Nachdem der finnische Hersteller in den letzten Wochen vor allem aufgrund positiver Nachrichten Schlagzeilen machte, gibt es nun mal wieder eine News, die dem Image der Firma nachhaltig Schaden zufügen könnte. Die New York Times berichtet, dass ihr interne Unternehmensdokumente vorliegen, wonach Nokia dem größten Mobilfunkanbieter Russlands Hard- und Software zur Verfügung gestellt hat, wobei dem Hersteller bewusst gewesen sein soll, dass diese Dinge zur Umsetzung von Sorm genutzt werden oder könnten. Die Abkürzung Sorm steht dabei für das System for Operative Investigative Activities. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB nutzt diese Grundlage, um im Inland Telefongespräche abzuhören. Auch SMS und E-Mails können mit Sorm komplett eingesehen werden. Diese Überwachung der landesweiten Kommunikation soll genutzt werden, um vor allen regierungsfeindliche Menschen ausfindig zu machen.
Nokia weist Vorwürfe zurück und verteidigt sich
Zwar gibt es laut dem Bericht der New York Times keine Hinweise darauf, dass Nokia aktiv an Sorm mitgearbeitet hat, aber sie haben bei der Planung eines Netzwerkes geholfen und wohl auch Optimierungen in Bezug auf die Fehlerbehebung vorgenommen. Dies könnte für Nokia schwere Folgen haben, denn Sorm wird derzeit auch dazu genutzt, um mögliche Kriegsgegner/innen in Russland Mundtod zu machen. Ein wenig Schadensbegrenzung wurde seitens Nokia schon vorgenommen, denn man hat sich zu Beginn des Krieges in der Ukraine solidarisch mitsamt anderen Unternehmen gezeigt und sämtliche Lieferungen nach Russland eingestellt. Nun werden wahrscheinlich Untersuchungen eingeleitet, wie sehr Nokia in eine mögliche Überwachung verstrickt ist. Das Unternehmen aus Finnland weist jegliche Schuld von sich. Somit steht erst einmal Aussage gegen Aussage und die intern vorliegenden Papiere der New York Times könnten dabei helfen, die Situation aufzuklären.