Großes Stühlerücken in Redmond. Microsoft hat die Office Entwicklung komplett umstrukturiert. Statt nach Programmen oder nach Plattformen, sind die Entwickler-Teams jetzt nach Anwendungsszenarien (Tasks) organisiert. Das bedeutet, dass Produkte mit ähnlichen Funktionen und Einsatzgebieten gemeinsam entwickelt werden, unabhängig von der Plattform.
So beschäftigt sich etwa ein Entwickler-Team mit Content Creation, was die Apps Powerpoint, Word sowie das interaktive Präsentationstool Sway umfasst. Das Thema Dateneingabe- und Analyse vereint Excel und Access, die nun ebenfalls gemeinsam entwickelt werden.
Julie Larson-Green, Chief Experience Officer von Microsofts Applications & Services Group, erklärte gegenüber Bloomberg, die Leute sollen sich „auf die Aufaben konzentrieren, die sie erledigen möchten und nicht die Werkzeuge„. Microsoft müsse in Zukunft „breiter und tiefer über die Zukunft dieser Technologiebereiche nachdenken, anstatt sich so sehr auf einzelne Apps zu konzentrieren“.
Dieser Paradigmenwechsel macht für mich durchaus Sinn. Office ist längst keine lose Tool-Sammlung mehr, sondern mit Office 365 zu einem vernetzten Cloud-Service geworden, der verschiedene Bereiche von Produktivität und Kommunikation miteinander verbindet. Mit der Übernahme des Karriere-Netzwerkes LinkedIn, soll sich diese Entwicklung fortsetzen. Die Plattform-Grenzen hat Microsoft ohnehin längst überwinden, als sie die mobilen Office Apps für die Konkurrenzsysteme Android und iOS geöffnet haben (siehe dazu auch unser Interview mit dem deutschen Office Chef).
Ob das Ganze nur Management BlaBla ist, oder Office durch die neue Philosophie tatsächlich noch besser wird, wird die Zukunft zeigen.
Quelle: Bloomberg via WinFuture