganze wird durch die Medien noch weiter verstärkt, es entsteht eine negative Konditionierungs – Spirale und irgendwann etabliert sich der Ruf des „Losers“, der zwar finanzielle Mittel hat, dem aber nichts wirklich gelingen will. Dadurch gewinnen Verhandlungspartner eine unglaublich starke Position und sind letzten Endes auch nicht für Geld gewillt mit dem einstigen Marktführer zu kooperieren. In einer Zeit, in der man zuerst eine Kundenschar aufbaut, bevor man sich über die Monetarisierung Gedanken macht, ist Image sehr viel mehr Wert als ein paar Millionen – und wer möchte schon das Image des Losers teilen.
Quelle: Reddit, Kickstarter, WindowsCentral
Treffend beschrieben…und leider wahr!
dagen hilft dann nur noch Geld.
alles an Patenten kaufen und Sie alle zu Tode zu knechten.
*grrr*
Wie im Artikel schon erwähnt hilft da kein Geld….
Auf Snapchat kann man verzichten. Auf Pebble auch. Microsoft muss mal wieder selbst machen. Mit dem Microsoft Band ist man auf einem guten Weg. Man kann nur hoffen das andere Smartwatch Hersteller anders denken und Win 10 unterstützen. Nur so kann Druck auf Pebble aufgebaut werden.
Sollen die sich ihre Pebble eben sonst wo hin stecken!
In der Tat, hier wird kein Geld helfen. Umso wichtiger ist die Zusammenarbeit mit Fitbit und die Weiterentwicklung seines hauseigenen Microsoft Band. MS darf ruhig selbstbewusster auftreten. Beispiele wie das Surface Pro 3 zeigen, dass man aus eigener Kraft ein neues, gutes Produkt durchaus auf den Markt etablieren kann. Was ich sicher nicht möchte, ist „das alte“ Microsoft. Ein träger Riese, der wie die Made im Speck an alten Produkten festhält, um aus ihnen das letzte bisschen Geld herauszuziehen. Unter der Führung von Satya Nadella (und dem Machtabfall natürlich) ist mir das Redmonder Unternehmen viel sympathischer als früher. Ich kann… Weiterlesen »