HMD Global hat den Pro-Kameramodus, den wir bei unseren Lumias so geliebt haben, endlich auch auf seine neuen Nokias gebracht. Damit hat der Nutzer eine feine, manuelle Kontrolle über seine Kamera, was letztendlich zu besseren Bildern führen kann.
Wir möchten euch den neuen Pro-Kamermodus von Nokia nun etwas genauer vorstellen.
Nokia Pro-Kamera: Manuelle Kontrolle für anspruchsvolle Smartphone-Fotografen
Der Pro-Kameramodus von Nokia wird genauso aktiviert wie bei den Lumia-Windows Phones. Ein Wisch nach oben (oder nach links, je nachdem ob ihr das Handy im Porträt- oder Landschaftsmodus haltet) und schon seht ihr die manuelle Kontrolle in der typischen „Ring“-Form aufklappen.
Gehen wir die einzelnen Steuerungselemente durch:
1. Weißabgleich
Der Weißabgleich wird normalerweise automatisch von der Smartphonekamera durchgeführt. Die Software der Kamera sensibilisiert sich auf die Farbtemperatur des Lichtes am Aufnahmeortes. Wenn der Weißabgleich nicht optimal automatisch ermittelt wird, das Bild auf dem Nokia also zu rötlich oder zu bläulich erscheint, kann man dies mittels der Weißabgleicheinstellung, manuell anpassen.
2. Fokus
Die Schärfe des Bildes kann von der Automatik der Kamera manchmal nicht sichergestellt werden. Bei spiegelnden Oberflächen oder fehlenden Kontrasten (schwarzes Objekt auf schwarzem Untergrund z.B.), kann sich die Kamera schonmal schwer tun. Mit dem Fokus-Regler, könnt ihr die Schärfe eures Nokias manuell einstellen und so in jeder Situation das gewünschte Objekt im Mittelpunkt.
3. ISO
Als man noch Filme in Kameras einsetzte, gab es Material mit verschiedenen ISO-Werten (ISO 100, 200, 400, etc.), die Auskunft über die Lichtempfindlichkeit des Films gaben. Heutzutage kann man das natürlich alles über die Software regeln. Ohne zu technisch zu werden: Je höher der ISO-Wert eingestellt wird, desto heller wird das Bild. Bei zunehmender ISO-Zahl kommt es allerdings auch zu vermehrtem Bildrauschen, Artefaktbildung und anderen unschönen Effekten. Die Kunst ist es, den Spagat zwischen Bildhelligkeit und Detailtreue zu schaffen. Mit der ISO-Einstellung könnt ihr selbst bestimmen wieviel Licht euer Bild tatsächlich braucht.
4. Belichtungszeit
Kennt ihr noch die Bilder aus Ur-Omas Zeiten, wo alle völlig angewurzelt und ohne eine Miene zu verziehen abgebildet sind? Das lag nicht daran, dass Menschen früher unbeweglicher oder unglücklicher waren, sondern an der langen Belichtungszeit, die man brauchte, um ein Bild aufzunehmen.
Kurz gesagt: Je länger die Belichtungszeit ist, desto heller wird das Bild, da mehr Licht auf den Sensor kommt. Verkürzt man die Belichtungszeit, wird das Bild zwar dunkler, die Bewegungen sind dafür aber klarer zu sehen – es gibt weniger Wischeffekte, da die Kamera schneller auslöst und die Bewegung „einfriert“.
Mit der manuellen Belichtungszeit könnt ihr selbst entscheiden wieviel Licht auf den Sensor kommt. Ist das Umgebungslicht schön hell, könnt ihr gut und gerne auch auf 1/200 Belichtungszeit stellen und so selbst eure tobenden Kinder erkennbar fotografieren.
5. Belichtungskorrektur
Die Belichtungskorrektur dient dazu, dass ihr die von der Kamera angezeigte Helligkeit verändern könnt. Ihr könnt hier sehr künstlerisch wirken. Wenn ihr das Bild dunkler macht, erscheinen Farben beispielsweise kräftiger. Die Belichtungskorrektur ist ein tolles Werkzeug um euren Bildern genau die richtige Stimmung zu geben.
Fazit
Der Nokia Pro-Kameramodus erlaubt wieder dieses alte Lumia-Feeling um wirklich tolle Bilder zu erzeugen. Damit ist es möglich defizite der Kamera teilweise auszugleichen und eure künstlerischen Seite auzuleben. Die Kameras des Nokia 7 Plus und Nokia 8 Sirocco machen einen sehr vielversprechenden ersten Eindruck. Wir sind gespannt welche Ergebnisse wir in Verbindung mit der Nokia Pro-Kamera erzielen können.
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Alle anderen Nokia-Artikel, könnt ihr auf unserer dedizierten Seite nachlesen.
Was ist denn das Maximum bei der Belichtungszeit. Nur so aus Interesse an Spielereien. Bei den Lumias gab es ja nie mehr als 4 Sekunden was für die normale Anwendung ja auch durchaus mehr als genug ist.
Beim neuen 6er ist es 1/500 und 4 Sekunden.
1/500? Das ist ja nicht besonders kurz…
Beim 950 XL sind die Verschlusszeiten 1/16000 und 4s.
Wann kommen die Reviews zu dem Nokia 7 Plus und dem 8 Sirocco?
Das würde mich auch interessieren, btw. weiß jemand ob das Sirocco jetzt micro-sd hat, oder nicht?
Nein keine SD, keine Klinke.
Kriegt denn nun auch das 2017er Modell vom Nokia 8 die Pro Kamera?
Yep.
Und das 2018er Nokia 6? 😅
Yo, na klar.
Und wann?
Ich hab seit gestern das Nokia 7 Plus. Erstes Android überhaupt – sonst nur Windows Phone. Ich muss sagen, es fühlt sich gut an 😉
Was für Geräte hattest du vorher mit Windows?
@Tobias H L800, L1020, L550 und L650
Ich freue mich schon auf die Reviews
ISO Einstellung bei Digital Kameras ist etwa so sinnvoll wie eine Telefon App mit animierter Wählscheibe. Wozu dem „Aufnahmeverstärker“ des Sensors gestufte Bereiche verpassen? Aus Nostalgie? Zu Filmzeiten war das nötig, weil Filme unterschiedliche Empfindlichkeiten haben konnten, was die Belichtungssteuerung der Kameras durchaus „wissen“ sollten. Aber wozu sowas heute? Einen Grund das gut zu finden wäre das Emulieren der Filme. Mit größerer Empfindlichkeit ging immer eine Vergrößerung der Korngröße einher. ISO 100 zu 200 = doppelte Empfindlichkeit = 2 Sensorpixel zu einem Bildpunkt machen mit dem Ziel größerer Empfindlichkeit ohne die Eingangsverstärkung des Sensors in den Klirrfaktor zu treiben. Das… Weiterlesen »
Das stimmt nicht was du da sagst. die ISO Einstellung ist die wichtigste von allen Pro Features! Damit gelingen vor allem mit Stativen gerade Nachts die besten Bilder! Mit der Belichtungskorrektur zusammen kann man Details erfassen die ansonsten nicht möglich wären.
Bei mir öffnet er den Pro Modus nicht 🤔 Nokia 8