Nachdem Nokia seine kränkelnde Gerätesparte an Microsoft verkauft hat, sind die Finnen wieder auf Wachstumskurs und blicken optimistisch in die Zukunft.
„2014 war das Jahr, in dem wir uns neu erfunden haben“, so Nokia-Chef Rajeev Suri, „2015 wird das Jahr, in dem wir abliefern“.
Im angelaufenen Quartal konnte Nokia seinen Umsatz im vergleich zum Vorjahr um 8% auf 3,8 Milliarden Euro steigern und erzielte damit einen operativen Gewinn von 470 Millionen Euro. Die GEwinnmarge stieg damit auf 14% und übetraf deutlich die Erwartungen der Analysten, die im Durchschnitt mit einem Gewinn von 415 Millionen Euro und einer Marge von 12,4 Prozent gerechnet hatten.
Nokia profitierte vor allem vom starken Netzwerkgeschäft in den USA, wo viele Provider gerade ihre Netze aufrüsten. Nach Ericsson und Huawei ist Nokia der weltweit drittgrößte Ausrüster von Netzwerktechnik. Nokia hatte Ende 2013 die Netzwerktochter NSN von Siemens übernommen und die Sparte daraufhin umstrukturiert und auf Mobilfunketze fokussiert. Das zahlt sich nun offenbar aus.
Aber auch die HERE Sparte, die wir alle von den Karten-und Navigations-Apps auf unseren Windows Phone kennen, entwickelt sich positiv und konnte den Umsatz um 15% auf 292 Millionen Euro steigern. Das meiste Geld verdient Nokia hier allerdings nach wie vor mit Kartenmaterial für Auto-Navigationssysteme. Die Finnen versuchen deshalb von diesem traditionellen Geschäft unabhängiger zu werden. Sicherlich auch ein Grund, warum sie ihre mobilen Apps kürzlich auf die Android Plattform ausgedehnt haben.
Die dritte wichtige Geschäftssparte von Nokia ist „Technologies“. Diese erzielte mit 23% sogar den größten Umsatzsprung (auf 149 Millionen Euro, im Vergleich zu 121 Millionen im Vorjahr.) Allerdings ist das Meiste davon Lizenzzahlungen von Microsoft im Zusammenhang mit der Übernahme der Handy-Sparte. Ansonsten beschäftigt sich „Nokia Technologies“ derzeit eher damit, den guten Markennamen an asiatische Hersteller zu vermieten. Aber wer weiß, vielleicht überrascht uns Nokia ja doch bald wieder mit neuen, eigenen Technologien...
Den kompletten Quartalsbericht von Nokia könnt ihr HIER lesen.
Hat Nokia also alles richtig gemacht, in dem sie die kränkelnde Handysparte an Microsoft abgestoßen haben? Erwartet ihr in Sachen Smartphones noch ein Comeback des Traditionsherstellers? Diskutiert mit in den Kommentaren.
Quellen: Nokia, Börse Online, NPU
Nokia führt schon jetzt so etwas wie ein Doppelleben – ich hoffe, da kommt nicht wirklich noch was ernstzunehmendes. Davon kriegt man nur einen schweren Kopf. 🙂
Wieso doppelleben ?